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Trendbarometer: Bundespräsident hat das höchste Ansehen

Archivmeldung vom 14.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Der Bundespräsident genießt das größte Vertrauen unter den politischen Institutionen. Im RTL/n-tv-Trendbarometer äußern 73 Prozent der Befragten, dass sie großes oder sogar sehr großes Vertrauen zum Amt des Staatsoberhaupts haben. Das ist zwar, wie bei fast allen politischen Institutionen, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, bedeutet aber dennoch mit großem Abstand den Spitzenplatz.

Nach den Rücktritten von Horst Köhler und Christian Wulff hatte das Amt einen starken Ansehensverlust, 2012 hatten nur noch 32 Prozent der Bundesbürger Respekt vor dem Bundespräsidenten. Die Amtsführung von Joachim Gauck und Frank-Walter Steinmeier haben das Amt generell wieder gestärkt.

Nur zwei Institutionen haben im aktuellen Ranking gewonnen: die Europäische Union (+4 Prozentpunkte) und die Kanzlerin (+5 Prozentpunkte). Allen Abgesängen auf die Amtsinhaberin Angela Merkel zum Trotz, sichert sie dem Amt einen Vertrauenswert von 55 Prozent und damit Platz 2 in der Ranking-Liste. Besonders hohes Vertrauen haben die Anhänger der CDU (85%), der CSU (79%), der Grünen (66%) und der SPD (60%). Geringer ist das Vertrauen zur Institution "Kanzlerin" bei den Ostdeutschen (48%) sowie den Anhängern der FDP (45%), der Linken (34%) und vor allem der AfD (6%).

Die Bundesregierung genießt sehr viel weniger Vertrauen als die Kanzlerin (37%), noch schlechter schneiden die Parteien ab (18%). forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Politische Parteien hatten noch nie sonderlich hohe Sympathien. Dennoch hält eine große Mehrheit der Bürger sie für unverzichtbar, damit das politische System funktioniert." Zur politischen Exekutive, die ihnen am nächsten ist (Gemeindevertretungen und Stadtverwaltungen mit jeweils 50%, Bürgermeistern bzw. Oberbürgermeistern mit 49%), haben die Bürger größeres Vertrauen als zur Berliner Regierung.

Vertrauen in politische Institutionen Anfang 2019

Es haben großes Vertrauen        Differenz zu 2018
Bundespräsident	                   73%   -6
Bundeskanzlerin	                   55%   +5
Gemeindevertretung	           50%   -2
Stadtverwaltung	                   50%   -1
Bürgermeister/Oberbürgermeister    49%   -5
Landesregierung	                   48%   -2
Bundestag	                   45%   -3
Europäische Union	           41%   +4
Bundesregierung	                   37%   -5
Politische Parteien	           18%   -1

AfD-Anhänger kritisch gegenüber dem politischen System

Beim Urteil über die politischen Institutionen werden die Unterschiede zwischen AfD-Anhängern und den übrigen Wahlberechtigten besonders deutlich. Nur 25 Prozent der AfD-Sympathisanten haben im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer Vertrauen zum Bundespräsidenten (Wahlberechtigte ohne AfD-Präferenz: 81%), nur 6 Prozent der AfD-Anhänger trauen der Bundeskanzlerin (63%), 12 Prozent dem Bundestag (52%), 9 Prozent der Europäischen Union (47%) und 4 Prozent der Bundesregierung (44%). forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die extrem geringen Vertrauenswerte der AfD-Anhänger zu so gut wie allen politischen Institutionen belegen ein weiteres Mal, wie kritisch diese Wählergruppe dem politischen System und den sie tragenden Einrichtungen gegenüber eingestellt ist."

Nur geringes Interesse an der Europawahl

In der zweiten Woche des neuen Jahres ist die politische Stimmung in Deutschland weiterhin stabil. Die FDP legt im RTL/n-tv-Trendbarometer um einen Prozentpunkt zu, die Linke verliert einen Prozentpunkt. Bei allen anderen Parteien ändert sich nichts. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, ergäbe sich folgende Stimmenverteilung: CDU/CSU 32 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 19 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 25 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).

Vier Monate vor der Europawahl (26. Mai 2019) ist das Interesse vieler Deutscher an dieser Wahl nur so gering wie schon bei den letzten Wahlen. Rund die Hälfte der Wahlberechtigten (49%) tendiert derzeit dazu, sich an der Wahl im Mai nicht zu beteiligen. Für die Parteien ergäbe sich folgende Stimmverteilung: CDU/CSU 35 Prozent, SPD 15 Prozent, FDP 8 Prozent, Grüne 20 Prozent, Linke 6 Prozent, AfD 10 Prozent, Sonstige 6 Prozent.

Datenbasis

Die Daten zum Ranking der politischen Institutionen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa zwischen dem 19.12. 2018 und dem 2. 1. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.515 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Die Daten zur Parteipräferenz wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 7. - 11. 1. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.504 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zur Europawahl wurden vom 9. - 11.1. 2019 erhoben. Datenbasis: 1.505 Befragte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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