SSW Landesparteitag 2025 - Maylis Roßberg: Der SSW wird in Berlin gebraucht!
Maylis Roßbergs Rede zur Kandidatur für Listenplatz 2 zur Bundestagswahl auf dem Parteitag des SSW 11.01.2025 in Schleswig: "(...) Ich kandidiere für Listenplatz Nummer zwei und als Wahlkreiskandidatin im Kreis Rendsburg-Eckernförde, weil ich davon überzeugt bin, dass der SSW mit seiner Arbeit in Berlin nicht fertig ist. Und, dass wir dort gebraucht werden!"
Roßberg weiter: "Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass wir mindestens Stefan wieder nach Berlin schicken und klar machen: der SSW ist gekommen, um zu bleiben! Minderheitenrechte sind gekommen, um zu bleiben! Deine Stimme für den Norden, ist gekommen, um zu bleiben!
Weil wir immer wieder sehen, dass die anderen Parteien Minderheitenrechte halt nur dann gut finden, wenn es ihnen gerade passt. Minderheiten haben keine Priorität. Wir werden nicht mitbedacht. Aber wir sind da, wir legen den Finger in die Wunde, wir erinnern die anderen daran, dass auch wir ein fester Bestandteil dieser Gesellschaft sind, dass auch wir gehört und mit einbezogen werden.
Wir sind da, um zu sagen: die friesische Volksgruppe, Minderheiten sind keine „Projekte“, wir brauchen existenzsichernde Förderung. Und in einer Zeit, in der rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien erstarken und die EU ihre Verantwortung für nationale Minderheiten weiterhin nicht anerkennen will, ist es wichtiger denn je, den Schutz nationaler Minderheiten endlich im Grundgesetz zu verankern!
For os står det klart: vores mindretal kan kun have det godt, hvis også Slesvig-Holsten har det godt. Vi er et parti, som ikke kun laver politik for mindretallene, men for alle borgere i Slesvig-Holsten. Vi er tæt på, vi kender menneskernes virkelighed og vi vil gøre en forskel for dem og vores region. Og det er os, der gang på gang sætter regionens og borgernes anliggender på dagsordenen i Berlin. Om det er kystsikring, infrastruktur, mindretal, grænsekontrol. Vi er det eneste parti, som virkelig uafhængig kæmper for vores region.
Dass unsere Aufgabe, den Norden in Berlin auf die
Tagesordnung zu setzen wichtig ist, das sehen wir immer wieder.
Schleswig-Holstein hat das marodeste Schienennetz in ganz Deutschland!
Wie oft bin ich in Elmshorn oder Neumünster gestrandet oder kam nicht
nach Hause nach Sylt, weil die Marschbahn nicht fuhr. Wenn man in
Schleswig-Holstein von einer Stadt in die nächste länger braucht als
nach Berlin, dann ist das nicht lustig, sondern ein konkretes Beispiel
dafür, wie lange wir hier im Norden keine Rolle gespielt haben!
Küstenschutz, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Dänemark,
regionale Arbeitsplätze, Wohnraum, die ländliche Gesundheitsversorgung.
Wir haben Antworten und Ideen, bringen die nach Berlin und sagen: es ist
Zeit, dass auch der Norden gehört wird!
Minderheiten, den Blick nach
Dänemark und Schleswig-Holstein. Dafür stehen wir als SSW. Aber wir
stehen auch für viel, viel mehr. Letztes Jahr habe ich als
Spitzenkandidatin unserer Europapartei European Free Alliance bei der
Europawahl Wahlkampf in ganz Europa gemacht. Mein Motto in dem Wahlkampf
war, eine Aktivistin für kleine Stimmen und große Ideen zu sein.
Stimmen Gehör zu verschaffen, die sonst nicht gehört werden.
Und
für mich ist genau das der Kern des SSW. Als Minderheitenpartei haben
wir einen Blick für die Menschen, die von der Politik nicht gehört
werden. Weil wir verstehen, dass richtig gute, nachhaltige
Entscheidungen dann getroffen werden, wenn Menschen mit verschiedenen
Erfahrungen und Hintergründen am Tisch sitzen. Mit meiner Kandidatur auf
Listenplatz zwei möchte ich dafür sorgen, dass diese kleinen Stimmen in
Berlin ganz groß werden.
Denn ich ertrage es nicht nur zuzusehen,
wie immer mehr junge Menschen Angst vor der Zukunft haben. Eine Zukunft,
auf die sie sich freuen sollten. Die voller Möglichkeiten und Chancen
stecken sollte. Stattdessen: Krieg, Inflation, Klimawandel, kein
Wohnraum, gebrochene Versprechen. Da helfen ein paar lustige Videos auf
Tiktok nicht, da helfen konkrete Angebote an die jungen Menschen dieses
Landes.
