Covid-19 und Vitamin C: Das gefährliche Verschweigen der ganzen Wahrheit
Archivmeldung vom 10.06.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo Babić„Vertrauen Sie Gesundheitsbehörden“ beschwor die amtierende Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (CDU), die Menschen am 31. März 2020 auf Twitter*. „Helfen Knoblauch oder Vitamin C gegen Corona? Nein“, sagte sie in einem Video, das mehr als ein Jahr später immer noch abrufbar ist. Sie nennt es „absurde Falschmeldung“, dass Vitamin C gegen Corona hilft. Dies berichtet Sandra Bonnemeier im Magazin "Wochenblick.at".
Bonnemeier weiter: "Doch die Aussage ist so nicht haltbar.
*In den sozialen Medien verbreitete #Coronavirus-Falschmeldungen können Leben kosten. Wir arbeiten mit den sozialen Plattformen, um diejenigen zu stoppen, die aus der Krise Profit schlagen. Überprüfen Sie Quellen, vertrauen Sie Gesundheitsbehörden. Gemeinsam gegen Fake News. pic.twitter.com/w5BJGnws8w — Ursula von der Leyen (@vonderleyen) March 31, 2020
Das Video wurde offensichtlich professionell inszeniert. Jedes Wort wirkt einstudiert und wohl überlegt. „Absurde Falschmeldung“ ist geschickt gewählt. Man könnte die Aussage als Tatsachenbehauptung verstehen, die im Zweifel zu belegen wäre. Oder als Meinung, die ruhig falsch sein darf. Die angeschlagene Meinungsfreiheit dürfte zumindest für Politiker mit „der richtigen Haltung“ noch vollumfänglich gelten. Ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit und dem Leben von Menschen. Politiker in exponierter Stellung beeinflussen erheblich die öffentliche Meinung. Daher muss man erwarten können, dass sie sich sorgfältig informieren. Die Präsidentin der EU-Kommission dürfte daher wohl bewusst die wissenschaftlichen Fakten zu Vitamin C verschweigen. Wenn nicht am 31.03.2020 dann spätestens heute.
Verschweigen und verwirren: Hilft Vitamin C gegen Corona?
Vitamin C ist wichtig für ein starkes Immunsystem. Dieses wiederum schützt uns vor Krankheiten. Was fast jedes Kind wissen dürfte, bestreitet auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung nicht: „Ein intaktes Immunsystem ist die wichtigste und effektivste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger aller Art…Ist das Immunsystem geschädigt, steigt die Gefahr gefährlicher Infektionen.“
In der Apotheken-Umschau heißt es über Vitamin C: „Die antioxidativen Eigenschaften spielen laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) im Immunsystem eine wesentliche Rolle.“
Das ist nicht erst seit „Corona“ bekannt. Vitamin C ist wichtig. Aber hilft es auch gegen Corona? Ursula von der Leyen verbreitet ein glasklares: „Nein.“ Man könnte ihr zugutehalten, dass zum damaligen Zeitpunkt wohl noch keine Studienergebnisse das Gegenteil klar nahelegten. Das legitimiert aber nicht, so zu tun, als hätte die Wissenschaft eine eindeutige Antwort und als würde diese „Nein“ lauten. Das war und ist falsch. Die Präsidentin der Europäischen Kommission benutzt bis heute ihre herausragende Stellung, um hoch offiziell wissenschaftliche Erkenntnisse zu Unrecht als „absurde Falschmeldung“ zu brandmarken. Auf eine schlüssige Begründung verzichtet sie wohlweislich. Es gibt sie nicht.
Forschen Wissenschaftler an absurden Thesen?
Ihre Aussage muss ein Schlag ins Gesicht der Wissenschaftler sein, die genau an diesen Fragen forschen: Hilft Vitamin C gegen Corona? Wie kann es helfen? Wozu forschen, wenn die Politik die (gewünschte?) Antwort angeblich längst kennt? Sind Wissenschaftler zu dumm zu erkennen, wie absurd die These ist, dass Vitamin C helfen kann? Oder will Ursula von der Leyen die Menschen für dumm verkaufen?
