Hypoglykämie – Wenn Unterzuckerung den Körper in Stress versetzt
Archivmeldung vom 27.12.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDiabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, ist in unserer Gesellschaft eine sehr verbreitete und bekannte Zivilisationskrankheit, bei welcher der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist.
Weit weniger bekannt, doch in ihren Gefahren nicht zu unterschätzen, ist die chronische Unterzuckerung, auch Hypoglykämie genannt. Unterzuckerung gilt nicht als Krankheit, sondern kann bei verschiedenen Erkrankungen wie z.B. Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder durch eine Überdosierung blutzuckersenkender Medikamente im Rahmen einer Diabetes-Behandlung. Jedoch auch durch eine sehr starke Stressbelastung oder Hochleistungssport kann es zu Hypoglykämie kommen.
Sylvia Poth erklärt: „Die Symptome einer Unterzuckerung sind sehr
vielfältig und können von Person zu Person variieren. Hauptsymptome
sind jedoch Zittern, Konzentrationsschwierigkeiten, Schweißausbrüche,
motorische Störungen, Bewegungs- und Orientierungsstörungen, innere
Unruhe, Blässe, Müdigkeit, Kopfschmerzen sowie Heißhunger nach Süßem.
Werden jedoch nicht gleich Gegenmaßnahmen ergriffen bzw. wird dem
Körper kein Zucker zugeführt, kann der Blutzuckerspiegel gefährlich
abfallen, so dass es zu einem Unterzuckerungsschock kommt, der bis hin
zum Koma führen kann.
Wenn man dies bemerkt, sollte man so schnell wie möglich etwas
Zuckerhaltiges, wie z.B. Traubenzucker zu sich nehmen. Für Menschen,
die an Unterzuckerung leiden, ist es daher wichtig, für den Notfall
stets etwas Zuckerhaltiges bei sich zu haben. “
Jessica Hund führt weiter: „Fällt jemand in einen Zuckerschock, sollte
sofort der Notarzt verständigt werden. Falls der Betreffende noch bei
Bewusstsein ist, sollte man ihm so schnell wie möglich etwas
Zuckerhaltiges einflößen.
Einen bewusstlosen Patienten sollte man in stabile Seitenlage bringen
und warten bis der Rettungsdienst eintrifft, der als Sofortmaßnahme
Glukose direkt in die Blutbahn spritzt.“
Sylvia Poth sagt: „Wird eine deutliche Unterzuckerung über längere Zeit hinweg nicht behandelt bzw. keine Gegenmaßnahmen eingeleitet, kann dies im fortgeschrittenen Stadium zu Gehirnschädigungen, Wesensveränderung, Herzrasen, erhöhtem Blutdruck, schweren psychischen Störungen, Lähmungserscheinungen, Krampfanfällen sowie Übererregbarkeit kommen.“
Jessica Hund erklärt: „Unterzuckerung sollte auf jeden fall ärztlich
abgeklärt werden, damit die entsprechenden Behandlungsmaßnahmen
eingeleitet werden können.
Die richtige Ernährung kann bei Menschen, die an Unterzuckerung leiden,
schon sehr viel bewirken. Wichtig ist es hierbei, dem Körper über den
Tag verteilt kohlenhydratreiche Nahrung zuzuführen, damit der
Blutzuckerspiegel konstant gehalten wird und es gar nicht erst zu einem
gefährlichen Zuckerabfall kommen kann.
Doch nicht alle kohlenhydratreichen Nahrungsmittel halten den
Blutzuckerspiegel auf einem konstanten Niveau. Zucker- und
weißmehlhaltige Nahrungsmittel peitschen den Zuckerspiegel zwar
kurzfristig stark nach oben, jedoch fällt dieser wenige Zeit später
umso tiefer ab.
Vollkornprodukte, Obst und Gemüse hingegen lassen den Blutzuckerspiegel
zwar langsamer ansteigen, halten ihn aber auf einem konstant höheren
Niveau und können so einer Unterzuckerung länger vorbeugen.“
Sylvia Poth ergänzt: „ Es gibt im Internet und in speziellen Bücher
Nahrungsmitteltabellen, die den so genannten „glykämischen Index“ und
den Kohlenhydratgehalt von Lebensmitteln angeben. Der glykämische Index
gibt an, wie schnell bzw. stark ein bestimmtes Nahrungsmittel den
Blutzuckerspiegel ansteigen lässt.
Ich vertrete die These, dass Menschen mit Unterzuckerung mehr
Kohlenhydrate über die tägliche Nahrung zu sich nehmen müssen als
gesunde Menschen.
Optimal für die Betroffenen ist daher eine Ernährungsweise mit vielen
kohlenhydratreichen Lebensmittel, deren glykämischer Index jedoch
niedrig bis mittel ist. Dies ist für den Körper viel gesünder, als
ständig auf Süßigkeiten zurückgreifen zu müssen, um den
Blutzuckerspiegel wieder in die Höhe zu treiben.“
Quelle: Platon Praxis