BSW setzt bei Wahl unter anderem auf Mietenstopp und Mindestrente
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geht mit einem achtseitigen "Kurzwahlprogramm" in die Bundestagswahl. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben) unter Berufung auf das Dokument.
Darin legt das BSW demnach besonderes Augenmerk auf sozialpolitische Impulse. Sahra Wagenknechts Partei fordert unter anderem eine Mindestrente von 1.500 Euro nach 40 Versicherungsjahren. Nach 30 Versicherungsjahren soll die Mindestrente bei 1.300 Euro liegen. Die Zusatzbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung will das Polit-Startup abschaffen. Auch Zahnersatz und Brillen sollen vollständig von der Krankenkasse übernommen werden.
In der Wohnungspolitik fordert das BSW einen bundesweiten Mietendeckel. Dazu kommt ein Stopp aller Mieterhöhungen bis 2030: "In allen Regionen, in denen der Wohnungsmarkt nachweislich den Einkommen enteilt ist, wollen wir die Mieten bis zum Ende des Jahrzehnts einfrieren. Kosten für Sanierungen haben Vermieter zu tragen", steht im Kurzwahlprogramm des BSW.
Der Mindestlohn soll auf 15 Euro pro Stunde angehoben werden, die Rente bis 2.000 Euro monatlich steuerfrei gestellt werden. Um Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung anzutreiben, möchte das BSW die Mitgliedsbeiträge für das erste Jahr im Sportverein vom Bund bezahlen lassen - bis zu einer Obergrenze von 150 Euro.
Bereits bekannt waren die Forderungen des BSW in Wirtschafts-, Außen- Migrations- und Gesundheitspolitik. Wagenknecht will das Heizungsgesetz zurücknehmen und das Verbrenner-Aus kippen. Die Schuldenbremse soll reformiert werden, "um ein großes Investitionsprogramm zur Runderneuerung unserer Infrastruktur auf den Weg zu bringen", steht im Programm.
Um die Flüchtlingszahlen in der EU zu senken, fordert das BSW Asylverfahren außerhalb der EU-Außengrenzen in "sicheren Drittstaaten".
In der Ukraine-Politik fordern Wagenknecht und ihre Getreuen einen Verzicht auf die Lieferung von Taurus-Raketen. Neue US-Mittelstreckenraketen dürften in Deutschland nicht stationiert werden. Deutschland solle "die diplomatischen Bemühungen Chinas und der Länder des Südens unterstützen und die Initiative für einen Waffenstillstand und einen realistischen Friedensplan ergreifen", fordert Wagenknecht.
Das BSW will keine weiteren Länder in die EU lassen, auch die Ukraine soll nicht aufgenommen werden. Das Land werde "ansonsten noch mehr zum Fass ohne Boden für die deutschen Steuerzahler".
In der Aufarbeitung der Corona-Pandemie fordert das BSW nicht nur einen Untersuchungsausschuss im Bundestag, sondern auch ein "Corona-Amnestiegesetz": Alle noch laufenden Verfahren seien einzustellen. Bußgelder, die "damals aufgrund willkürlicher Regelungen erhoben wurden", müssten zurückerstattet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur