Forsa: CDU/CSU legt wieder zu, leichter Verlust für SPD -
Archivmeldung vom 31.03.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie CDU/CSU hat ihre vier Wochen andauernde Talfahrt vorerst beendet. Das aktuelle RTL/ntv-Trendbarometer zeigt einen leichten Anstieg der Union um einen Prozentpunkt. Auch die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt, ebenso die AfD. SPD, Linke und sonstige kleinere Parteien sinken um jeweils einen Prozentpunkt.
Nur die FDP bleibt unverändert. Die SPD liegt aktuell zwölf Prozentpunkte hinter der nach wie vor stärksten politischen Kraft, der Union, und acht Prozentpunkte hinter den Grünen.
Wenn jetzt ein neuer Bundestag gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 27 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne 23 Prozent (8,9%), Linke 7 Prozent (9,2%), AfD 11 Prozent (12,6%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen ist mit 22 Prozent etwas geringer als der Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).
Grüne holen 111 Mandate mehr als 2017
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würden 722 Abgeordnete ins Parlament einziehen, mit folgender Mandatsverteilung: CDU/CSU 212, Grüne 178, SPD 116, FDP 77, Linke 54 und AfD 85. Die Grünen würden mehr als doppelt so viele Sitze erobern wie zur Bundestagswahl 2017 (plus 111). Alle anderen Parteien würden Mandate verlieren. Regierungsfähig wären sowohl Schwarz-Grün (zusammen 390 Mandate) als auch eine "Ampel-Koalition" aus Grünen, SPD und FDP (zusammen 371 Mandate). Für die jetzige Regierungs-Koalition sowie für Grün-Rot-Rot würde es nicht reichen.
Vertrauen zu den meisten Politikern gesunken
Das Vertrauen zu den meisten Politikern ist vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen über die richtige Strategie zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesunken. Für das Politiker-Ranking fragt forsa die Bürger, bei welchen Politikern sie das Land "in guten Händen" sehen. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") und 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") abgeben. Zum letzten Mal wurde das Vertrauen zu den Politikern im Februar 2021 ermittelt.
Mit minus 13 Punkten rutscht Gesundheitsminister Jens Spahn in der Rangliste am stärksten ab, gefolgt von CDU-Chef Armin Laschet mit minus 8 Punkten. Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert zwar ebenfalls 5 Punkte, dennoch genießt sie mit 64 Punkten weiterhin mit Abstand das größte Vertrauen aller Politiker in Deutschland. Auf dem zweiten Platz folgt ihr, mit 52 Punkten (minus 3), Markus Söder.
Mit leichten Zugewinnen rangiert das grüne Spitzen-Duo Robert Habeck (47 Punkte) und Annalena Baerbock (45 Punkte) hinter Merkel und Söder. Von der sozialdemokratischen Führung kann sich lediglich Olaf Scholz, mit einem Verlust von drei Punkten, in der Spitzengruppe halten. Er liegt damit vor Laschet und Spahn. Friedrich Merz rutscht unter die 30-Punkte-Marke.
Politiker-Ranking im März 2021*
- Angela Merkel 64 (-5)
- Markus Söder 52 (-3)
- Robert Habeck 47 (+1)
- Annalena Baerbock 45 (+2)
- Olaf Scholz 44 (-3)
- Armin Laschet 37 (-8)
- Jens Spahn 34 (-13)
- Peter Altmaier 32 (-)
- Wolfgang Kubicki 32 (-)
- Christian Lindner 31 (+1)
- Friedrich Merz 29 (-2)
- Kevin Kühnert 28 (-1)
- Norbert Walter-Borjans 27 (-2)
- Saskia Esken 23 (-1)
- Susanne Henning-Wellsow 22 (-)
- Janine Wissler 21 (-)
- Jörg Meuthen 8 (0)
- Alexander Gauland 7 (0)
*In Klammern Veränderung gegenüber Februar 2021 - Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert
Bei den eigenen Anhängern ist das Vertrauen zu Angela Merkel und Markus Söder trotz geringer Verluste weiterhin mit jeweils 84 Punkten sehr hoch. Die Grünen-Anhänger haben zu den Vorsitzenden Baerbock und Habeck gleich großes Vertrauen (71 Punkte) und auch Olaf Scholz genießt bei den SPD-Anhängern großen Zuspruch (72 Punkte). Das geringste Vertrauen in der eigenen Anhängerschaft hat die SPD-Chefin Saskia Esken (39 Punkte). Die größten Punkt-Verluste bei den eigenen Anhängern hat Jens Spahn (minus 12).
