Familienunternehmer kritisieren Renteneinigung scharf
Archivmeldung vom 20.05.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtLutz Goebel, Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, hat die Einigung der Großen Koalition zum Rentenpaket heftig kritisiert: "Erst wird bis 2017 die Rentenkasse geplündert, danach sind Steuererhöhungen oder neuen Schulden Tür und Tor geöffnet. Und zahlen müssen vor allem die Jüngeren", sagte Goebel dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). Dieser Kompromiss der Koalition sei falsch. "Den kann niemand mit ökonomischem Sachverstand gutheißen."
Die Vereinbarung zur "Flexi-Rente" bezeichnete Goebel als "reine Nebelkerze" von Union und SPD. "Die Beiträge für die Renten- und Arbeitslosenversicherung müssen wir Arbeitgeber für unsere beschäftigten Rentner trotzdem weiter zahlen", sagte der Familienunternehmer.
Das Rentenpaket passe aufgrund der Demografie nicht in die Zeit. Auch die Lösung gegen eine drohende Frühverrentungswelle nannte Goebel falsch. "Arbeitslosenzeiten dürfen überhaupt nicht angerechnet werden. So wie es nun kommt, ist es ein Verrat an allen Menschen, die monatlich ihre hohen Sozialabgaben zahlen."
Nahles: Rentenreform solide finanziert
Laut Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ist die von Union und Sozialdemokraten verabredete Rentenreform solide finanziert. Von der Reform profitierten "über zehn Millionen Menschen", sagte Nahles am Dienstag im "Deutschlandfunk".
"Dass das was kostet, das ist klar. Aber das wir insgesamt im Jahr 255 Milliarden Euro für die Rente ausgeben, dass davon 81 Milliarden aus Steuern finanziert werden, und dass wir dann insgesamt für die Rente mit 63 abschlagsfrei 0,6 Prozent des gesamten Volumens aufwenden müssen, das sind eben auch Fakten", betonte die Arbeits- und Sozialministerin.
Die Befürchtung, dass die Reform zu steigenden Beiträgen zur Rentenversicherung führen könnten, teilte die SPD-Politikerin nicht. "Wir werden die Beiträge stabil halten, und zwar haben wir das ausgewiesen in unserem Gesetz bis zum Jahre 2030", so Nahles. Mit Blick auf die für Freitag geplante Abstimmung im Bundestag erklärte die Sozialdemokratin, sie rechne "mit ganz breiter Unterstützung" ihrer Partei und hoffe, "dass das bei der CDU/CSU auch so ist".
Quelle: dts Nachrichtenagentur