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Ärztepräsident unterstützt Einführung von Patientenlotsen

Archivmeldung vom 06.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt setzt sich für die Einführung von Patientenlotsen ein. Bild: "obs/Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/Mario Leisle"
Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt setzt sich für die Einführung von Patientenlotsen ein. Bild: "obs/Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/Mario Leisle"

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, setzt sich dafür ein, Patientenlotsen gesetzlich zu verankern. Auch Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt unterstützt diese Idee.

"Patientenlotsen können dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung patientenzentrierter zu organisieren," sagte Claudia Schmidtke gestern auf der "Fachtagung Patientenlotsen" des Bundesverbandes Managed Care (BMC) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Insbesondere für chronisch kranke Patienten, deren Versorgung einen größeren Koordinierungsbedarf mitbringt, sei die Einführung von Lotsen sinnvoll.

Unterstützung erhielt Schmidtke durch Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Reinhard machte deutlich, dass Hausärzte mit der Koordination von Leistungen und der Beratung ihrer Patienten häufig überfordert seien. "Der Hausarzt hat primär andere Aufgaben, er ist kein Lotse. Das sollten andere übernehmen," sagte Reinhardt. "Diese organisatorische Unterstützung ist eine hochgradige Entlastung für uns Ärzte. Deshalb unterstützen wir das politisch."

Patientenlotsen - auch Case Manager genannt - sollen Patienten sektorenübergreifend durch die komplexe Versorgungskette leiten, medizinische und soziale Leistungen koordinieren, bis die Patienten selbst dazu in der Lage sind. Über die koordinierende Aufgabe hinaus sieht Ärztepräsident Reinhardt auch einen hohen Beratungsbedarf bei den Patienten. "Aus meiner eigenen Praxis weiß ich, dass die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung rückgängig ist", sagte Reinhardt auf der Fachtagung.

Im Mittelpunkt der Tagung stand die Vorstellung des Projekts "STROKE OWL" der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, das aus Mitteln des Innovationsfonds des Bundes gefördert wird. 17 Schlaganfall-Lotsen betreuen darin rund 1.600 Schlaganfall-Patienten in Ostwestfalen-Lippe für ein Jahr lang. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert durch die Universität Bielefeld. Darüber hinaus stellten sich auf der Berliner Tagung verwandte Projekte wie der Schwangerenlotse (Berlin), der Cardiolotse (AOK Nordost) und der Geriatrielotse (Stuttgart) vor.

Für Prof. Dr. Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC, ist die Zeit gekommen, aus den vielen Pilotprojekten jetzt zu einer tragfähigen, indikationsübergreifenden Lösung zu kommen. Prof. Dr. Peter Löcherbach, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC), sieht dabei den Gesetzgeber in der Pflicht. "Eine gesetzliche Verankerung über alle Sozialgesetzbücher hinweg ist notwendig", forderte der Mainzer auf der Tagung.

Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (ots)

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