Weidel: AfD zu Koalitionen mit CDU bereit
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAfD-Chefin Alice Weidel macht der CDU vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg ein Koalitionsangebot. Der "Welt am Sonntag" sagte sie: "Wir von der AfD sind zu Koalitionen mit der CDU bereit, wenn das inhaltlich machbar ist und sich die Union bewegt. Das sind wir unseren Wählern schuldig. Der Ball liegt dementsprechend bei der CDU."
Angesprochen auf die Radikalisierung der AfD in den vergangenen Jahren
sagte Weidel: "Für eine Mäßigung gibt es überhaupt keine Veranlassung.
Wir haben hervorragende Leute in der Partei."
Gleichzeitig
widerspricht sie einer Forderung der AfD Sachsen nach einem
Baby-Begrüßungsgeld für Eltern, welche die alleinige deutsche
Staatsbürgerschaft besitzen. "Hier ist die Absicht, dass man Familien
entlasten möchte. Ich persönlich würde nicht mit solchen
Begrüßungsgeldern arbeiten, bei denen man derart differenziert. Das ist
weniger nachhaltig. Mein Vorschlag wäre, dass man stattdessen arbeitende
Familien über eine Einkommenssteuersenkung entlastet. Denn Nachwuchs
brauchen wir vor allem von qualifizierten Eltern."
Zudem
bezweifelt Weidel die Sinnhaftigkeit von deutschen Waffenlieferungen
nach Israel. Auf die Frage, ob die Sicherheit Israels für sie Teil der
deutschen Staatsräson sei, antwortete sie: "Ich persönlich sage Ja dazu.
Das heißt aber nicht, dass man einem Militäreinsatz deutscher Soldaten
dort zustimmt. Das Existenzrecht Israels ist mit allen Mitteln der
Diplomatie zu verteidigen. Ich sehe mit großer Besorgnis, dass Israel
von Feinden umgeben ist."
Auf Nachfrage, ob Deutschland weiterhin
Waffen an Israel liefern solle, sagte sie: "Es müssen diplomatische
Lösungen gefunden werden. Sie kommen mit Waffen einfach nicht weiter.
Man kann über Waffen zu Verteidigungszwecken nachdenken. Waffen für
weitere Offensiven sind aber nicht zielführend. Man provoziert sonst nur
Gegenschläge. Das ist kein guter Weg. Der israelische Premierminister
Benjamin Netanjahu arbeitet permanent gegen die Zweistaatenlösung. Auch
die israelische Regierung muss kritisiert werden dürfen."
Weidel
widerspricht außerdem dem AfD-Europawahlprogramm, in dem die EU als
"reformunfähiges Konstrukt" bezeichnet wird, sowie dem Wahlprogramm der
Thüringer AfD, in dem es heißt es, dass das "Experiment der EU"
gescheitert sei. "Wir versuchen, die EU zu reformieren. Die
Möglichkeiten sind limitiert, da die Gewaltenteilung in der EU gestört
ist. Wenn eine Reform scheitert, muss jedem Land die Möglichkeit gegeben
werden, per Volksabstimmung über den Verbleib in der EU abzustimmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur