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Krankenkasse bietet Chance auf ein längeres Leben

Archivmeldung vom 15.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kann eine Krankenkasse ihren Kunden den Traum von einem längeren Leben erfüllen? Die Antwort darauf haben Wissenschaftler der Cambridge Universität mit einer entsprechenden Studie gegeben.

"Wer sich an vier sehr einfache Regeln hält, lebt bis zu 14 Jahre länger." Als einzige gesetzliche Versicherung hat die BKK24 aus den Forschungsergebnissen ein praxistaugliches Programm entwickelt und geprüft, ob eine so lange "Nachspielzeit" überhaupt finanzierbar ist. Das Angebot und die Zahlen dazu haben Kassenvorstand Friedrich Schütte und Wirtschaftsökonom Professor Dr. Graf von der Schulenburg in der Medizinischen Hochschule Hannover vorgestellt.

Vier einfache Regeln

Die positive Wirkung von Obst und Gemüse ist keine neue Erkenntnis. Aber wie verändert sich die Lebenserwartung, wenn man eine bestimmte Ernährung mit angemessener Bewegung, Nikotinverzicht und nur mäßigem Alkoholkonsum kombiniert? Um das herauszufinden, hatten die Forscher das Leben von über 20.000 Menschen seit 1993 begleitet. Dabei kam heraus, dass selbst ein Diabetiker 14 Jahre länger als eine Vergleichsperson mit derselben Krankheit leben kann. Um so viel älter zu werden reichen Nikotinverzicht, etwa 300 Gramm Obst und Gemüse am Tag, nicht mehr als fünf bis sieben Gläser Wein oder Bier in der Woche und angemessene Bewegung. Die Empfehlung aus Cambridge: "Diese Regeln sind so einfach, dass jedes Gesundheitssystem in Europa sie den Menschen vermitteln kann."

Kein "Pauschalprogramm"

Gehört hat diesen Aufruf bisher wohl nur die mit rund 105.000 Versicherten vergleichsweise kleine BKK24, die ihren Kunden nun die entsprechenden Lernprogramme bezahlt. Mit einem Fragebogen, der auch für Mitglieder anderer Kassen kostenlos ausgewertet wird, überprüft ein dafür zusammengestelltes Team zunächst das individuelle Gesundheitsverhalten jedes einzelnen Interessenten. Ein beratungsintensives Vorgehen, aber: "Wir wollen niemanden ins Fitness Studio schicken, der ohnehin den ganzen Tag körperlich arbeitet", so Vorstand Friedrich Schütte. Im Ergebnis gibt es daher konkrete Vorschläge, wie und wo man an seinem Wohnort praktisch ohne eigene Kosten und ohne Verzicht auf Lebensqualität die Einhaltung der EPIC-Regeln lernen kann. Braucht jemand das "volle Programm", zu dem auch ein teures aber sehr erfolgreiches Nichtrauchertraining gehört, gehen die Kosten sehr schnell in den vierstelligen Bereich.

Längeres Leben ist bezahlbar

"Krankenkassen denken traditionell in Haushaltsjahren", sagt dazu Professor Dr. Graf von der Schulenburg mit Lehrstuhl an der Leibniz-Universität. Deshalb würde oft nur gesehen, dass Rentner lediglich 35 Prozent der von ihnen verursachten Kosten tragen. Muss das Gesundheitswesen also vor dem finanziellen Overkill zittern, wenn mehr als nur die eine Krankenkasse zu einer noch höheren Lebenserwartung verhilft? "In diesem Punkt", so von der Schulenburg weiter, "tickt die BKK24 anders - und sie hat Recht." Mehr als 45.000 Euro kostet im Durchschnitt das letzte Lebensjahr eines Menschen, der mit 65 stirbt. Wird er 95 Jahre alt, sinkt dieser Betrag auf weniger als ein Viertel. Doch nicht nur der spätere Tod reduziert die Kosten, sondern auch das Leben bei bester Gesundheit. "Wir wissen heute, dass sich Ausgaben zum Beispiel in Nichtraucherkurse sehr schnell bezahlt machen", sagt Schütte. Und die Zahlen sehen ebenso gut aus, wenn man ernährungsbedingte Krankheiten verhindert. Der Wirtschaftsökonom bestätigt: "Die hohen Anfangsinvestitionen sind gerechtfertigt." Dass damit auch der Tod um bis zu 14 Jahre nach hinten geschoben wird, könne man ohnehin nicht nach versicherungsmathematischen Maßstäben bewerten.

Wie die Menschen auf die Chance zu einem längeren Leben reagieren, bekommt die Krankenkasse seit dem Wochenende zu spüren. Nachdem die Informationen zur Studie und der Fragebogen im Internet veröffentlicht wurden, haben sich bereits einige hundert Interessenten gemeldet.

Quelle: BKK24

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