Die Formel mit Folgen – Das Geschäft mit dem BMI
Archivmeldung vom 16.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnsere Vorstellungen vom Idealgewicht werden seit geraumer Zeit über die Ermittlung des Body-Mass-Index (BMI) in Messgrößen verpackt. Nicht nur die Politik, sondern auch Krankenkassen, Versicherungen sowie Personalbüros benutzen diesen Wert als Beurteilungskriterium, so heute Diplom Ernährungswissenschaftlerin Vera Bausch von Vision Druckmedien aus Stolberg/Aachen.
Kaum jemand weiß, woher die Bemessung des BMI wirklich stammt. Ein belgischer Mathematiker, namens Adolphe Quetelet, entwickelte im 19. Jahrhundert den BMI. Durch Nachdruck einer amerikanischen Lebensversicherung wurden die BMI-Werte in den 50er Jahren für die unterschiedlichsten Prämien angewendet. Im Laufe der Zeit hat sich die BMI-Tabelle immer weiter nach unten revidiert. Lange Zeit galt ein Wert von bis zu 30 als akzeptabel. Gegen Ende der 90er Jahre legte die WHO jedoch das Limit auf 25 fest. Glück für die Pharmaindustie und Ärzte: Denn durch teure Schlankheitsmittel wurde ein Vermögen gemacht und die Verunsicherung der Verbraucher stetig gestärkt. Nicht aus gesundheitlichen Gründen erfolgte die Entwicklung, sondern primär aus wirtschaftlichem Hintergrund. Zwar gewährt der BMI eine gewisse Toleranzgrenze, jedoch wer einen Wert von 25,0 bis 29,9 aufweist, ist übergewichtig und wird zur Gewichtsreduktion genötigt. Bei einem Wert von 30 oder mehr ist man hingegen schon „krank“ und „behandlungsbedürftig“. Der BMI darf nicht als zweifelsfreier Indikator gelten. Vielmehr sollte er als Anhaltspunkt und durch weitere ärztliche Untersuchungen gesichert werden.
Quelle: Vision Druckmedien