Rückgang der öffentlichen Schulden im Jahr 2016 um 0,7 %
Archivmeldung vom 03.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2016 mit 2 005,6 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland von 24 407 Euro.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den vorliegenden endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, hat sich damit der Schuldenstand gegenüber den revidierten Ergebnissen zum 31.12.2015 um 0,7 % beziehungsweise 15,1 Milliarden Euro verringert. Zum nichtöffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute, der sonstige inländische Bereich - wie zum Beispiel private Unternehmen - und der sonstige ausländische Bereich.
Alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts trugen zum Schuldenabbau bei. Der Bund war zum Ende des Jahres 2016 mit 1 257,1 Milliarden Euro verschuldet, das war ein Rückgang um 0,5 % beziehungsweise 5,7 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2015.
Einen noch stärkeren Rückgang erreichten die Länder: Der Schuldenstand nahm um 1,3 % beziehungsweise 8,0 Milliarden Euro auf 605,3 Milliarden Euro ab. Die meisten Länder konnten ihre Verschuldung abbauen. Prozentual besonders hoch waren dabei die Rückgänge in Sachsen (- 19,3 %) und Mecklenburg-Vorpommern (- 10,3 %). Entgegen der allgemeinen Tendenz gab es in vier Ländern eine Zunahme der Schulden. Darunter wiesen Hamburg (+ 7,8 %) und Schleswig-Holstein (+ 6,1 %) die prozentual höchsten Zuwächse aus, im Wesentlichen bedingt durch die Übertragung von notleidenden Altkrediten der HSH Nordbank an die im dritten Quartal 2016 neu gegründete "hsh portfoliomanagement AöR". Das Saarland (+ 0,3 %) und Hessen (+ 0,2 %) hatten geringere Zuwachsraten.
Die Gemeinden und Gemeindeverbände senkten ihren Schuldenstand um 0,9 % beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro auf 142,9 Milliarden Euro. Auch auf der kommunalen Ebene wurden die prozentual höchsten Rückgänge in Sachsen (- 18,6 %) und Mecklenburg-Vorpommern (- 6,8 %) ausgewiesen. Bei Sachsen zählte allerdings 2016 ein bedeutender Extrahaushalt nicht mehr zum Sektor Staat, so dass dessen Schulden nicht mehr einbezogen wurden. Die prozentual stärksten Zuwächse hatten Baden-Württemberg (+ 4,3 %) und Schleswig-Holstein (+ 2,3 %).
Die Sozialversicherung war mit 434 Millionen Euro verschuldet, das waren 11,1 % beziehungsweise 54 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)