Schweitzer stärkt Klingbeil den Rücken
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Foto: Steffen Prößdorf
Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Vor möglichen ersten Gesprächen zwischen Union und SPD über eine Regierungsbildung spricht sich der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), für eine reformierte Schuldenbremse aus.
"Als eine der letzten Volkswirtschaften in Europa und der Welt halten
wir uns an starre Schuldenregeln. Von diesem Mühlstein für unsere
Volkswirtschaft müssen wir uns befreien. Wir müssen diese Position
schnell ändern", sagte Schweitzer dem "Tagesspiegel". "Wie notwendig
eine Reform der Schuldenbremse ist, zeigt ein Blick in andere Länder,
die gerade wirtschaftlich erfolgreicher sind."
CDU/CSU-Kanzlerkandidat
Friedrich Merz müsse "jetzt Verantwortungsgefühl beweisen", sagte
Schweitzer: "Er sollte sich am Appell der CDU-Ministerpräsidenten
orientieren, die die Schuldenbremse schon lange lockern wollen. Wir
brauchen das für die äußere Sicherheit, also unsere Verteidigung, unsere
Freiheit und die Infrastruktur. Da braucht es einen großen Wurf. Hier
muss die Union ihren Dogmatismus beenden."
Schweitzer verteidigte
die Bewerbung von SPD-Chef Lars Klingbeil um den Fraktionsvorsitz
ungeachtet von dessen Mitverantwortung für die historische
Wahlniederlage. "Das ist ein Signal der Handlungsfähigkeit. Die SPD wird
sich mit Lars Klingbeil an der Spitze der Fraktion aufstellen", sagte
der Mainzer Regierungschef: "Die kommenden Wochen sind entscheidend für
Deutschland. Die demokratischen Parteien müssen zeigen, dass sie
handlungsfähig sind."
Die SPD habe ein Debakel erlitten und werde
darüber reden. "Deutschland braucht eine stabile SPD. Wir können es uns
nicht erlauben, uns jetzt in Personaldebatten zu verlieren oder uns in
eine Schmollecke zu flüchten", sagte Schweitzer.
Für
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht Schweitzer weiter eine
wichtige Rolle. "Die SPD sollte nicht auf Boris Pistorius verzichten. Er
spielt mit seiner Kompetenz, Erfahrung und Beliebtheit jetzt eine
wichtige Rolle und wird das in der Zukunft ebenfalls tun", sagte er.
Jetzt aber gehe es nicht um "Stellenbesetzungen in einer künftigen
Bundesregierung".
Quelle: dts Nachrichtenagentur