Da hilft zuhören, mit einbeziehen, ernstnehmen. Zu
zeigen, dass man nicht nur an die nächste Wahl, sondern an die nächsten
Generationen denkt. Ich sage: Eure Ideen werden gehört, eure Meinungen
sind wichtig. Eure Erfahrungen wertvoll. Wir brauchen euch. Um die
Gegenwart und die Zukunft zu gestalten. Gemeinsam. Dafür steht der SSW,
dafür stehe ich. Und jetzt wird von „Politikwechsel“ und „Neuanfang für
Deutschland“ gesprochen. Was für ein Politikwechsel soll das sein, Herr
Merz?
Ihre Vorstellungen sind kein Politikwechsel, das ist der Rückwärtsgang in die Vergangenheit mit einer doppelten Rolle rückwärts!
Das
letzte, was wir zwischen Jahrhundertfluten und Hitzerekorden gebrauchen
können ist eine ambitionslose Klimapolitik. Es bringt uns nämlich gar
nichts, wenn uns hier im Norden das Wasser bis zum Hals steht, aber in
Berlin noch diskutiert wird.
Und es bringt auch nichts, wenn sich
Klimaschutz niemand leisten kann. Gute Klimapolitik ist gute
Sozialpolitik. Menschen mit geringem Einkommen haben oft das
klimafreundlichste Verhalten. Es sind nicht diese Menschen, die die Last
des Klimawandels tragen sollten, es sind die großen Verursacher, die
breiten Schultern! Für mich ist völlig klar, dass auf dem Weg zur
Klimaneutralität niemand zurückgelassen werden darf.
Das führt
mich zu einem weiteren wichtigen Thema. Auch für uns als SSW. Die AfD
ist zwar eine demokratisch gewählte Partei, sie ist aber keineswegs eine
demokratische Partei. Sie gefährdet unsere Demokratie, unser
Zusammenleben, uns als Minderheiten. Ich will es nochmal ganz deutlich
sagen: eine Partei, die sich gegen freiheitlich-demokratische Grundwerte
stellt, die Minderheitenrechte angreift und Hass und Hetze verbreitet
darf keinen Platz in unseren Parlamenten haben, darf keinen Platz für
ihr rechtes Gedankengut haben!
Ich bin davon überzeugt, vielfältige, tolerante, offene Gesellschaften funktionieren langfristig besser. Ich will in einem Land leben, in dem es egal ist, wo du aufgewachsen bist, wie du aussiehst, wen du liebst oder welches Geschlecht du hast. Denn Gleichstellung haben wir noch nicht erreicht. Frauen in Deutschland leisten so viel mehr unbezahlte Sorgearbeit zu Hause, dass sie in der gleichen Zeit in einem Jahr 4-mal zum Mond fliegen könnten.
Aber erstens: wer will vier Mal pro Jahr zum Mond fliegen und zweitens: warum schaffen wir es nicht in Deutschland echte Gleichstellung zu erreichen? Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, Dänemark macht es vor. Eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen schafft Abhilfe beim Fachkräftemangel und trägt zum Wirtschaftswachstum bei. Schlechte Vereinbarkeiten, ungleiche Löhne, diskriminierende Steuersysteme, das alles wurde zur Bremse für unsere Wirtschaft. Gleichstellung ist für mich keine Floskel, es ist ein Grundsatz. Wir kämpfen für gleiche Chancen für alle!
Ich mache Politik, weil ich Menschen helfen möchte. Weil ich mich für eine bessere Zukunft einsetze. Ich glaube, dass wir mehr Politikerinnen brauchen, die zuhören, verstehen und dann im Sinne der Menschen versuchen, Probleme zu lösen. Menschen, die wissen, dass sie diesen Beruf nicht für sich selbst machen.
Bei dieser Wahl können wir es schaffen, 100% mehr SSW im Bundestag zu bekommen. Das wären auch 100% mehr Einsatz für unsere Minderheiten, 100% mehr Einsatz für Schleswig-Holstein. 100% mehr Einsatz für konstruktive Politik, Realitätsnähe, ein Auge für die kleinen Stimmen unserer Gesellschaft, der Glaube daran, dass wir mit regionalen Lösungen die Krisen unserer Zeit meistern können. Das ist SSW. Das ist die Partei, die mich schon fast mein halbes Leben lang begleitet. Das ist die Partei, die ich im Bundestag vertreten möchte
Det første kapitel i vores Forbundsdagshistorie begyndte for fire år siden. I dag markerer vi starten på det næste. Lad os sammen sørge for, at dette bliver lige så succesfuldt som det sidste! Rigtig god valgkamp til os alle sammen, vi ses derude, mange tak for jeres indsats!"
Quelle: SSW