Wirtschaftsflügel der Union will "Integrationsverträge"
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Wirtschaftsflügel von CDU und CSU fordert eine massive Begrenzung der Zuwanderung und eine verbindlich vereinbarte Integrationsleistung von Menschen, die dauerhaft in Deutschland Schutz suchen.
"Wir schlagen einen Integrationsvertrag vor. Dieser muss glasklar
regeln, was ein Zuwanderer erwarten kann, aber auch beitragen muss, wenn
er in unserem Land Schutz sucht", sagte die Vorsitzende der
Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann, der "Welt".
"Wer unsere Werte und Gesetze nicht achtet, wer sich weigert, unsere
Sprache zu lernen, oder wer nicht für sich selbst sorgen will, darf und
kann sich nicht auf unsere Solidarität verlassen."
In einem
Positionspapier der MIT, das der Wirtschaftsflügel als Vorschlag für das
Bundestagswahlprogramm von CDU und CSU vorgelegt hat, sollen sich
sämtliche Zuwanderer, die Schutz in Deutschland suchen, also aus
humanitären Gründen ins Land kommen wollen, unter anderem künftig in
einer individuellen Vereinbarung verpflichten, "innerhalb von maximal 18
Monaten den Lebensunterhalt für sich und seine Familie ohne staatliche
Unterstützung zu bestreiten". Sie sollen zusagen, je nach Vorkenntnissen
entsprechende Niveaus beim Erwerb der deutschen Sprache zu erreichen
und eine Ausbildung zu beginnen oder abzuschließen, sofern eine solche
bislang nicht absolviert wurde. Das ist ein Ausschnitt der Vorschläge.
"Eine
unentschuldigte Nichterfüllung des Integrationsvertrags führt zur
Rücknahme der Aufenthaltserlaubnis, zur Ausreisepflicht und zu einer
Wiedererteilungssperre" für künftige Aufenthalte, heißt es in dem
Papier, über das die "Welt" berichtet. Die Kommunen sollen bundesweit
über bestehende Strukturen hinausgehend dazu verpflichtet werden,
Stellen für Integrationsmanagement einzurichten. Als Teil dessen sind
sogenannte Integrationsmanager vorgesehen, die anders als bisherige
Funktionsträger mit vergleichbarem Aufgabenspektrum Zuwanderer nicht nur
unterstützen, sondern auch "die Fortschritte der Zuwanderer
kontrollieren und bei Fehlentwicklungen eingreifen", wie es in dem
Papier heißt. Zuwanderer sollen sich darüber hinaus vorrangig nur noch
dort im Land niederlassen dürfen, wo es ausreichend offene Stellen gibt -
also Nachfrage nach Arbeitskräften besteht und damit die Voraussetzung
dafür, selbst für das eigene Auskommen zu sorgen.
Wer das Land
verlassen muss, soll in Ausreisearrest "mit drei Wänden" genommen werden
- das heißt, dass die betroffene Person von dort jederzeit in das
Heimatland ausreisen kann, aber nicht in ein weiteres EU-Land oder
zurück nach Deutschland. Jede Abschiebung "führt zu einem dauerhaften
Einreiseverbot in die Europäische Union", heißt es in einer Passage des
Papiers.
Grundsätzlich will der Wirtschaftsflügel der Union die
Zahl derer, die unmittelbar an den deutschen Grenzen um Schutz ersuchen,
auf ein Minimum begrenzen: Wer bereits in einem anderen
EU-Mitgliedstaat Asyl beantragt hat, soll automatisch an den
Binnengrenzen zurückgewiesen werden. Außerdem müsse "die dauerhafte
Schließung der EU-Außengrenzen bei konsequenten Zurückweisungen aller
nichteinreiseberechtigter Personen" verfolgt werden, lautet die zentrale
Forderung. Dennoch soll die Aufnahme von Schutzsuchenden weiter möglich
sein: aus humanitären Gründen über die freiwillige Aufnahme von
Kontingenten nach einem Auswahlverfahren in Ländern außerhalb der EU.
Quelle: dts Nachrichtenagentur