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Schmidt (SSW): Kiels Innenstadt muss attraktiver werden

Archivmeldung vom 17.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Marcel Schmidt (2021)
Marcel Schmidt (2021)

Bild: SSW

Der Erhalt von Karstadt in der Kieler Innenstadt ist noch nicht gesichert, die Filiale wird sich aber in jedem Fall verkleinern müssen. Die SSW-Ratsfraktion sieht eine dringende Notwendigkeit, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern und gleichzeitig die Mobilität in der Innenstadt mit dem nötigen Augenmaß weiterzuentwickeln.

 Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt: „Die Nachricht, dass sich die Karstadtfiliale in der Kieler Innenstadt verkleinern muss, ist eine weitere Hiobsbotschaft, die sich in die schlechten Nachrichten über Geschäftsschließungen in der Innenstadt einreiht. Dies gilt vor allem, da der Verbleib von Karstadt in Kiel noch nicht endgültig gesichert ist.

Wir haben als Reaktion auf die bisherigen schlechten Nachrichten einen Antrag in die Ratsversammlung eingebacht, um die Innenstadt künstlerisch aufzuwerten: Uns geht es darum, für mehr Aufenthaltsqualität zu sorgen, aber auch darum, die verkrustete Parkplatzdiskussion aufzubrechen. Die Debatten über die Innenstadt haben sich schon viel zu lang nur auf das Thema Parkplätze verengt. Im Ergebnis hat das der Innenstadt und der Diskussion um ihre Attraktivität nicht gutgetan. Es führte dazu, dass die Innenstadt von der einen Seite schlechtgeredet wurde, weil es keine Parkplätze gibt, während die Gegenrhetorik für eine komplett autofreie Innenstadt für die dortigen Geschäfte auch nicht hilfreich war.

Stattdessen sollten wir uns um Aufenthaltsqualität bemühen und – wie gestern schon im Bauausschuss mit dem interfraktionellen Antrag von SPD, Grünen, SSW, FDP und KVM beschlossen – in einen weiteren Dialog mit den Parkhausbetreibern zu gehen. Ziel ist, die Versorgung mit Parkplätzen zu verbessern und einfache digitale Bezahlsysteme einzuführen.

Jetzt verkehrspolitische Gräben zu vertiefen, mag zwar in der aktuellen Situation im heraufziehenden Kommunalwahlkampf verlockend sein, aber hier geht es im Endeffekt um Arbeitsplätze, weshalb sich die Innenstadt nicht zum Wahlkampfthema eignet. Wir stehen dazu, dass wir die Mobilität in der Stadt verbessern und geordnet modern entwickeln wollen: für mehr ÖPNV sowie mehr Rad- und Fußverkehr. Wir werden aber das Auto nicht grundsätzlich in Frage stellen und den Verkehr auch in der Innenstadt mit entspannter skandinavischer Haltung lösungsorientiert und unter Beteiligung aller Verkehrsarten weiterentwickeln.

Wenn man sich jedoch die bisherigen Aussagen von Kooperation und Oberbürgermeister zur Innenstadtentwicklung ansieht, sind wir uns nicht sicher, ob beide das gleiche Bild vor Augen haben. Zumindest Teile der Kooperation sprechen von einer Innenstadt als Erlebnisort ohne Auto, dann wird es für größere Kaufhäuser wie Karstadt allerdings schwierig, denn Fahrrad und ÖPNV eignen sich nur bedingt für den Transport von umfangreicheren Einkäufen – der Oberbürgermeister wiederum verspricht, dass Karstadt in Kiel eine Zukunft hat...

Wir plädieren für einen Mix aus Aufenthaltsqualität und Einkaufen – und da muss auch das Auto irgendwo seinen Platz finden.“

Quelle: SSW

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