Ex-Grüne Sekmen kritisiert Debattenkultur ihrer alten Partei
Archivmeldung vom 10.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie bisherige Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen kritisiert nach ihrer offiziellen Aufnahme in den CDU-Kreisverband Mannheim die Debattenkultur ihrer Ex-Partei. Offene Diskussionen, die das ganze Spektrum der politischen Mitte abbilden, seien gerade in dieser Zeit wichtig, in der sich die Gesellschaft spalte, sagte sie dem Fernsehsender "Welt". Dabei müsse man auch "unbequeme Realitäten" benennen.
"Ich möchte, dass Menschen ihre Meinung äußern können, dass wir Debatten
äußern können, ohne Denkverbote zu haben, weil: Wir brauchen alle
Perspektiven. Nur so können wir auch gute Lösungen finden für die
Herausforderungen unserer Zeit." Die Debattenkultur bei den Grünen
erlebt Sekmen offenbar als zu einseitig. In einer aufgeheizten
gesellschaftlichen Situation müsse man alle moderaten Stimmen hören,
fordert Sekmen: "Wir haben Diskussionen, die sind sehr polarisierend.
Und wir wissen eigentlich alle: Wenn man zwei Pole hat, ist die Wahrheit
mit höchster Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Mitte."
"Und ich
möchte mich weiterhin dafür einsetzen, dass wir eine Debattenkultur
haben, die auch unbequeme Realitäten benennt und in der Menschen ihre
Meinung und ihre Sorgen auch äußern können, ohne in bestimmte Schubladen
gesteckt zu werden", so Sekmen. Und dafür brauche man Stimmen "aus der
starken Mitte" und nicht von den extremen Rändern. "Und da möchte ich
als Bundestagsabgeordnete hier in Mannheim gemeinsam mit der CDU einen
Beitrag zu leisten."
Eine Niederlegung des ursprünglich für die
Grünen errungenen Bundestagsmandats lehnt Sekmen auch nach der
offiziellen Aufnahme in die CDU weiter ab. "Dieses Mandat und diese
Verpflichtung nehme ich ernst und werde weiterhin gute Politik für die
Menschen hier in Mannheim machen", so Sekmen. Sie könne die Enttäuschung
von ehemaligen Parteifreunden nachvollziehen und sie verschließe sich
auch künftig keinen Gesprächen mit Grünen-Politikern. Sie gehe "im
Guten", so Sekmen.
"In den letzten Jahren haben sich tolle
Freundschaften entwickelt bei den Grünen und die möchte ich natürlich
auch erhalten, um auch für die gemeinsamen Themen auch weiterhin zu
kämpfen." Grundsätzlich seien ihr grüne Themen noch immer wichtig: "Der
Umweltschutz wird mir weiterhin ein Herzensanliegen sein, weil ich
überzeugt bin, dass wir das, was uns geschenkt wurde, auch schützen und
auch erhalten müssen. Und ich habe immer Politik an der Sache gemacht
und werde es auch weiterhin tun."
Nach dem offiziellen Übertritt
zur CDU sei sie erleichtert, so Sekmen: "Ich fühle mich sehr gut. Ich
fühle mich sehr erleichtert, auch nach der Entscheidung letzte Woche. Es
ist einfach toll zu sehen, dass man hier so herzlich empfangen wurde."
Quelle: dts Nachrichtenagentur