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Gefährliche Urlaubsmitbringsel: Vorsicht vor Haut-Parasiten

Archivmeldung vom 17.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein juckender und nässender Hautausschlag kann auch ein ungewolltes Urlaubsmitbringsel von einer Fernreise sein. Nicht selten entpuppen sich diese Hauterkrankungen als Reaktion auf einen Parasiten. Darauf weisen die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung im Rahmen ihrer Präventionskampagne Haut hin.

In tropischen Ländern sollten sich Urlauber insbesondere vor Sandfliegen schützen. Aber auch in heimischen Gebieten können im Sommer Parasiten wie Zecken Hautveränderungen hervorrufen.

"Einige Parasiten bleiben bis zu mehreren Jahren nach dem Urlaub unerkannt im Körper, bevor sie sich auf der Haut bemerkbar machen", erklärt der Berliner Dermatologe Dr. Martin Miehe. Dies gelte vor allem für die so genannte Leishmaniose, die verstärkt in den tropischen, jedoch auch in den Mittelmeerländern vorkomme. Für die Infektion mit den Erregern reicht schon der Stich einer Sandfliege aus. An der Stichstelle bildet sich eine Hautrötung, die sich zum Teil erst sehr viel später zu einer Schwellung und anschließend zu einem schmerzlosen Geschwür, der Orientbeule, entwickelt. "Diese Beule heilt meist nach mehreren Monaten wieder von selbst ab und ist nicht lebensgefährlich", so der Experte der Präventionskampagne Haut. "Allerdings können Narben bleiben, insbesondere im Gesicht." In einigen wenigen Fällen der Leishmaniose liegt jedoch eine schwerwiegende Erkrankung mit hohem Fieber vor, die zum Tod führen kann. Weltweit erkranken jährlich rund 400.000 Menschen neu an einer Leishmaniose. "Bei Hautveränderungen, die nach einem Aufenthalt in den Tropen beobachtet werden, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden", rät Dr. Martin Miehe.

Sandfliegen fliegen in der Regel nicht höher als drei Meter über dem Boden. Um sich vor den Insekten zu schützen, ist es daher ratsam, in tropischen Ländern nicht zu campen. Das Hotelzimmer sollte oberhalb der ersten Etage liegen. Darüber hinaus sollte man nach Einbruch der Dunkelheit die Haut mit langer Kleidung bedecken und gegebenenfalls Mückenschutzmittel verwenden. Auch Moskitonetze und Fliegengitter können die unerwünschten Insekten abhalten.

Vorsicht vor Zecken

Doch auch in Deutschland sind Parasiten auf dem Vormarsch. So erkranken Schätzungen zufolge jährlich 60.000 Bundesbürger an Borreliose durch einen Zeckenbiss. Die Borrelien können beispielsweise Gelenkentzündungen oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems hervorrufen. Einen Zeckenbiss erkennt man häufig an einer kleinen, schmerzlosen Hautrötung, die sich kreisförmig vergrößert und in der Mitte verblasst. Dennoch sind auch Fälle bekannt, bei denen sich Rötungen an einer anderen Körperstelle bilden. "Nach einem Aufenthalt im Freien, insbesondere in Parks, Wäldern und auf Wiesen ist es wichtig, die Haut nach Zecken abzusuchen. Meistens sitzen sie an den Grenzen zwischen Kleidung und unbedeckter Haut", so der Experte Dr. Miehe.

Quelle: Präventionskampagne Haut

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