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AfD-Parteitag in Magdeburg: Partei tritt der Fraktion "Identität und Demokratie" auf EU-Ebene bei

Archivmeldung vom 29.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
AfD-Logo ist auf einem Bildschirm während des Bundesparteitags in Bremen zu sehen (Archivbild)
AfD-Logo ist auf einem Bildschirm während des Bundesparteitags in Bremen zu sehen (Archivbild)

Bild: CC BY-SA 3.0 / Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons

Mit großen Erwartungen veranstaltet die AfD am Wochenende ihren Bundesparteitag. Bereits am Freitag wurden die ersten kontroversen Themen verhandelt. So stellt sich die Partei fortan in eine Reihe mit der FPÖ und Rassemblement National – man will also das EU-Parlament von innen her reformieren. Ob das gelingen kann? Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Auf ihrem Bundesparteitag in Magdeburg hat die AfD beschlossen, auf europäischer Ebene der Fraktion "Identität und Demokratie" (ID) beizutreten, wie die Welt berichtet.

Raus aus der EU oder rein in die EU? 

Zuvor gab es heftige Kontroversen um dieses Thema. So sagte der Ex-Bundestagsabgeordnete Roland Hartwig:

"Die Europäische Union ist ein undemokratisches und reformunfähiges Konstrukt, das EU-Projekt ist gescheitert."

Mit dem Beitritt zur ID-Fraktion fokussiere der Bundesvorstand nun einen neuen Ansatz, um die "Anmaßungen und Inkompetenzen der EU" gemeinsam mit Verbündeten aus anderen Ländern von innen heraus zu bekämpfen. Der ID-Fraktion im EU-Parlament gehören auch die österreichische FPÖ und die französische Rassemblement National unter der Vorsitzenden Marine Le Pen an. 

In dem mit deutlicher Mehrheit beschlossenen Antrag des Bundesvorstands heißt es:

"Die Mitglieder der ID-Partei erkennen die Rechte aller an, ihre in Europa einzigartigen spezifischen wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und territorialen Modelle zu verteidigen."

Die ID-Partei sei "eine sehr gut geeignete Plattform, um die Vernetzung mit europäischen Schwesterparteien der AfD weiter voranzutreiben". Außerdem erhalte die ID-Partei Finanzmittel aus dem EU-Haushalt.

Einige AfD-Mitglieder sprachen sich vehement gegen den Beitritt aus. Sie hatten in einem Gegenantrag formuliert: "Mit unserer nationalen Stimme, die selbst auf EU-Ebene direkt für deutsche Interessen spricht, haben unsere Positionen mehr Gewicht und mehr Aussicht auf Erfolg als in einer auf Kompromisse angelegten EU-Partei." Der Co-Vorsitzende des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg, Emil Sänze, sagte, dass die ID-Partei eine schlechte Idee sei. Er warnte: "Wir verlieren unsere Glaubwürdigkeit."

Auch mit einer Aussage zu einem anderen "Bündnis" überraschte Tino Chrupalla den ein oder anderen. Angesprochen darauf, wie er zur NATO stehe, erwiderte der 48-Jährige:

"Man muss über dieses NATO-Bündnis diskutieren. Auch da müssen Alternativen aufgezeigt werden, aber aktuell sind wir im NATO-Bündnis gut aufgehoben."

Machtansprüche und "Regierungsverantwortung"

Zuvor hatte AfD-Chef Chrupalla zum Auftakt des Parteitags den Machtanspruch seiner Partei bekräftigt. Vor den 600 Delegierten betonte er:

"Wir können Regierungsverantwortung übernehmen. [...] Wir sind bereit für mehr."

Den Höhenflug seiner Partei führte er darauf zurück, dass nach langen Zeiten der Grabenkämpfe seit einem Jahr nun "Disziplin, Einigkeit und Harmonie" in der AfD herrsche und erklärte dadurch ebenfalls den Erfolg in den aktuellen Umfragen.

Er rief dazu auf, "diese Harmonie auch in die nächsten Wahlkämpfe zu tragen" und hat dabei vor allem die anstehenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Herbst sowie in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im kommenden Jahr im Blick. In den drei ostdeutschen Bundesländern könne die AfD die stärkste Kraft werden, so Chrupalla. Er mahnte zugleich, dass sich die Partei nicht auf den guten Umfragewerten ausruhen dürfe.

Weidel erwartet fallende "Brandmauern" seitens der CDU

AfD-Chefin Alice Weidel rechnet hingegen fest damit, dass die CDU die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit ihrer Partei nicht ewig durchhalten könne. Den Diskurs um eine "Brandmauer" zur AfD empfinde sie als "höchstgradig antidemokratisch", wie sie kurz vor dem Beginn des Parteitags im ZDF verriet.

Auch mit Blick auf die Landtagswahlen in Ostdeutschland im kommenden Jahr sei klar, dass Merz seinen "Wackelkurs" in der Frage "nicht durchhalten kann".

Quelle: RT DE

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