GdP drängt nach Flughafen-Blockade auf schärfere Strafen
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der Blockade des Flughafens Köln/Bonn durch Klimaaktivisten drängt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf schärfere Strafen. Die bereits vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachte Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes müsse zügig umgesetzt werden, sagte der Vorsitzende des GdP-Bereichs Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der "Rheinischen Post".
"Wir brauchen eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder
Geldstrafe." Bisher erhielten die Täter nur ein Bußgeldverfahren.
Darüber hinaus sei wichtig, "dass Flughafenbetreiber verpflichtet
werden, bundesweit einheitliche und der heutigen Zeit angepasste
Sicherheitsstandards einzuführen".
Roßkopf ergänzte: "Dies ist
kein lapidares Vorgehen dieser Aktivisten. Höhere Strafen sind notwendig
und ein Regressanspruch der Flughafenbetreiber muss zwingend erfolgen."
Die Gefahr, die von den Blockierern für den Luftverkehr ausgehe, sei
immens, so Roßkopf. "Und die Kosten wegen vieler Flugausfälle sind
hoch."
In der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett den
Entwurf zur Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen. Dieser
sieht unter anderem die Einführung eines neuen Tatbestandes vor: So
soll das vorsätzliche, unberechtigte Eindringen u.a. auf das Rollfeld
und die Start- und Landebahnen eines Flughafens unter Strafe gestellt
werden, wenn durch die Tat die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs
beeinträchtigt wird. Wer sich oder einem anderen zur Luftseite des
Flughafens Zugang verschafft, kann dann nach dem Gesetzentwurf mit
Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden.
Der Versuch soll ebenfalls strafbar sein. Bislang ist dieses Verhalten
lediglich bußgeldbewehrt.
Führt eine Person beim vorsätzlichen,
unberechtigten Eindringen in die Luftseite eines Flughafens einen
verbotenen Gegenstand wie eine Waffe, bestimmte Messer, ätzende oder
giftige Stoffe bei sich, kann diese Tat in Zukunft mit bis zu fünf
Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden. Gleiches soll gelten, wenn die
Person in der Absicht handelt, eine andere Straftat zu ermöglichen oder
zu verdecken.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) verurteilte
die Blockade der "Letzten Generation" am Flughafen Köln/Bonn ebenfalls
scharf und drängte auf einen schnellen Beschluss der geplanten
Verschärfung Des Luftsicherheitsgesetzes durch den Bundestag. "Wer
gewaltsam auf Flughäfen eindringt, Rollfelder besetzt und Maschinen
blockiert, gefährdet Menschenleben", sagte der FDP-Politiker den
Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch.
"Mit der Einführung
von Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren Haft für das Eindringen auf
Flughäfen geben wir den Richtern ein Instrumentarium an die Hand, um
angemessen zu urteilen", fügte er hinzu.
Wissing empfahl dem
Flughafen Köln/Bonn, dafür zu sorgen, "dass die Störer für den
entstandenen Schaden geradestehen müssen". Klimaschutz dürfe nicht als
Vorwand für kriminelle Aktionen genutzt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur