SPD und Grüne mahnen zu Eile bei Koalitionsprojekten
Archivmeldung vom 15.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWährend des andauernden Ampel-Streits um den Bundeshaushalt drängen SPD und Grüne auf die rasche Umsetzung mehrere Projekte aus dem Koalitionsvertrag.
"Wir haben noch einiges zu tun", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta
Haßelmann dem "Tagesspiegel" (Online-Ausgabe) und verwies auf die
Kindergrundsicherung als "wichtigstes sozialpolitisches Vorhaben", das
Gesetz gegen digitale Gewalt und die Reform des Bundeswaldgesetzes. "Wir
planen noch mehr, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern.
Das Tariftreuegesetz ist noch nicht fertig", sagte sie: "Auch das
Demokratiefördergesetz steht noch auf unserer To-do-Liste und noch
einiges mehr."
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese forderte
Justizminister Marco Buschmann (FDP) auf, "sofort" den Weg für eine
Verlängerung der Mietpreisbremse freizumachen. "Die im Koalitionsvertrag
vereinbarten mietrechtlichen Vorhaben müssen sofort und ohne weitere
Verzögerung durch den Justizminister kommen", sagte Wiese dem
"Tagesspiegel".
"Die Verlängerung der Mietpreisbremse ist ein
wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, das jetzt endlich
umgesetzt werden muss." Ohne Mietpreisbremse müssten viele Menschen mit
noch höheren Mietbelastungen rechnen. "Wenn mittlerweile jeder dritte
Mieterhaushalt durch seine Wohnkosten überlastet ist, habe ich kein
Verständnis für das Geschacher von Herrn Buschmann", so Wiese.
Die
stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt drängte auf
eine rasche Verabschiedung des Tariftreue- und Vergabegesetzes. "Die
Ampel-Partner sollten nun alles dafür tun, die vereinbarten Maßnahmen zu
beschließen, um die Einkommen und Arbeitsbedingungen von Millionen
Arbeitnehmern zu verbessern", sagte sie der Zeitung. "Dazu gehört es,
den Weg freizumachen für die Reform des Tariftreue- und Vergabegesetzes.
Wir müssen das noch in diesem Jahr ins Gesetzblatt bringen." Beim
Rentenpaket 2 sei sie optimistisch, sagte Schmidt: "Die Koalition sollte
sich an die Vereinbarungen halten, die erste Lesung unmittelbar nach
Ende der Sommerpause auf die Tagesordnung zu setzen."
FDP-Fraktionschef
Christian Dürr sagte unterdessen dem "Tagesspiegel", dass ein großer
Teil des Koalitionsvertrages "abgearbeitet" sei. Es sei "wichtig, die
Wachstumsinitiative in dieser Wahlperiode umzusetzen. Wir haben uns auf
49 Punkte geeinigt, die das Wachstumspotenzial dieses Landes verdoppeln
können." Seit eineinhalb Jahrzehnten habe es "in diesem Land keine
wirtschaftliche Reformpolitik mehr gegeben. Das Wachstumspotenzial in
Deutschland ist derzeit zu gering."
Quelle: dts Nachrichtenagentur