Scholz hält trotz Kritik an Kanzlerkandidatur 2025 fest
Archivmeldung vom 07.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUngeachtet wachsender parteiinterner Kritik hält Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an seiner Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl 2025 fest. Er rechne "fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden", sagte Scholz dem "Tagesspiegel".
"Ich bin Läufer und habe eine gute
Kondition. Die braucht man auch." Sein Ziel für die nächste
Bundestagswahl sei "eine SPD-geführte Bundesregierung", sagte Scholz:
"Regieren wird nicht einfacher, also sollten wir es machen." Vor der
nächsten Wahl werde es "viele unplausible Vorschläge geben, was alles
einfach ginge, wenn man nur wollte".
Eine ehrliche und
wahrhaftige Betrachtung der Wirklichkeit könne da schnell unter die
Räder geraten, sagte Scholz: "Es wird also um Charakter und Ehrlichkeit
gehen. Der SPD und mir ist wichtig, pragmatische und realistische
Vorstellungen zu formulieren, wie Deutschland wirklich vorankommt."
Er
habe sich schon vor langer Zeit "vorgenommen, Umfragen nie zu
kommentieren", sagte Scholz mit Blick auf eine Studie, wonach sich nur
jedes dritte SPD-Mitglied für seine Kanzlerkandidatur ausspricht. Er
nehme Umfragen "natürlich zur Kenntnis", sagte der Kanzler. Politik an
Umfragen zu orientieren, sei aber nie ein guter Einfall. "Ich habe in
meinem politischen Leben schon einige Wahlen gewonnen, obwohl Umfragen
das nicht nahelegten. Daraus schöpfe ich Zuversicht", sagte Scholz.
Auf
die Frage, ob er die Kanzlerkandidatur Verteidigungsminister Boris
Pistorius überlasse, wenn er zum Schluss käme, die SPD hätte mit ihm bei
der Bundestagswahl bessere Chancen, sagte Scholz: "Auch Boris Pistorius
will, wie viele andere, dass ich wieder als Kanzler antrete. Ich sehe
das genauso."
Scholz nannte die Ergebnisse der Landtagswahlen in
Sachsen und Thüringen am vorigen Sonntag mit Blick auf das Abschneiden
der AfD "sehr bedrückend und alarmierend für unser ganzes Land". Er habe
der SPD in Sachsen und Thüringen "wegen ihrer guten Arbeit bessere
Ergebnisse gewünscht", sagte Scholz. "Nicht wenige so genannte Experten"
seien überzeugt gewesen, dass die SPD aus beiden Landtagen fliegen
würde, das sei jedoch nicht eingetreten. "In Sachsen hat die SPD die
Zahl ihrer Sitze im Landtag gehalten. In Thüringen hat die SPD dem Sturm
getrotzt."
Scholz rechnet mit einer weiteren Amtsperiode von
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nach der Landtagswahl in
Brandenburg am 22. September. "Dietmar Woidke ist ein erstklassiger
Ministerpräsident und wird das auch nach der Wahl bleiben", sagte
Scholz. Das Wirtschaftswachstum in Brandenburg sei "enorm" und habe viel
mit Woidke und seiner Politik für Brandenburg zu tun.
Quelle: dts Nachrichtenagentur