SPD legt Zwischenbericht zur Reform der Schuldenbremse vor
Archivmeldung vom 04.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEine Arbeitsgruppe der SPD-Bundestagsfraktion hat einen Zwischenbericht zur Reform der Schuldenbremse verfasst. Nötig für den Umbau der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität und Digitalisierung seien hohe dreistellige Milliardenbeträge, heißt es in dem Papier, über das der "Spiegel" und "Table Media" berichten.
Die Sozialdemokraten kritisieren, die Schuldenbremse sei "zu starr und
nicht auf der Höhe der investitions- und transformationspolitischen
Herausforderungen". Fehlende Investitionen seien "ein
Wohlstandsvernichter", den jeder im Alltag spüre: "Sei es der
Sanierungsstau bei unserer Infrastruktur - den Brücken, Autobahnen und
Schienenwegen -, sei es die sanierungsbedürftige Schule vor, das
geschlossene Schwimmbad in der Kommune, der nicht fahrende Bus auf dem
Dorf und vieles Weitere."
"Diese Investitionen können innerhalb
der geltenden Schuldenregel nicht ausreichend getätigt werden", sagte
Fraktionsvize Achim Post, der die Arbeitsgruppe leitet. "Die kommenden
Jahre müssen als Zeitfenster für eine grundlegende Reform der
Schuldenregeln genutzt werden."
In dem Papier nennen die Autoren
mehrere Reformansätze. Darunter solche, für die das Grundgesetz geändert
werden müsste und andere, die ohne Verfassungsänderung möglich seien.
So wird eine Reform der Notlage angeregt. Aktuell sei die Regel im Falle
von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen mit
rechtlicher Unsicherheit behaftet, "insbesondere, wenn Krisen
langwierige Auswirkungen haben". Hintergrund ist das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts von November 2023. Demnach muss bei der
Schuldenbremse eine strikte Jährlichkeit, Jährigkeit und Fälligkeit
beachtet werden. Die Sozialdemokraten wollen dagegen auch mehrjährige
Krisenbekämpfung ermöglichen.
Er erwarte, "dass sich auch die
Parteien, die bisher auf der Bremse stehen, den Realitäten und
dringenden Handlungsnotwendigkeiten stellen und zu einer konstruktiven
Reformdebatte bereit sind", sagte der SPD-Politiker Post. Diese Ansage
dürfte sich neben der Union vor allem an die FDP richten. Die Liberalen,
angeführt von Parteichef und Finanzminister Christian Lindner, lehnen
eine Reform der Schuldenbremse strikt ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur