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Dobrindt bringt Leipzig als Ausweichflughafen für BER ins Gespräch

Archivmeldung vom 16.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“
Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

Foto: CellarDoor85
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Zur Entlastung des künftigen Hauptstadtflughafens BER hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Flughafen Leipzig-Halle als Ausweichflughafen ins Gespräch gebracht. "Der Flughafen Leipzig wäre mit der Bahn in 55 Minuten Fahrzeit aus der Berliner Stadtmitte zu erreichen", begründete Dobrindt in der "Welt am Sonntag" seinen Vorstoß.

Der Minister bezog sich damit auch auf einen Vorschlag des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU), von Berlin aus die Kapazitäten der sächsischen Flughäfen zu nutzen. "Darin sieht Tillich für mögliche Synergien einen Anknüpfungspunkt", lobte Dobrindt die Idee.

Laut BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn wird der im Bau befindliche Hauptstadtflughafen bei seiner geplanten Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 bereits zu klein sein. Der Minister erteilte Überlegungen für einen Bau eines weiteren Terminals am Berliner Flughafen eine Absage.

"Jetzt ist nicht die Zeit, über Erweiterungsmaßnahmen zu spekulieren. Wenn der Flughafen in Betrieb geht, wird er genügend Start- und Landekapazitäten bieten. Dann sehen wir weiter", erklärte der CSU-Politiker. Er rate dazu, den Flughafen erst mal wie geplant fertig zu bauen.

Zugleich dämpfte Dobrindt die Erwartungen auf eine schnelle Nachfolgeregelung für den scheidenden BER-Geschäftsführer Mehdorn: "Es gibt da keinen übertriebenen Zeitdruck." Hartmut Mehdorn habe gesagt, dass er bis Ende Juni im Amt bleiben könne, betonte der Verkehrsminister. Ob man bei der Aufsichtsratssitzung am 20. Februar einen Nachfolger bestimmen werde, sei offen.

Lob für Dobrindts Vorschlag

Die Regierungschefs von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Stanislaw Tillich und Reiner Haseloff (beide CDU), loben den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), den Flughafen Leipzig-Halle als Ausweichflughafen für den Berliner Flughafenneubau BER zu positionieren. Der sächsische Regierungschef Tillich sagte der "Welt": "Dass der Bundesverkehrsminister meinen Vorschlag, Synergien zwischen den Flughäfen Berlin und Leipzig zu nutzen, als eine Alternative zu einer möglichen Erweiterung des neuen Flughafens BER ausdrücklich genannt hat, freut mich sehr."

Der Flughafen Leipzig sei für die Berliner aus dem Großraum Berlin über die Bahn, aber auch über die Autobahn genauso schnell erreichbar wie der neue Berliner Flughafen. Hervorzuheben sei der in den Flughafen integrierte Bahnhof für Fern- und Nahverkehr, so Tillich weiter.

Tillich sieht nun die Bahn in der Pflicht: "Diese Anbindung insbesondere über die Bahn noch weiter zu verbessern, gilt es jetzt zügig voranzutreiben." Die Nutzung derartiger Synergien ersparten dem Steuerzahler viel Geld, erklärte der Ministerpräsident. Sachsen werde alles dafür tun, dass diese Alternative umgesetzt werden könne.

Bereits im vergangenen Dezember hatte Tillich nicht nur den Flughafen Leipzig, sondern auch Dresden als Entlastung für den künftigen Großflughafen in Schönefeld angeboten. Auch der Magdeburger Regierungschef Haseloff äußerte sich erfreut: "Wir stehen bereit! Halle-Leipzig ist ein attraktiver Flughafen mit sehr guter Verkehrsanbindung und prosperierendem Umfeld", sagte der Ministerpräsident der "Welt".

Er ist überzeugt, dass eine Verlagerung von Flügen zum angedachten Ausweichflughafen zu einer weiteren wirtschaftlichen Stärkung des Ballungsraumes der Region beitragen könnte. "Von zusätzlicher Fracht und Passagieren könnte besonders die Dienstleistungsbranche im Umfeld des Flughafens profitieren, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze entstünden", so Haseloff. Im Interview der "Welt am Sonntag" hatte Dobrindt erklärt, der Flughafen Leipzig "wäre mit der Bahn in 55 Minuten Fahrzeit aus der Berliner Stadtmitte zu erreichen".

Überlegungen für eine BER-Erweiterung hatte er eine klare Absage erteilt. "Jetzt ist nicht die Zeit, über Erweiterungsmaßnahmen zu spekulieren. Wenn der Flughafen in Betrieb geht, wird er genügend Start- und Landekapazitäten bieten. Dann sehen wir weiter." Er rate dazu, den Flughafen erst mal wie geplant fertig zu bauen. Laut BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn wird der neue Berliner Flughafen bereits bei seiner geplanten Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 zu klein sein.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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