„Alles, was Recht ist!“: „Ein Lebensmittelskandal, welcher keinen interessiert“
Archivmeldung vom 29.11.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der ersten Sendung von „Alles, was Recht ist“ erzählen gleich zwei Studiogäste über ihre Erlebnisse, die sie mit hiesigem Rechtssystem gemacht haben. Henry Schneider, Sohn eines Fuhrunternehmers, berichtet über einen täglich stattfindenden Lebensmittelskandal, für den sich keiner zu interessieren scheint, der aber schlussendlich zur Zwangs-“Insolvenz“ und der Enteignung des Unternehmens führte und sein Leben veränderte. Der zweite Gast Volker Schöne, ehemaliges Vorstandmitglied der Polizeigewerkschaft Sachsen, hatte, wie er im Interview sagt, das Glück sowohl das Rechtssystem der DDR, als auch später, das der BRD zu erleben. Hier fand er einige Ungereimtheiten deren spätere anfängliche Veröffentlichung schließlich dazu führten, dass sich die POLIZEI als das outete, was sie tatsächlich ist. In der Sendung „Alles, was Recht ist“ bekamen beide die Möglichkeit, Dinge richtig zu stellen, die im Mainstream verdreht dargestellt wurden. Das komplette Interview ist am Ende des Textbeitrages zu sehen.
In Vorbereitung eines 24-Stunden Vollprogramms präsentieren die Macher von ExtremNews mit der Sendung „Alles, was Recht ist“ ein weiteres neues Sendeformat. In der Sendung soll mit investigativen Beiträgen und mittels Studiogästen, die über ihre persönlichen Erlebnisse berichten, die Rechtssituation der Bundesrepublik Deutschland beleuchtet werden. Dabei werden auch Themen angesprochen, die im Mainstream als tabu gelten oder aufgrund einer vorgefertigten Meinung pauschal abgetan werden, wie zum Beispiel die Frage der Souveränität und welche Bedeutung der aktuelle Rechtszustand für die Bürger hat. Ziel ist, dass alle Sichtweisen - ohne jegliches Schubladen- oder Lagerdenken - zu Wort kommen und sich die Zuschauer zu dem heiklen Thema ihre eigene Meinung bilden können.
Henry Schneider wäre sicherlich, so wie viele andere Menschen in diesem Land auch, nie auf die Idee gekommen sich intensiver als nötig mit der Rechtslage zu beschäftigen, wenn er nicht daran gehindert worden wäre, seinen Beruf auszuüben. Sein Vater besaß schon zu DDR-Zeiten ein Fuhrunternehmen, in dem unser Studiogast schon in jungen Jahren bei den „Milchtouren“ mitfahren durfte. Später, als Berufskraftfahrer, fuhr Henry Schneider im elterlichen Betrieb Getreide, was einem hohen Zertifizierungsverfahren unterliegt, an das sich aber scheinbar aufgrund wirtschaftlicher Zwänge kaum jemand hält. So berichtet Schneider diesbezüglich von skandalösen Erlebnissen, die er ausführlich dokumentierte. Er beobachtete, wie Lebensmittel - seiner Meinung nach bewusst - verunreinigt werden. Als Begründung führt er an, dass Unternehmer quasi zwangskriminalisiert werden, weil sie ihre Leistung immer billiger anbieten müssen, um auf dem „harten Markt“ bestehen zu können. Im Interview erklärt Schneider hierzu, dass sich eine Leerfahrt nur sehr schwer mit in den Transportpreis einrechnen lässt und deshalb für die Speditionen zu kostenintensiv ist, weil die Rückfahrt dem Kunden nicht berechnet werden kann, insofern die Speditionen nicht von Mitbewerbern unterboten werden wollen. Waren sind in verschiedene Transportkategorien eingeteilt und so wird zum Beispiel vorgeschrieben, dass bei Lebensmitteltransporten auch nur Lebensmittel transportiert werden dürfen. Was aber tun, wenn gemäß der gesetzlichen Reglung kein passender Auftrag für die Rücktour zur Verfügung steht? Entweder die verlustreiche Leerfahrt in Kauf nehmen oder aber, wie dies einige Unternehmer tun, sich nicht an die Bestimmungen halten und alles, was angeboten wird, mitnehmen. Eine Kombination von Getreide und Klärschlamm ist dabei nicht ungewöhnlich, wie Schneider anhand seiner Aufzeichnungen belegen kann. Mit dieser Information verwundert es kaum, wie es zu den sogenannten Skandalen verunreinigter Lebensmittel kommen kann. Man erinnere nur an die sogenannte EHEC-Epidemie 2011, die durch verunreinigte Sprossen ausgelöst worden sein soll.
Henry Schneider schickte, wie er gegenüber ExtremNews erzählte, vor gut drei Jahren seine Dokumentation auf CD an Behörden, Polizei, Medien, Politiker usw.. Das Ziel hinter dieser Aktion war, dass die Empfänger sich mit solchen unhaltbaren Zuständen auseinandersetzen. Das haben jene gewissermaßen auch getan, nur leider etwas anders, als er es sich gedacht hätte. Denn nicht den durch seine Beobachtungen festgestellten Gesetzesverstößen der Unternehmen wurde nachgegangen, sondern er selbst geriet ins Blickfeld und wurde Opfer zahlreicher Schikanen. Beispielsweise wurde er ab diesem Zeitpunkt vermehrt kontrolliert und mit fadenscheinigen Begründungen wegen Lappalien mit Bußgeldern belegt.