Wichtige Fakten
Viele wissenschaftliche Fakten sprechen dafür, dass Vitamin C auch im Kontext „Covid-19“ hilft. Vorbeugend und als Therapie.
Beispiele:
1) Die Zeitschrift „Aktuelle Kardiologie“ berichtet: „Vitamin C reduziert Mortalität sowie Intensiv- und Beatmungstage bei ARDS-Sepsis“. ARDS-Sepsis meint, vereinfacht ausgedrückt, eine oft tödliche Komplikation bei Blutvergiftung mit Organversagen. ARDS steht für „Acute Respiratory Distress Syndrome“.
2) Die Schweizer Ärztin Dr. Madeleine Wehrmann plädiert vorbeugend und bei Erkrankung für Vitamin C: „Vitamin C ist wichtig für die Immunkompetenz und in der Behandlung des oxidativen Stresses…Anderseits führt ein viraler Infekt zu einem massiv erhöhtem Vitamin-C-Bedarf… Diese Gegebenheiten sollten uns dazu veranlassen, in dieser Pandemiezeit prophylaktisch täglich Vitamin C zu supplementieren… Vitamin C wirkt, wie In-vivo-Studien nachgewiesen haben, auf mehrere pathophysiologische Prozesse einer viralen Infektion. Insbesondere der erhöhte oxidative Stress, der Zytokinsturm und die erhöhte Thromboseneigung können reduziert werden… Aufgrund dieser Fakten sollten virale Erkrankungen, wie COVID-19, mit einer Vitamin-C-(Hochdosis)therapie behandelt werden… Zudem ist die Supplementierung von weiteren Mikronährstoffen sicherlich sinnvoll, da diese das Immunsystem ebenfalls unterstützen. Hierbei sind insbesondere Vitamin D, Vitamin A, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink zu nennen…“
In-vivo-Studien bedeutet: am lebenden Organismus. Das „Gegenstück“ sind In-vitro-Studien, die nur im Reagenzglas durchgeführt wurden. Dr. Wehrmann spricht sich für weitere Studien aus, aber die Informationslage erscheint ihr offensichtlich ausreichend, um diese deutlichen Empfehlungen auszusprechen. Auch auf der Plattform „US National Library of Medicine – National Institutes of Health“ wird ihre Arbeit aufgegriffen: „Vitamin C kann in allen Phasen der viralen Infektion eingesetzt werden. Es vermindert…den Schweregrad der Infektion und verkürzt bei hospitalisierten Patienten den Klinikaufenthalt.“
3) Auf einer offiziellen Regierungsseite der USA heißt es: „Akute Ateminsuffizienz aufgrund von COV-D-19 Lungenentzündung hat schlechte Prognose und hohe Sterblichkeit… Studien deuten darauf hin, dass eine hochdosierte Vitamin-C-Behandlung die Sterblichkeit bei Patienten mit Sepsis und ARDS reduziert und auch bei der COVID-19-Krankheit von Vorteil sein kann.“
4) Ein wissenschaftliches Schwergewicht in der Vitamin C-Forschung ist Professor Harri Hemilä von der Universität Helsinki. Er beschäftigt sich seit rund 40 Jahren mit dem Thema. Zusammen mit Angelique M. E. de Man vom University Medical Center in Amsterdam publizierte er einen Artikel mit dem Titel „Vitamin C und Covid-19“:
