CDU fordert Bundeswehr-Beteiligung an Schutzkoalition für Israel
Archivmeldung vom 04.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie CDU fordert von der Bundesregierung, sich militärisch an einer von den USA angeführten Schutzkoalition für Israel zu beteiligen.
"Angesicht der drohenden iranischen Attacke muss die Bundesregierung
endlich aufwachen und Israel auch militärischen Beistand zur Abwehr
anbieten", sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem
"Spiegel". "Denkbar ist die Betankung von Kampfjets befreundeter
Nationen, aber auch der Einsatz von eigenen Eurofightern der Bundeswehr,
zum Beispiel zur Abwehr von iranischen Drohnen", ergänzte der frühere
Bundeswehroffizier.
Mit der Forderung reagiert Kiesewetter auf
die Verstärkung der US-Militärpräsenz im Nahen Osten. In den vergangenen
Tagen hatte Washington zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in
die Region verlegt. Die militärischen Muskelspiele sollen den Iran von
einem bereits angekündigten Vergeltungsschlag für die Tötung des
Hamas-Chefs Ismali Haiyyeh in Teheran abhalten. Vor allem aber bereiten
sich die USA auf die Abwehr eines Angriffs auf Israel vor. Westliche
Geheimdienste gehen davon aus, dass die Reaktion aus Teheran deutlich
komplexer ausfallen könnte als der Beschuss Mitte April.
Kieswetter
erinnerte zudem daran, dass es bei einer möglichen Beteiligung
ausschließlich um den Schutz der israelischen Bevölkerung gehe. "Wenn
Israels Sicherheit wirklich deutsche Staatsräson ist, muss die
Bundesregierung, insbesondere das Bundeskanzleramt, endlich Realpolitik
betreiben, statt weiter romantische Hoffnungen zu pflegen", sagte der
Außenpolitiker. "Deswegen sollte die Bundesregierung nicht warten, bis
sie von Israel um Hilfe gebeten wird, sondern diese aus eigenem Antrieb
anbieten und bereits jetzt im Bundestag dafür werben."
Die
Aussagen des CDU-Manns setzen die Bundesregierung unter Zugzwang. Bisher
ist eine Teilnahme der Bundeswehr an der Schutzkoalition kein Thema,
stattdessen versucht Berlin, Iran durch Mahnungen von einem weiteren
Militärschlag abzuhalten.
Israelischen Medienberichten zufolge
sind die dortigen Sicherheitskräfte in höchster Alarmbereitschaft. Man
rechne demnach damit, dass die vom Iran und der libanesischen
Schiiten-Miliz Hisbollah angedrohten Attacken "über mehrere Fronten"
erfolgen, hieß es. Dementsprechend sei man in "Bereitschaft, in diesem
Zusammenhang in einen allumfassenden Krieg einzutreten". In den letzten
Tagen beschießt die Hisbollah den Norden Israels massiv mit Raketen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur