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Schutz vor Passivrauchen ohne Ausnahmen

Archivmeldung vom 13.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zum Abschluss der 4. Europäischen Konferenz "Tabak oder Gesundheit" 2007 heute in Basel forderten mehr als 500 Fachleute aus 62 Ländern einen konsequenten Schutz vor Passivrauchen.

Rauchfreie öffentlich zugängliche Innenräume können ohne Ausnahmen wie etwa Rauchräume problemlos eingeführt werden. Sie stossen sogar bei Rauchenden auf breite Zustimmung. Dies erklärte der frühere norwegische Gesundheitsminister Dagfinn Høybråten an der Konferenz in Basel.

Wenn aber Gesetze zum Schutz vor Passivrauchen Ausnahmebewilligungen enthalten, sind die Gesetze schwierig durchzusetzen und verursachen grossen bürokratischen Aufwand, sagte Høybråten und verwies auf die in Norwegen gemachten Erfahrungen. Dort sind seit Juni 2004 alle Arbeitsplätze inklusive Restaurants und Bars rauchfrei, Rauchräume sind nicht vorgesehen.

Ein zentraler Diskussionspunkt an der Konferenz waren zudem die unterschiedlichen Auswirkungen des Tabakkonsums auf Raucher und Raucherinnen. So reagieren Raucherinnen stärker auf das Nikotin, die im Tabakrauch enthaltenen Stoffe richten im Körper von Frauen vergleichsweise grössere Schäden an als bei Männern. Diesen geschlechtsspezifischen Unterschieden muss künftig in Tabakforschung und -prävention vermehrt Rechnung getragen werden.

Bezüglich der Debatte über rauchlose Tabakwaren waren sich die Fachleute in zwei Punkten einig: Zum einen sind klare gesetzliche Regelungen eine Voraussetzung, damit rauchlose Tabakwaren so wenig Schadstoffe wie nur möglich enthalten. Zum anderen ist zu verhindern, dass noch mehr Menschen nikotinsüchtig werden, falls rauchlose Tabakwaren auch für den europäischen Markt zugelassen werden sollten.

Völlig ungeeignet sind rauchlose Tabakwaren für einen Rauchstopp. Hier stehen medizinisch geprüfte nikotinhaltige Medikamente zur Verfügung. Ausserdem stimmten die Expertinnen und Experten für Tabakprävention darin überein, dass für einen erfolgreichen Rauchstopp jeweils von der persönlichen Situation auszugehen ist. So spielen das Alter und die Nikotinabhängigkeit, aber auch die Frage einer möglichen Depression eine entscheidende Rolle beim Rauchstopp.

In der Resolution zur 4. Europäischen Konferenz "Tabak oder Gesundheit" 2007 verlangten die Fachleute von fünf Kontinenten neben dem konsequenten Schutz vor Passivrauchen unter anderem eine regelmässige Erhöhung der Tabaksteuern. Die internationale Konferenz wurde von der Krebsliga Schweiz in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebsgesellschaft organisiert, im Auftrag der Vereinigung Europäischer Krebsligen.

Quelle: Pressemitteilung Krebsliga Schweiz


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