Dr. Martin Vincentz (AfD): Das Totalversagen der Regierungen in der Corona-Krise - 2. Teil
Archivmeldung vom 12.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie folgende Rede von Dr. Martin Vincentz wurde vom Magazin "Unser Mitteleuropa" transkripiert. Dies ist der zweiteTeil der Rede.
Den ersten Teil finden sie hier.
Dr. Martin Vincentz sagte weiter folgendes: "Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich werde mir den Tag im Kalender markieren, das irgendwann mal der wahrscheinliche Bundeskanzler mich in einer Debatte zitiert hat. Muss ja nicht verraten, wer es war. Aber genau das, was Sie gerade angesprochen haben, was ich ja eigentlich nur völlig unterstreichen kann, ist eine der zentralen Punkte, was Sie hier machen, Herr Ministerpräsident. Sie verstecken sich hinter den anderen 15 Ministerpräsidenten. Und genau das, was Sie gerade eigentlich vernünftig ausgeführt haben, dass Wissenschaft eben ein Vielklang ist, das würde eigentlich und so würde ich es erwarten von einem Kanzler würde eigentlich voraussetzen, dass sie sich gerade machen und sagen, die anderen mögen das so machen. Ich mache es anders. Für Nordrhein-Westfalen fahren wir eben einen anderen Kurs. Und genau das, so kann man genauso die letzte Stellungnahme des Expertenrat lesen, ist nicht unbedingt nur eine Perspektive nach vorne. Das kann genauso auch als Kritik gelesen werden, wie es bisher passiert ist. Ich stand an dieser Stelle schon häufiger und habe kritisiert, dass genau diese mathematischen Modelle doch schon lange falsch lagen. Und jetzt ruft Ihnen Sie der Expertenrat dazu auf. Bitte diesen nicht noch weiter und nicht noch in den Herbst und nicht noch weiter in den Winter zu folgen. Genau das wird hier postuliert. Man kann das genauso auch als Blick nach hinten verstehen.
Und im April? Ich kann mich noch sehr gut erinnern. Ich hatte einen Anruf von einem Chefarzt, einem Professor. Ich hatte einen Anruf von einem Mathematikprofessor. Ich hatte einen Anruf von einem Laborleiter, die mir allesamt eins sagten: Herr Vincentz, was ist denn mit der Saisonalität? Warum reagiert die Politik denn da überhaupt gar nicht drauf? Ich sagte ja, Professor Streeck war im Ausschuss. Er hat uns das auch erzählt. Eigentlich müsste das bekannt sein. Aber ich verrate Ihnen eins: Wir haben hier einen Ministerpräsidenten und keinen Kanzler. Der hätte das eigentlich anders gemacht.
5. Mai: Knapp 100 Forscher fordern in ihrem Positionspapier zur Bildungspolitik in der Kronach-Krise mehr Tempo bei den Schulöffnungen. Passiert aber nicht. Wissenschaftler der Stanford University um den Gesundheitswissenschaftler Professor Dr. Ioannidis kommen zu dem Ergebnis, dass Covid-19 deutlich weniger gefährlich sei als bislang angenommen und stellen die Verhältnismäßigkeit von Lockdowns infrage. Im Mai 2020, und unsere längsten Lockdowns stehen da tatsächlich noch aus.
12. Juni: Das Deutsche Ärzteblatt berichtet mit Blick auf die CT-[Befunde] über eine Studie des britischen Medical Journal, derzufolge 70 Prozent aller positiv Getesteten nicht ansteckend sein. Wir haben daraufhin beantragt, bitte doch diese CT-[Befunde] in den Blick zu nehmen. Der Antrag wurde abgelehnt.
13. Juli: Eine Studie der Medizinischen Fakultät der Fakultät der Technischen Universität Dresden widerlegt die These, Kinder seien Virenschleudern. Studienleiter Reinhard Berner sagt Kinder wirken eher als Bremsklötze der Infektion. Nicht jede Infektion, die bei ihnen ankommt, wird auch weitergegeben.
Die AfD-Forderungen nach Öffnung der Schulen werden mehrfach abgelehnt.
