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Forsa: Massive SPD-Verluste in Bayern und im Westen

Archivmeldung vom 13.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Die politische Stimmung in Bayern, den übrigen westdeutschen Bundesländern sowie in Ostdeutschland unterscheidet sich auch in diesem Sommer wieder teilweise erheblich. Für das RTL/n-tv-Trendbarometer hat forsa 8.650 Wahlberechtigte in den Bundesländern (mit Ausnahme der Stadtstaaten) befragt, wie sie derzeit bei einer Landtagswahl wählen würden. Großer Verlierer in allen drei Wahlgebieten gleichermaßen ist die SPD, größter Gewinner sind die Grünen.

Im Durchschnitt der sieben westdeutschen Länder Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein müsste die CDU im Vergleich zur jeweils letzten Landtagswahl nur geringfügige Einbußen hinnehmen (-1,5%punkte). Lediglich in Hessen, wo die CDU bei der letzten Landtagswahl 2013 von der Koppelung an die Bundestagswahl profitierte, muss die Union mit stärkeren Verlusten rechnen. Starke Einbußen erleidet dagegen die SPD mit einem Minus von 6,2 Prozentpunkten. Im Westen der Republik könnten derzeit vor allem die Grünen (+4,3%punkte) und die Linke (+1,6%punkte) zulegen. Die AfD würde momentan nur moderate Stimmenzugewinne erzielen.

In der Summe der fünf ostdeutschen Bundesländer (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) würde die CDU bei Landtagswahlen durchschnittlich 3,5, die SPD 3,2 Prozentpunkte verlieren. Auch die Linke könnte sich in ihrem Stammgebiet nicht verbessern (-0,1%punkte). Zulegen würden die Grünen (+1,4%punkte), die FDP (+1,7%punkte) und vor allem die AfD (+5,1%punkte). Im Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer käme die AfD derzeit auf 20 Prozent.

In Bayern ist der Vertrauensverlust der CSU zwei Monate vor der Landtagswahl extrem groß. Aktuell käme die CSU nur noch auf 37 Prozent (-10,7%punkte gegenüber der Landtagswahl 2013). Die SPD profitiert nicht vom Rückgang der CSU, sie würde selbst klar verlieren (-8,6%punkte). Profitieren würden in Bayern vor allem die Grünen (+8,4%punkte). Die AfD, die bei der letzten Landtagswahl in Bayern nicht kandidiert hat, könnte auf Anhieb 13 Prozent erreichen. Die Umfrageergebnisse zu Bayern im Einzelnen: CSU 37 Prozent (Landtagswahl 2013 47,7%), SPD 12 Prozent (20,6%), FDP 5 Prozent (3,3%), Grüne 17 Prozent (8,6%), Linke 4 Prozent (2,1%), Freie Wähler 8 Prozent (9,0%), AfD 13 Prozent, Sonstige 4 Prozent (8,7%).

Die größten Probleme der Länder

Was bedrückt die Bundesbürger in ihren Bundesländern am meisten? Für das aktuelle RTL/n-tv-Trendbarometer hat forsa die Befragten ohne Vorgabe gebeten, die "größten Probleme auf Landesebene" zu benennen. In Bayern nannten 34 Prozent der Befragten die CSU und den Minister-präsidenten Markus Söder. 28 Prozent nannten das Thema Flüchtlinge, 26 Prozent "die Lage am Wohnungsmarkt". Der Rest der Republik hat mehrheitlich andere Probleme. Im Osten Deutschlands empfinden nur 11 Prozent, im Westen sogar nur 7 Prozent, Unmut über ihre Landespolitiker. Das Thema Flüchtlinge ist in Ostdeutschland nur für 10 Prozent der Wahlberechtigten wichtig, im Westen nur für 8 Prozent. Die wichtigsten Probleme auf Landesebene sind in Ostdeutschland die Schul- und Bildungspolitik (21%), die Armut und das soziale Gefälle (19%), Verkehrsprobleme (16%), die Lage am Arbeitsmarkt (15%), die Abwanderung junger Menschen (14%) und die schlechte Infrastruktur (12%). Für die Westdeutschen (ohne Bayern und die Stadtstaaten) sind die wichtigsten Probleme auf Landesebene der Verkehr (39%), Schul- und Bildungspolitik (24%), die Lage am Wohnungsmarkt (19%), die schlechte Infrastruktur (14%) sowie Klima- und Umwelt-schutzprobleme (13%).

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die CSU-Strategie, ihren Vertrauensschwund durch den mit der CDU angezettelten Konflikt beim Thema Flüchtlingspolitik zu stoppen, ist bislang ohne Erfolg. Im Gegenteil: Die CSU selbst ist für die Bayern zum Problem geworden. Und die Flüchtlinge wurden in Bayern im Unterschied zu allen anderen Bundesländern nur dadurch zum 'Problem', weil die Regierungspartei das Thema so lautstark propagiert hat."

Grüne stärker als die AfD

Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer verliert die CDU/CSU einen, die Grünen verbessern sich um zwei Prozentpunkte und überholen die AfD. Die Splitterparteien verlieren einen Prozentpunkt, die Werte der übrigen Parteien bleiben unverändert. Eine Bundestagswahl hätte derzeit folgendes Ergebnis: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 18 Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne 15 Prozent (8,9%), Linke 9 Prozent (9,2%), AfD 14 Prozent (12,6%). 4 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent der Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8%).

Datenbasis:

Die Daten zur politischen Stimmung in den drei Wahlgebieten Deutschland wurden vom 25. Juli bis 9. August 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 8.650 Wahlberechtigte. Befragt wurden in jedem Bundesland (mit Ausnahme der drei Stadtstaaten) jeweils mehr als 500, in Bayern 1.105 und in Nordrhein-Westfalen 1.004 Wahlberechtigte.

Die Daten zur Parteienpräferenz wurden vom 6. bis 10. August 2018 vom Markt- und Meinungs-forschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.505 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5%punkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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