„…Bei kritisch kranken Patienten sind die Vitamin-C-Spiegel im Plasma häufig sehr niedrig…Eine Metaanalyse von 12 Studien mit 1.766 Patienten berechnete, dass Vitamin C die Dauer des Intensivaufenthaltes im Durchschnitt um 8 % reduzierte. Eine weitere Metaanalyse ergab, dass Vitamin C die Dauer der mechanischen Beatmung bei Intensivpatienten verkürzte. Zwei randomisierte Placebo-kontrollierte Studien ergaben eine statistisch signifikante Senkung der Sterblichkeit von Sepsis-Patienten…Vitamin C ist ein sicherer und kostengünstiger essentieller Nährstoff… Darüber hinaus berichteten Zabet et al…, dass Vitamin C die Sterblichkeit bei 28 Sepsis-Patienten um 78% reduzierte… und Fowler et al. berichteten, dass Vitamin C die Sterblichkeit bei 167 Patienten mit Sepsis und ARDS um 35% reduzierte…“
Nur nicht von Fakten beeindrucken lassen
Zur Wahrheit gehört auch Vollständigkeit. So zu tun als sei eine Aussage „absurd“, nur weil noch Forschungsbedarf besteht, ist unredlich und manipulativ. Weiterer Forschungsbedarf besteht bekanntlich auch bei den umstrittenen Impfstoffen, die derzeit in großem Stil an Menschen getestet werden – mit ungewissem Ausgang. Würde nicht mit zweierlei Maß gemessen werden, müsste es folgerichtig heißen: „Können die Impfungen gegen Corona helfen? Nein. Absurde Falschmeldung.“
Die „Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut“ schreibt ungeachtet der wissenschaftlichen Studien: „Keine Empfehlung zur Verwendung von Vitamin-C zur Therapie oder Prophylaxe von SARS-CoV-2-Infektionen außerhalb von kontrollierten Studien“
Die Pharmazeutische Zeitung überschreibt einen Artikel vom 05.03.2021 so: „Zink und Vitamin C helfen nicht bei Covid-19“. Sie stützt sich dabei einseitig auf eine einzige Studie, die überhaupt nicht zu Ende gebracht wurde. Aus der abgebrochenen Studie mit ihren vorläufigen Ergebnissen kann man aber dieses Fazit gar nicht seriös ziehen. Das ist irreführend und gefährlich. Nicht einmal die Autoren der Studie lassen diese allgemeine Aussage zu: „Es ist möglich, dass…die Ergebnisse möglicherweise nicht verallgemeinerbar sind… Darüber hinaus könnten die Dosen von Zink und Ascorbinsäure, obwohl sie gut vertragen werden, niedriger sein als diese zur Verkürzung der Symptomdauer erforderlich sind, und die Patienten könnten zuvor Zink und Ascorbinsäure eingenommen haben, bevor sie an der Studie teilnahmen…“.
Vielleicht waren also z. B. nur die Dosen von Vitamin C und/oder Zink zu niedrig oder die Teilnehmer hatten einen so guten Level, dass zusätzliche Gaben keinen großen Unterschied machten. Von den gravierenden Einschränkungen in der Aussagefähigkeit lesen wir aber nichts. Weder in der Pharmazeutischen Zeitung noch dort, wo wohl einfach nur „abgeschrieben“ wurde. Die „Fuldaer Zeitung“ verkauft ihren Lesern das fragwürdige Fazit sogar als Corona-Mythen-Faktencheck. Von „gefährlichen Gerüchten“ ist die Rede.
Fazit:
Es ist sehr gut dokumentiert, was Vitamin C leisten kann. Wem nutzt das Verschweigen und Täuschen? „Vitamin C ist ein essentieller, kostengünstiger Nährstoff. Aufgrund des schweren klinischen Verlaufs der COVID-19-Lungenentzündung können sich auch moderate Vorteile lohnen. Das ausgezeichnete Sicherheitsprofil von Vitamin C und die Notwendigkeit einer Intensivbehandlung für einen hohen Anteil von COVID-19-Patienten können jedoch eine Berücksichtigung der klinischen Anwendung von Vitamin C rechtfertigen, noch bevor die Ergebnisse großer klinischer Studien vorliegen. Vitamin C wurde für COVID-Patienten auch von anderen Autoren vorgeschlagen“
Quelle: Wochenblick