Bund und Länder streiten weiter über "Digitalpakt 2.0"
Archivmeldung vom 31.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBund und Länder streiten sich weiter um den sogenannten "Digitalpakt 2.0", also eine Fortsetzung des im Mai ausgelaufenen Programms, mit dem die Schulen digitalisiert werden sollen.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) verschickte am
Dienstag nach Ablauf einer Frist einen Brief an KMK-Präsidentin
Christine Streichert-Clivot (SPD), in dem sie von den Ländern mehr
eigene Beteiligung fordert. Der Dienst "Table Media" hat das Schreiben
veröffentlicht.
Darin weist die Bundesbildungsministerin zunächst
darauf hin, dass die Summe der abgerufenen Mittel in den Jahren 2022
bis 2024 deutlich unter den ursprünglich angemeldeten Beträgen gelegen
habe. Einerseits, so geht es aus dem Schreiben hervor, hätten die
"beständigen massiven Abweichungen" natürlich Einfluss auf die weitere
Haushaltsplanung, andererseits stehen die bislang nicht abgerufenen
Mittel "grundsätzlich auch zur Finanzierung eines möglichen Digitalpakt
2.0 zur Verfügung", so Stark-Watzinger.
Letztlich fordert die
Bundesbildungsministerin aber von den Ländern mehr finanziellen Einsatz:
Sie erwarte "von den Ländern die Bereitschaft der hälftigen
Finanzierung des Digitalpakt 2.0 (50:50-Finanzierung) sowie Aussagen
darüber, in welcher Höhe sich die Länder an der Finanzierung des
Digitalpakt 2.0 beteiligen werden, ohne die Kommunen zusätzlich zu
belasten". Dies sei im Übrigen auch "entsprechend der
verfassungsrechtlichen Vorgaben zwingend".
Die Länder sollten
deswegen "zeitnah" eine "entsprechende Aufstellung" übermitteln,
"welchen finanziellen Gesamtrahmen sich die Länder in ihren jeweiligen
Haushaltsplänen für die nächsten Jahre vorgestellt haben", so die
Bundesbildungsministerin.
Am Donnerstag und Freitag dieser Woche
treffen sich Vertreter von Bund und Ländern, um auf Arbeitsebene weiter
über das Thema zu debattieren. "Unser gemeinsames Ziel sollte es sein,
dass wir wie vereinbart in der nächsten Staatssekretärs-Runde Mitte
September die wichtigen politischen und finanziellen Klärungspunkte
angehen und bis dahin die Fachebene die redaktionelle und fachliche
Arbeit in gewohnt guter Weise fortsetzt", schreibt Stark-Watzinger in
ihrem Brief an die KMK-Präsidentin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur