Aiwanger greift CSU-Ministerin in Debatte um Wassercent an
Archivmeldung vom 13.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um die Einführung eines Wassercents gibt es neuen Streit innerhalb der bayerischen Landesregierung. Das berichtet die "Mediengruppe Bayern".
Demnach
befürwortet Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
nur eine Solidarabgabe für Wasser aus der Leitung und für
Wasserexporteure, die Tiefengrundwasser weiterverkaufen. Auf der anderen
Seite will der Politiker Bauern ausnehmen, die einen eigenen Brunnen
haben, ebenso die Industrie, die Flüssen Wasser entnimmt.
In der
Diskussion um den Wassercent greift er Landwirtschaftsministerin
Michaela Kaniber (CSU) an und wirft ihr Foulspiel vor: "Es ist nicht in
Ordnung, wenn Frau Kaniber so tut, als müsste sie die Bauern vor uns
Freien Wählern beschützen, oder die Wirtschaft vor mir als
Wirtschaftsminister", sagte Aiwanger im der "Mediengruppe Bayern".
"Wir
als Freie Wähler sagen, der Landwirt oder der Unternehmer, der einen
eigenen Brunnen hat, daraus sein Wasser bezieht, soll nichts zahlen
müssen, er verursacht ja damit auch keine Kosten für die Allgemeinheit",
so Aiwanger. Auch "die Industrie, die vielleicht Wasser zur Kühlung des
Betriebes aus dem Fluss holt, wollen die Freien Wähler nicht belasten",
sagte der Minister.
In Bayern gibt es noch keine gesetzliche
Regelung zum Wassercent, einer Solidarabgabe, die Wasserversorger
bayernweit zukunftsfähig machen soll. Die Meinungen in der
Regierungskoalition dazu gehen weit auseinandergehen. "Die CSU ist
völlig gespalten und hat bisher überhaupt keine Meinung dazu", sagte
Aiwanger und wehrte sich gegen Aussagen von Landwirtschaftsministerin
Kaniber gegenüber der Mediengruppe Passau vom 5. August. "Die CSU lauert
nur, was wir sagen und fällt uns dann in den Rücken."
Kaniber
hatte gegenüber der Zeitungsgruppe erklärt, dass der Wassercent, obwohl
richtig, nicht so ausgestaltet sein dürfe, "dass wir bestimmte Betriebe
gegeneinander ausspielen oder bayerische Betriebe massiv schlechter
stellen als die Konkurrenz in anderen Bundesländern". Die CSU-Ministerin
störte sich an dem Vorschlag der Freien Wähler, dass Bürger den
Wassercent bezahlen sollten, während große Wasserverbraucher mit eigenem
Brunnen ausgenommen sein sollten. "So ein Vorgehen trägt zum Unfrieden
in der Gesellschaft bei - und das kann nicht das Ziel guter Politik
sein", hatte Kaniber moniert. "Hier muss dringend nachgebessert werden",
sagte die CSU-Ministerin gefordert und sprach in Richtung des
Koalitionspartner FW von "unausgegorenen Schnellschüssen".
Aiwanger
bezog zu dieser Äußerung nun klar Stellung: "Was Frau Kaniber getan
hat, war, uns während der laufenden Debatten in den Rücken zu schießen -
das war ein Foul."
Quelle: dts Nachrichtenagentur