IZH-Verbot: Kiesewetter warnt vor neuen Wegen der Terrorausbreitung
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) warnt der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter davor, dass die islamistische Szene und die Revolutionsgarden neue Wege zur Ausübung ihrer Aktivitäten finden.
"Mit der Schließung ist den Sicherheitsbehörden ein wichtiger Erfolg
gegen die islamistische Szene und den Einfluss des Terrorstaats Iran in
Deutschland gelungen", sagte Kiesewetter der "Rheinischen Post"
(Donnerstagsausgaben). "Wie nachhaltig dies ist, hängt jedoch auch davon
ab, ob die islamistische Szene und die Revolutionsgarden sich rasch
andere Wege bahnen, was zu befürchten ist."
"Deshalb ist es
weiterhin nötig, die deutsche Iranpolitik zu ändern, härter und
entschiedener gegen islamistische Gruppen vorzugehen und Verbote auch
durchzusetzen, sowie unsere Sicherheitsbehörden und Nachrichtendienste
endlich zu stärken", fordert der CDU-Politiker. Insbesondere personell
und in Bezug auf gesetzliche Befugnisse im Bereich der Aufklärung von
Finanzströmen und der Übermittlung und des Austausches zwischen Behörden
sei man "bisher zu schlecht aufgestellt", um den hybriden und
vielfältigen Bedrohungen vorausschauend begegnen zu können, so
Kiesewetter. Er bezeichnete die Schließung des IZH als "absolut
überfällig" - sie habe "leider sehr lange gedauert".
Kiesewetter
weiter: "Es ist zu hoffen, dass die Beteiligten seit der Razzia und der
absehbaren Schließung nicht bereits neue Wege gefunden und etabliert
haben, Terror nach Deutschland und Europa zu tragen. Das IZH war ein
zentraler Dreh- und Angelpunkt für islamistischen Terror, über das
Zentrum wurde sehr wahrscheinlich rekrutiert, Terroroperationen
koordiniert, Desinformation und Propaganda verbreitet, Spionage
organisiert und Finanzierung abgewickelt. Ich hoffe, dass die
Ermittlungen entsprechende Beweise feststellen konnten."
Auch die
Grünen im Bundestag begrüßen das aus ihrer Sicht überfällige Verbot des
Islamischen Zentrums in Hamburg und fordern weitere Schritte. "Es ist
gut, dass endlich gehandelt wird", sagte Grünen-Fraktionsvize Konstantin
von Notz der "Rheinischen Post". "Ein Verbot war überfällig:"
"Seit
Langem weisen die Sicherheitsbehörden auf die hochproblematischen
Beziehungen des Trägervereins der 'Blauen Moschee' zum iranischen Regime
hin. Viel zu lang konnte in der Moschee gehetzt und sich zu
verfassungsfeindlichen Aktivitäten verabredet werden", so der
Grünen-Politiker.
Nachdem der Deutsche Bundestag wiederholt auf
die Schließung gedrängt habe und es vor vielen Monaten bereits zu
Durchsuchungen gekommen sei, sei das jetzige Vorgehen nur konsequent.
"Auch ist richtig, den Druck auf die Szene durch bundesweite
Durchsuchungen zu erhöhen. Weitere Schritte müssen folgen. Netzwerke,
die mit autoritären Staaten kooperieren und unsere
freiheitlich-demokratische Grundordnung offen infrage stellen und
angreifen, müssen sehr konsequent zerschlagen werden", so von Notz
weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur