Wirtschaftsministerium dämpft Hoffnungen auf Konjunkturbelebung
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach Einschätzung der Bundesregierung ist eine "breitere konjunkturelle Belebung" in Deutschland vorerst nicht in Sicht.
Mit der erneuten Eintrübung von Stimmungsindikatoren wie dem
Ifo-Geschäftsklimaindex, dem ZEW-Konjunkturindikator und dem
S&P-Global-Einkaufsmanagerindex zu Beginn des dritten Quartals seien
die Risiken für die "allgemein erwartete" konjunkturelle Erholung
gestiegen, heißt es im Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums
für August, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Demnach
hinterlässt die stagnierende Wirtschaft auch am Arbeitsmarkt immer
deutlichere Spuren. So nahm die registrierte Arbeitslosigkeit im Juli
saisonbereinigt mit 18.000 Personen deutlich stärker zu als
saisonüblich. Bei der Zahl der Erwerbstätigen fiel der Anstieg im Juni
saisonbereinigt mit +7.000 Personen jedoch deutlich geringer aus als
zuvor. Aktuelle Frühindikatoren deuteten ebenfalls auf eine gedämpfte
Entwicklung hin, so das Ministerium.
Die "grundsätzlichen
Ausgangsbedingungen" für eine binnenwirtschaftlich getragene Belebung in
der zweiten Jahreshälfte seien aber nach wie vor gegeben, heißt es im
Monatsbericht weiter. Die privaten Haushalte hätten infolge der
gesunkenen Inflationsraten und der Tariflohnsteigerungen auch real
wieder mehr Geld zur Verfügung und blickten nicht mehr so pessimistisch
in die Zukunft. Dies zeige sich in der jüngsten Umfrage zum
GfK-Konsumklima, wonach sich die Verbraucherstimmung im August weiter
erholen dürfte. Vom privaten Konsum könnten somit in der zweiten
Jahreshälfte "konjunkturelle Impulse" kommen, so die Hoffnung des
Ministeriums.
Auch die eingeleitete Zinswende der Europäischen
Zentralbank dürfte sich im weiteren Jahresverlauf zunehmend bemerkbar
machen: So deuteten Umfragen des jüngsten "Bank Lending Surveys" der EZB
für Deutschland auf eine "Trendwende" in der Kreditnachfrage hin. Bei
den Unternehmenskrediten sei dabei der Kreditbedarf insbesondere auf
gestiegene Investitionsabsichten zurückzuführen, was auf eine Belebung
der Anlageinvestitionen im zweiten Halbjahr hinweise, hieß es.
Quelle: dts Nachrichtenagentur