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Schadstoffe aus den eigenen vier Wänden aussperren

Archivmeldung vom 11.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: romelia / pixelio.de
Bild: romelia / pixelio.de

An rund 90 Prozent des Tages halten wir uns in geschlossenen Räumen auf, einen großen Teil davon zu Hause. Die Qualität der Raumluft in den eigenen vier Wänden hat daher einen erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit.

Besonders Kinder, Allergiker und Menschen mit einem schwachen Immunsystem leiden unter Luftschadstoffen, und auch bei Gesunden können typische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder Abgeschlagenheit auftreten.

Schadstoffe kennen und erkennen

Das Spektrum möglicher Luftschadstoffe ist breit, wie ein aktuelles Ratgeberblatt mit dem Titel "Gesundes Bauen und Wohnen" der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. berichtet. Der Ratgeber verweist vor allem auf leichtflüchtige und mittelflüchtige organische Verbindungen, die man auch als VOC und SVOC bezeichnet, sowie auf Fasern und Stäube.

Typische VOCs sind zum Beispiel Lösungsmittel in Klebstoffen, Farben und Lacken, oder Formaldehyd, das häufig als Bindemittel in Holzwerkstoffen eingesetzt wird. Zu den SVOCs zählt man zum Beispiel Biozide, Weichmacher oder Flammschutzmittel. Biozide kommen typischerweise als Giftstoffe gegen Insekten, Pilze und andere lebende Organismen zum Beispiel in Holzschutzmitteln oder Fassadenanstrichen vor.

Weichmacher sind chemische Zusätze, die spröde Materialien weich oder biegsam machen sollen. Zu finden sind sie zum Beispiel in PVC-Bodenbelägen, in Dispersionsfarben oder den Ummantelungen von Elektroleitungen. Flammschutzmittel findet man häufig in Bauschäumen und Polystyrol-Dämmungen. Sie sind zum Teil giftig oder krebserregend. Fasern und Stäube können aus mineralischen Dämmungen in die Raumluft gelangen, wenn diese nicht luftdicht eingebaut sind.

Schadstoffarme Produkte wählen

Den Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe im Haus können Bauherren und Modernisierer vorbeugen, wenn sie bei der Auswahl der Baumaterialien, Innenausbauten und Einrichtungen auf ausdrücklich als schadstoffarm gekennzeichnete Produkte achten. Für fast alle schadstoffbelasteten Produkte gibt es Alternativen, die nicht einmal viel teurer sein müssen. Auch der richtige Einbau der Dämmstoffe ist wichtig, so dass durch eine dauerhaft luftdichte Trennung keine faserhaltigen Stäube in die Wohnung gelangen können. Auch durch das Verhalten im Alltag lassen sich Schadstoffgefahren reduzieren, zum Beispiel durch regelmäßiges Lüften, Verzicht auf chemische Reinigungsmittel und Feinstaubfilter im Staubsauger.

Kostenloser Ratgeber mit Tipps und Infos

Mehr Informationen zum gesunden Bauen und Wohnen sowie eine Übersicht über Gütesiegel für schadstoffarme Produkte liefert der BSB-Ratgeber, der unter bsb-ev.de zum kostenlosen Download bereitsteht. Für Hausbesitzer, die eine Bestandsimmobilie auf Schadstoffbelastungen testen möchten, bietet der Verein einen Schadstoff-Check an.

Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V. (ots)

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