SPD-Pläne: Nach der Freiheit geht es jetzt den Freiern an den Kragen
Archivmeldung vom 21.03.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor 21 Jahren brachte die SPD unter Gerhard Schröder gegen alle Einwände das liberalste Prostitutionsgesetz Europas auf den Weg. Damals ging es darum, Sexarbeit aus diffusen Grauzonen zu holen. Seither hat die SPD eine politische Kehrtwende nach der anderen vollzogen – und setzt jetzt auch bei diesem Thema wieder auf Vollkriminalisierung – nicht nur der Zuhälter, sondern auch der Freier. Auch „Feminismus“ spielt dabei eine Rolle. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".
Weiter berichtet das Portal: "Mittlerweile sind „Steinzeit-Feministinnen“ der SPD sogar wieder so weit, das restriktive Modell Schwedens nachahmen zu wollen. Dort ist Prostitution faktisch verboten und Freier werden kategorisch bestraft. Überhaupt sind dort sämtliche Dienstleistungen, die mit Prostitution zu tun haben, kriminalisiert worden.
Raus aus der Schmuddelecke, rein in die Schmuddelecke
Daran will die „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen“ nun anknüpfen: Deren Vorsitzende Maria Noichl erklärte das Prostitutionsgesetz von 2002 für „gescheitert“. Damit habe man Frauen, die in der Prostitution arbeiteten, aus der Schmuddelecke des Milieus herausholen und zur Sozialversicherung verhelfen wollen. Doch inzwischen habe sich eine gegenteilige Entwicklung vollzogen: „Die Liberalisierung hat uns zu einem Land gemacht, das wie ein Schwamm alle aufsaugt, die an der Prostitution verdienen.“
Zwar sei es legal, Frauenkörper zu verkaufen, die tiefe Not der Frauen sei indes geblieben. „Ich wünsche mir für Deutschland das Nordische Modell, das Freier bestraft“, sagte sie weiter. Bereits 2013 hatten SPD und CDU beschlossen, Freier unter bestimmten Umständen zu bestrafen. Dies soll nun also noch weiter verschärft werden. Aus einer legalen Dienstleistung soll wieder „Ausbeutung“ werden.
Naive Illusion von der Abschaffung der Prostitution
Das sogenannte „Nordische Modell“, dem die SPD-Frauen nun nacheifern wollen, ist allerdings heftig umstritten und wird freilich nicht nur von gewohnheitsmäßigen „Berufsfreiern“ (Stammkunden) und „ihren“ Prostituierten abgelehnt. Befürworter, die Prostitution oft grundsätzlich verdammen, behaupten zwar, dass das „älteste Gewerbe der Welt“ durch die rabiaten Maßnahmen weitgehend verschwinden würde.
Kritiker halten dagegen, dass sie eben gerade nicht verschwinde, sondern nur wieder völlig ins Dunkle und damit in rechtsfreie Räume verlagert würde. Die Abschaffung der Prostitution sei eine weltfremde Utopie, die Frauen in den Untergrund treibe, wo sie sich für immer weniger Geld verkaufen würden.
Wo beginnt das „Verkaufen“ des eigenen Körpers?
Bei dem SPD-Vorstoß stellt sich auch die Frage, wer nach diesem neuen Gesetz eigentlich alles als „Zuhälter” definiert wird: Träfe dies dann auch auf muslimische Väter zu, die ihre Töchter feilbieten, um Zwangsehen zu arrangieren? Was ist mit jungen Frauen, die sich auf reiche und ältere Männer einlassen und sich somit ebenfalls „verkaufen”. Oder mit den zahllosen kulturkreisübergreifenden Beispielen, in denen eine junge Frau einen reichen Mann nur wegen dessen Vermögen heiratet, was de facto ebenfalls eine Form von Prostitution ist?
Offenbar kehrt die SPD im Rahmen ihrer allgemeinen Linksradikalisierung auch hier zu alten, stereotypen Feindbildern zurück – der Mann als triebhaftes Tier, die Frau als zur Ware degradiertes Opfer.
Alte Klischees
Ironischerweise verschließt sie dabei ihre Augen vor genau den eingewanderten und weiter einwandernden Kulturen und Gebräuchen, in denen diese Vorurteile tatsächlich zutreffen. Die feministische Kampfansage an Freier, die pauschal kriminalisiert werden, und Zuhälter in allen erdenklichen Bedeutungen dieses Begriffs sind natürlich wieder Teil des Kampfes gegen den „alten weißen Mann“, der per se frauen- und neuerdings auch transfeindlich ist.
Denn genau dieses Klischee haben linke Frauen und SPD-Feministinnen sofort vor Augen, wenn sie an „Freier” denken. Hingegen werden natürlich die Parallelmilieus und Minderheiten, in denen traditionelle Rollenbilder zutiefst und unerschütterlich verwurzelt und wo Frauen wirklich bloße Verfügungsmasse der Männer sind, „kultursensibel“ ausgespart."
Quelle: AUF1.info