Hessens Verkehrsminister für Teilerstattung der Luftverkehrssteuer
Archivmeldung vom 19.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWegen im Vergleich zum Ausland höherer Standortkosten fordert der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) die Bundesregierung auf, Veränderungen bei Steuern und Abgaben vorzunehmen.
"Der Bund sollte einen Teil der Luftverkehrssteuer an die Airlines für
Investitionen in modernes Fluggerät zurückgeben", sagte Mansoori den
Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das würde dafür sorgen, dass weniger
Lärm produziert, weniger Sprit verbraucht und somit die
Wettbewerbsposition verbessert wird." In Hessen liegt Deutschlands
größter Flughafen Frankfurt/Main.
Mansoori zufolge könnte das
Erstatten eines Teils der Abgabe an die Airlines auch zu günstigeren
Preisen für Fluggäste führen. Das sei auch gut für den Flughafen
Frankfurt/Main. "Viele Menschen, die über dieses Drehkreuz in die Welt
fliegen, sind Passagiere aus anderen Ländern, für die spielt ein guter
Preis eine Rolle, die Verlässlichkeit beim Umstieg und ein guter
Service. Machen wir ihnen kein gutes Angebot, werden die eben nicht mehr
über Frankfurt am Main fliegen, sondern über Istanbul oder London", so
der SPD-Politiker. Man könne aber kein Interesse haben, diese
Dienstleistungen in andere Länder zu verlagern zu teilweise schlechteren
Arbeits- und Umweltbedingungen als in Deutschland.
Der
Branchenverband BDL hatte zuletzt erklärt, dass der Luftverkehr in
Deutschland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weiterhin
hinterherfliege. Das Sitzplatzangebot ist dem Verband zufolge um zehn
Prozent auf 83 Prozent des Vor-Corona-Niveaus im Jahr 2019 gestiegen. Im
übrigen Europa sei das Angebot hingegen um 9 Prozent auf 102 Prozent
von 2019 gewachsen.
Als wesentlichen Grund für diese Entwicklung
hatte BDL-Präsident Jens Bischof die im europäischen Vergleich deutlich
höheren staatlichen Standortkosten in Deutschland verantwortlich
gemacht. Zuletzt wurde die Luftverkehrsteuer zum 1. Mai 2024 um rund 25
Prozent erhöht. Steuern und Abgaben summierten sich laut BDL bei einem
typischen Mittelstreckenflug innerhalb Europas inzwischen auf ein neues
Rekordhoch von rund 30 Euro pro Passagier.
Hessens
Verkehrsminister Mansoori kritisierte die steigenden Preise im
Luftverkehr: Inzwischen seien viele Menschen von Reisen, insbesondere
von Fernreisen, ausgeschlossen. "Deswegen müssen wir uns die Frage
stellen, ob wir als Gesellschaft ein Interesse daran haben können, dass
Reisen immer teurer wird", sagte er weiter. Reisen erweitere den eigenen
Horizont und deshalb sollte Reisen möglichst vielen Menschen zur
Verfügung stehen. "Der Preis spielt dabei eine große Rolle und wenn das
Lohnniveau verhindert, dass Menschen verreisen, dann ist das ein
Problem", so Mansoori.
Quelle: dts Nachrichtenagentur