Studie: Berufstätige verlegen Betriebssport vermehrt ins Homeoffice
Archivmeldung vom 31.05.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWährend der Corona-Pandemie haben deutsche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen großes Interesse an betrieblichen Online-Sportangeboten entwickelt. 41 Prozent möchten vergleichbare Angebote vom Arbeitgeber nutzen oder tun dies bereits. Bei Online-Workouts in der Mittagspause gilt das für 32 Prozent. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Fitness 2022" der pronova BKK, für die im Januar 2022 insgesamt 1.000 Menschen ab 18 Jahren befragt wurden.
Die betriebliche Gesundheitsförderung steht in Zeiten von Corona vor großen Herausforderungen. Betriebssport war mit Abstandsregeln und Hygienevorschriften kaum möglich. Die Rückenschule oder das gesunde Lunchangebot in der Kantine konnte fast niemand in Anspruch nehmen, weil die meisten Mitarbeitenden im Homeoffice waren. Folglich ist das Interesse an fast allen Arbeitgeber-Angeboten im Laufe der Corona-Pandemie gesunken. Ein Viertel der Berufstätigen hat an keinem der gängigen Angebote Interesse.
Homeoffice-Workout am Küchentisch
Als Alternative wünschen sich die Deutschen ein Portfolio an Maßnahmen, das sie auch außerhalb des Firmen-Standorts nutzen können. 21 Prozent der Befragten erhalten von ihrem Arbeitgeber das Angebot eines Home-Trainings. Zehn Prozent haben den Online-Sport bereits öfter genutzt. Etwa ein Drittel der Berufstätigen wünscht sich vom Arbeitgeber ein derartiges Homeoffice-Workout und würde es dann auch in Anspruch nehmen.
Workouts in der Mittagspause finden die Deutschen online ebenso interessant wie vor Ort: Jeweils sechs Prozent sorgen digital und analog für den "Sport at work". Die sportliche Mittagspause als Online-Event wird bisher nur von 18 Prozent der Arbeitgeber angeboten. Weitere 26 Prozent der berufstätigen Deutschen würden dies jedoch nutzen, wenn es vom Unternehmen bereitgestellt würde.
"Qualifizierte Sportprogramme, die auch im Homeoffice angeboten werden, schützen die Mitarbeitenden vor dem in der Pandemie verbreiteten Bewegungsmangel", sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK. "Gleichzeitig können Rückentrainings und gezielte Beratung auch den Folgen einer schlechten Haltung beim Arbeiten zuhause vorbeugen."
Beliebteste Angebote vor der Pandemie
Die Rückenschule gehörte vor Corona zu den beliebtesten Angeboten - 57 Prozent haben sich dieses Programm aus der betrieblichen Gesundheitsförderung gewünscht. Derzeit ist die Zahl der Interessenten auf 45 Prozent gesunken. Obwohl der Bedarf weiterhin groß und der Effekt der Rückenschule unstrittig ist: 27 Prozent der Befragten geben Rücken- und Nackenschmerzen als direkte gesundheitliche Folge der Corona-Pandemie an. Und 53 Prozent sehen einen wesentlichen Vorteil der eigenen Fitness darin, weniger Rückenschmerzen zu haben.
Noch etwas beliebter als die Rückenschule ist die allgemeine Gesundheitsprüfung durch den Betriebsarzt. 58 Prozent hatten vor Corona daran Interesse, derzeit sind es immerhin noch 50 Prozent. Für eine allgemeine Gesundheitsberatung interessieren sich 44 Prozent der Berufstätigen, 2020 waren es noch 54 Prozent. Fast gleichbleibend hoch ist das Interesse an einer Ernährungsberatung, 43 Prozent können sich diese auch jetzt noch vorstellen, vor zwei Jahren waren es 46 Prozent. Auch der Bedarf an einem Fitnesstest oder einer Prämie fürs Radfahren zur Arbeit ist vergleichsweise hoch - 42 beziehungsweise 39 Prozent würden dies gern nutzen.
Datenbasis: Die Studie "Fitness 2022" wurde im Januar 2022 im Auftrag der pronova BKK durchgeführt. Bundesweit wurden 1.000 Erwachsene ab 18 Jahre repräsentativ online befragt.
Quelle: pronova BKK (ots)