Union hält "Sicherheitspaket" der Ampel für unzureichend
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union hält das "Sicherheitspaket" der Bundesregierung für unzureichend. "In dem vorgestellten Papier steht nichts Falsches, es sind aber leider nicht die notwendigen Maßnahmen", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der "Rheinischen Post".
So setze die Bundesregierung weiter die falschen Schwerpunkte und ziehe
die falschen Schlüsse. "Sie ist nicht bereit, sich ernsthaft um die
Beschränkung der illegalen Migration zu kümmern", sagte der
CDU-Politiker.
Mit Blick auf die am Dienstag geplanten Gespräche
der Regierung mit den Ländern und der Union zur Migration sagte
Linnemann: "Wenn die Bundesregierung an ernsten Gesprächen interessiert
ist, müssen am Dienstag die Themen Zurückweisungen an der Grenze,
Anwendung des Dublin-Prinzips und konsequente Abschiebungen auf den
Tisch." Es gebe kein Erkenntnisproblem, "wir haben ein
Umsetzungsproblem. Die Zeit von Arbeitskreisen ist vorbei", so
Linnemann.
Die Bundesregierung hat sich am Donnerstag auf eine
Reihe von Maßnahmen verständigt, die bislang die Union gefordert hat. So
soll die Polizei in Zukunft auch Gesichtserkennungssoftware einsetzen
können. Das Bundeskriminalamt (BKA) soll zur Analyse polizeilicher Daten
auch sogenannte "Künstliche Intelligenz" einsetzen können. Der
Bundespolizei sollen sogenannte "Taser" zur Verfügung gestellt werden.
Die Bundesländer sollen an "kriminalitätsbelasteten Orten", wie etwa
Bahnhöfen, komplette Messerverbote einführen können und die
Bundespolizei die Möglichkeit für verdachtsunabhängige stichprobenartige
Kontrollen erhalten.
Mit mehreren Regelungen soll das Asylrecht
verschärft werden. "Wir werden ein besonders schwerwiegendes
Ausweisungsinteresse definieren bei Straftaten, die mit einem Messer
begangen werden und zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem halben
Jahr führen", kündigte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) an. Ein
besonders schwerwiegendes Ausweisungsinteresse soll Justizminister Marco
Buschmann (FDP) zufolge auch im Jugendstrafrecht für Angriffe mit
Messern geschaffen werden. Auch Reisen in das Heimatland sollen begrenzt
werden. "Wer ohne zwingenden Grund, wie zum Beispiel eine Beerdigung
naher Angehöriger, in sein Heimatland zurückreist, dem soll der Status
als Flüchtling oder subsidiär Schutzberechtigter aberkannt werden",
kündigte Faeser an. Eine Arbeitsgruppe mit den Ländern soll Hürden für
Dublin-Abschiebungen beseitigen.
Die Ausschlussgründe für Asyl
sollen erweitert werden. "Wer Menschen angreift wegen ihres Geschlechts,
ihrer sexuellen Orientierung wegen ihres jüdischen Glaubens oder auch
sonstigen menschenverachtenden Beweggründen, sprich wer islamistisch,
dschihadistisch oder sonst wie extremistisch motiviert ist, kann in
Deutschland kein Asyl bekommen oder als Flüchtling anerkannt werden",
sagte Buschmann. "Und deshalb werden wir die Ausschlussgründe für die
Asylberechtigung und die Flüchtlingseigenschaft ausweiten." Anja Hajduk
(Grüne), Staatssekretärin im von Minister Robert Habeck (Grüne)
geführten Bundeswirtschaftsministerium, kündigte zudem eine Streichung
von Leistungen für Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Staat
Leistungen beziehen können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur