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Verdi forderte massive Einschnitte bei der Commerzbank

Archivmeldung vom 06.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
ver.di-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer in Berlin
ver.di-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer in Berlin

Foto: Beek100
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert massive Einschnitte bei der angeschlagenen Commerzbank. "Bislang wurde dies vom Vorstand mit zu wenig Mut und zu wenig Geld angegangen", sagte Gewerkschaftssekretär und Commerzbank-Aufsichtsratsmitglied Stefan Wittmann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Als Erstes werde ein einheitliches und effizientes IT-System für die Bank benötigt. Die Digitalisierung könne große Verteile bringen. "Den notwendigen Stellenabbau können wir dann über Alters-Instrumente organisieren", so Wittmann.

Deutschlands zweitgrößtes privates Kreditinstitut steckt in einer schweren Krise. Zunächst hatte Vorstandschef Martin Zielke am Freitagabend seinen Rücktritt erklärt. Ihm folgte Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann. Die Führungsriege war seit geraumer Zeit von mehreren Seiten heftig attackiert worden. "Noch nie stand die Belegschaft so glasklar hinter dem Betriebsrat und hinter Verdi. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir einen konsequenten Umbau der Bank fordern - unter Mitnahme der Belegschaft", sagte Wittmann. Zur Reduzierung der Belegschaft schlägt er vor: "Neben Kollegen, die regulär in Rente gehen, kann unter anderem mit Altersteilzeit oder Vorruhestand gearbeitet werden. Dieser Prozess müsste bis Mitte 2026 laufen. 7.000 bis 8.000 Stellen könnten auf diese Art und Weise abgebaut werden", sagte Wittmann.

Der Konzernbetriebsrat hatte sich schon zuvor gegen betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Der Gewerkschaftssekretär geht davon aus, dass es in diesem Jahr erst einmal keine zusätzlichen Stellenstreichungen geben wird. Er erwartet, "dass Verhandlungen darüber erst im Januar 2021 beginnen können". Das zeichne sich ab, da eine neue Führung erst die Strategie überarbeiten müsse. Als neuer Vorstandschef ist unter anderem Roland Boekhout im Gespräch. Er ist derzeit für das Firmenkunden-Geschäft verantwortlich und kam erst Anfang des Jahres zur Commerzbank. Die Gewerkschafter haben indes eine andere Favoritin: "Wir halten als eine Möglichkeit Bettina Orlopp für die richtige Nachfolgerin von Vorstandschef Martin Zielke. Sie ist eine klare Analystin, und sie kennt die Belegschaft der Bank", sagte Wittmann. Orlopp kam 2014 zur Commerzbank. Derzeit ist sie die Finanzchefin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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