13. Juli: Die Universitätsklinik Düsseldorf legt ein Ergebnis der Kita-Studie vor. In fast 35 000 Proben wurden nur eine Infektion bei einem Kind gefunden. Die Forderung der AfD, Kitas offen zu halten, wird mehrfach von ihnen abgelehnt.
1. August: Eine Studie des National Bureau of Economics Richer Research kommt zu dem Schluss, dass Lockdowns weltweit keine wesentliche Rolle bei der Eindämmung des Virus gespielt haben. Wenig später startet Deutschland dann in den Lockdown.
4. Oktober: Die Great Britain Declaration ruft mit mehreren Tausend, teilweise wirklich mit Wissenschaftlern von Weltruf dazu auf, bitte mehr die negativen Folgen des Lockdown in den Blick zu nehmen. Auch das unterbleibt.
22. November: Professor Dr. Matthias Schramm, der seinerseits lange die Bundesregierung beraten hat, und acht weitere Kollegen verkünden öffentlich ein Thesenpapier. Ein Strategiewechsel sei unvermeidlich. Was passiert? Man zieht die Strategie einfach weiter durch.
Februar 2021: Verschiedene Aerosol-Forscher, darunter Gerhard Scheuch, sehen in verschiedenen Arbeiten eine de facto vernachlässigbare Gefahr, sich an der frischen Luft zu infizieren. Was passiert? Lange nichts.
3. März: Texas kehrt tatsächlich zur absoluten Normalität zurück bei einer landesweiten 7‑Tage-Inzidenz von 173. Governor Greg Abbott hebt Maskenzwang und Beschränkungen bis hin zum Verbot von Großveranstaltungen auf. Einfach alles. Ich muss sagen, ein gewagtes Experiment. Aber was ist passiert? Steigende Fallzahlen im Sommer? Nein, Fehlanzeige.
Mai 2021: Der 16. Bericht der CODAG-Gruppe der LMU München sieht keinen statistischen wesentlichen Effekt der Bundesnotbremse. Trotzdem wird die Bundesnotbremse auch in diesem Haus als Erfolg mehrfach gelobt. Es steht ja alles im Protokoll.
Im Juni kommt der 17. Bericht der CODAG-Gruppe der LMU München nach umfangreicher Datenanalyse zum Schluss, dass Hospitalisierung von Kindern wegen Unfällen im Straßenverkehr noch deutlich höher liegen als zu jedem Zeitpunkt wegen Covert 19 und dass eine Infektion im Krankenhaus in der Schule keine wesentliche Rolle spielt.
Am 1. Juli wird der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Gassen in mehreren Medien zitiert mit Panikmache, Irrationalität und Inzidenz. Gläubigkeit in der politischen Diskussion bestimme die Diskussion rund um die Delta-Variante. Auch das haben wir heute morgen hier wieder bestens gehört. Der arme Chef der Kassenärztliche Bundesvereinigung wird an der Stelle überhört. Die STIKO bleibt bei ihrem Nein zur allgemeinen Empfehlung zur Impfung bei Kindern. Auch das wird hier mehrfach tatsächlich anders gefordert.
Diese Aufzählung könnte ich jetzt noch beliebig verlängern oder in detailreicher Art noch weiter aufschlüsseln. Aber es zeigt doch ganz deutlich, dass die Politik auf Daten aus der Wissenschaft eher im Einzelfall mal gehört hat und es keinen festen, eingespielten Mechanismus dafür gibt. Die Auflösung des Expertenrats ist daher nur folgerichtig. Traurig? Ja. Schade. Ja. Bedauerlich, ja. Aber was nützt der Rat der Experten, wenn er dann durch Lobbygruppen, medialen Druck und politische Zwänge völlig ausgehebelt wird? Es gibt viele Dinge, die wir noch nicht wissen, aber ich befürchte, diese Erkenntnisse werden bei ihnen tatsächlich nicht ankommen. Den Expertenrat hier zu kritisieren ist falsch. Aber ich würde behaupten, noch fälscher ist es, ein Expertenrat erst einzuberufen und dann nicht auf ihn zu hören. Vielen Dank."
- Datenbasis: Youtube
Quelle: Unser Mitteleuropa