Politiker-Ranking bei den eigenen Anhängern im März 2021*
- Angela Merkel 84 (-3)
- Markus Söder 84 (-2)
- Robert Habeck 71 (+1)
- Annalena Baerbock 71 (+1)
- Olaf Scholz 72 (-1)
- Armin Laschet 55 (-4)
- Jens Spahn 50 (-12)
- Peter Altmaier 48 (-)
- Wolfgang Kubicki 56 (-)
- Christian Lindner 69 (+1)
- Friedrich Merz 41 (-2)
- Kevin Kühnert 44 (-1)
- Norbert Walter-Borjans 45 (+1)
- Saskia Esken 39 (+1)
- Susanne Henning-Wellsow 56 (-)
- Janine Wissler 56 (-)
- Jörg Meuthen 44 (-6)
- Alexander Gauland 50 (+3)
*In Klammern Veränderung gegenüber Februar 2021 - Bewertung anhand einer Skala von 0 bis 100; dargestellt ist jeweils der Mittelwert
Gewinner in der Krise: Merkel, Baerbock, Söder
Nach Ausbruch der Pandemie ist das Vertrauen zu vielen Politikern zunächst gewachsen, im Verlauf der Krise aber wieder geschrumpft. Aber immer noch gibt es drei Politiker, denen die Deutschen heute stärker vertrauen als in der Vor-Corona-Zeit: Angela Merkel hat gegenüber dem Januar 2020 fünf Punkte gewonnen, die grüne Co-Chefin Annalena Baerbock drei Punkte. Am stärksten gewinnt allerdings Markus Söder: Er hat heute zehn Punkte mehr als vor 14 Monaten. Die stärksten Verlierer sind Friedrich Merz (minus 12 Punkte), Armin Laschet (minus 9) und Christian Lindner (minus 7).
Kanzlerpräferenz: 38 Prozent für Söder
In der Kanzlerfrage würden die Deutschen weiterhin Markus Söder den Vorzug geben. Wenn die Bürger ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, käme Markus Söder gegen Grünen-Chef Robert Habeck und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf 38 Prozent. Für Habeck würden 20, für Scholz 14 Prozent votieren. Gegen die grüne Co-Vorsitzende Annalena Baerbock und Olaf Scholz käme Söder ebenfalls auf 38 Prozent. Baerbock käme auf 18, Scholz auf 14 Prozent.
Als Kanzlerkandidat der Union käme Armin Laschet gegen Habeck und Scholz mit 17 Prozent auf den dritten Platz. Habeck würde gegen Laschet 22, Scholz 18 Prozent holen. Auch gegen Baerbock und Scholz würde Laschet 17 Prozent der Stimmen holen. Scholz hätte gleichfalls 17 Prozent, Baerbock würde wie Habeck 22 Prozent erreichen. Auch bei den Anhängern der Union würde Söder besser abschneiden als Laschet: 39 Prozent der Unions-Anhänger würden Laschet wählen, wenn er Kanzlerkandidat würde, 75 Prozent würden einem Kanzlerkandidaten Söder ihre Stimme geben.
Datenbasis RTL/ntv-Trendbarometer
Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 23. bis 29. März 2021 erhoben. Datenbasis: 2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Politiker-Ranking wurden vom 24. bis 29. März 2021 erhoben. Datenbasis: 1.512 Wahlberechtigte.
Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)