Ein befreundeter Unternehmer, sagt Schneider, habe ähnliche Feststellungen gemacht. Es ging dabei um die Entscheidung, das Spiel der Kontamination aus wirtschaftlichen Gründen mitzuspielen oder dem Weg seines Gewissens mit allen anderen Konsequenzen zu folgen. Der Weg gegen den Strom, wie der Berufskraftfahrer ausführlich im Interview erzählt, führte dann schließlich in die Zwangs-“Insolvenz“ und die Enteignung des Familienunternehmens.
Durch die ständige Suche nach Lösungen von Henry Schneider, kam auch der Kontakt mit Volker Schöne, dem zweiten Studiogast, zustande.
Volker Schöne studierte Jura, da er Richter werden wollte, jedoch fiel dies in die „Wendezeit“, so dass er noch einmal das „westliche“ Recht studieren konnte, wobei bei ihm erhebliche Zweifel an dem geltenden Rechtssystem aufkamen, was zumindest in der Gewissensentscheidung endete, keine BRD-juristische Laufbahn einzuschlagen. Im Laufe der Zeit bemerkte er, dass das jetzige System keine freie Entwicklung der Menschen zulässt, was ihn veranlasste, den offenen Brief bei der Polizeigewerkschaft zu schreiben, der in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen sorgte und schlussendlich seine Entfernung aus selbiger zur Folge hatte. Sein Augenmerk ist darauf gerichtet unterstützend bei dem Prozess mitzuwirken, die Pyramidenstruktur des jetzigen Systems aufzulösen und eine Gesellschaft zu etablieren, in der jeder gleichberechtigt etwas zur Gemeinschaft beitragen kann. Schöne sagt im Interview, dass spektakuläre Aktionen dabei zwar durchaus wichtig sein können, aber im Großen und Ganzen gehe es darum, mit einer kontinuierlichen Arbeit zum Ziel zu kommen. Schöne sagt ergänzend dazu, dass es gut wäre, wenn sich die Leute Gedanken machen, warum sie das tun, was sie tun und Dinge vorleben sollen, damit ein Dominoeffekt entsteht. Weil die Medien die wahren Ereignisse verschweigen, erkenne die Bevölkerung noch nicht, was sich mittlerweile alles getan hat. Am Beispiel von Snowden zeigt Volker Schöne auf, was ein Einzelner erreichen kann. Die eigenen Ängste können nicht von Außen genommen werden sondern muss jeder in seinem eigenen Prozess lösen.
Beiden Studiogästen geht es darum, mit ihren Informationen den Menschen Wege aufzuzeigen um selbst aktiv werden können.
Volker Schöne sagt, dass man durch jeden Gerichtsprozess zu neuen Erkenntnissen gelangt, die sie weiterbringen, anstatt sie zu lähmen. Würden die Medien wahrheitsgemäß darüber berichten, was sich in Wirklichkeit vor Gericht abspielt und wie viele Menschen mittlerweile die Verhandlungen beobachten, „wäre die Sache schon längst durch“. Viele kommen nun zu den Prozessen, weil sie sich ein eigenes Bild machen wollen, was im Gerichtssaal abläuft, um dann zur Erkenntnis zu gelangen, dass es in Wirklichkeit noch viel schlimmer ist, wie dies allgemein geschildert wird.
Abschließend bat der Moderator beide Studiogäste darum zu sagen, was sie den Menschen raten können. Volker Schöne sagte daraufhin: „Wenn man von der Obrigkeitshörigkeit wegkommen will, dann muss jeder sich selbst seinen individuellen Weg suchen. Sobald er den ersten Schritt macht, findet er die Leute bzw. wird er von den Leuten gefunden, die ihm bei seinem Weg zu einem freien und unabhängigen Leben unterstützen. Nach dem Resonanzprinzip wird Jeder genau die Leute treffen, die er finden möchte. Wer dies nicht glauben will, braucht es auch nicht, der bleibt eben da, wo er jetzt ist, was durchaus in Ordnung ist. Wenn man dies macht, weil man sich einen monetären Vorteil davon versprechen wird, dann wird er eben weiterhin in der Denkweise und Handlung mit dem jetzigen System verhaftet bleiben. Das spannende ist, dass jeder mit jedem neuen Schritt weitere interessante Erfahrungen macht, die sein Leben bereichern.“ Henry ergänzt, dass jeder sein Leben hinterfragen sollte: Warum, weshalb, wieso passiert mir dies so? Dann werde man durch die Antworten Schritt für Schritt auf seinen Weg geführt. Man soll nicht zu viel darüber nachdenken, sondern einfach anfangen etwas zu tun. Das, was man erreichen möchte, muss man auch angehen.
Die ExtremNews Redaktion hat die von Henry Schneider zur Verfügung gestellten Unterlagen zum Download hier in Netz veröffentlicht.