Auf dem Weg zur Unsterblichkeit?
Archivmeldung vom 13.12.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLaut Prognosen dänischer Forscher werden nach dem Jahr 2000 geborene Menschen über hundert Jahre alt werden. Aber welche Entdeckungen werden zurzeit gemacht, um das zu ermöglichen? Mehr dazu in diesem Sputnik-Artikel.
Weiter heißt es hierzu auf der deutschen Webseite: "Im Frühjahr dieses Jahres hat eine Gruppe russischer Wissenschaftler eine lebende Zelle kurzzeitig mit Fullerenen „verjüngt“. Fullerene sind kohlenstoffhaltige Substanzen, die in der Natur nur im Schungit-Gestein, Meteoriten und planetarischen Nebeln vorkommen. Darüber berichtete Sputnik die Studienleiterin, Molekularbiologin Swetlana Kostjuk.
Die Fullerene konnten die in der Zelle enthaltenen und mit Alterungsmechanismen zusammenhängenden Sauerstoffradikale neutralisieren. Jedoch hielt die antioxidative Wirkung nicht länger als 48 Stunden. Danach begann die Zelle erneut mit dem Synthetisieren aktiven Sauerstoffs.
„In den von reaktiven Sauerstoffspezies gereinigten Zellen wurde das für die Synthese freier Radikale verantwortliche Gen NOX4 aktiviert. Wir haben versucht, diesen Prozess mit NOX4-Hemmstoffen zu unterbinden. Dadurch konnten wir eine erhebliche Verlängerung der antioxidativen Wirkung herbeiführen, was natürlich ein großer Vorteil ist“, erklärte die Forscherin.
Ein nachhaltigeres Ergebnis erzielten Wissenschaftler der University of Exeter, die mit dem Stoff Resveratrol auf die alten menschlichen Bindegewebszellen – Fibroblasten – einwirkten. Diese Substanz ist in roten Trauben, Rotwein, Blaubeeren und dunkler Schokolade enthalten.
Infolge der Untersuchung wurde der Teilungszyklus der Zellen erfolgreich wiederhergestellt und die Länge ihrer Telomere erhöht.
Nun besteht die Hauptaufgabe der Wissenschaftler darin, Arzneimittel mit hohem Resveratrolgehalt zu entwickeln. Denn dessen Prozentsatz im Essen ist für die positive Wirkung unzulänglich.
US-amerikanische Ärzte vom Houston Methodist Research Institute verlängerten mithilfe der RNA-Therapie die Telomere in Zellen von an Progerie leidenden Kindern. Progerie ist eine seltene genetische Krankheit, die den Körper vorzeitig altern lässt.
Bei den Betroffenen sind die Telomere von Geburt an sehr kurz, wodurch die vorzeitige Alterung hervorgerufen wird. Die Wissenschaftler wollten Zellen von Patienten mit Progerie auf die Produktion von Telomerase anweisen und damit die Telomere verlängern.
Zu diesem Zweck wurde Boten-RNA, welche die menschliche Telomerase kodiert, in die Fibroblasten von Patienten eingefügt. Als Ergebnis wurde die normale Zellteilung wiederhergestellt und ihre Lebensdauer erhöht.
Blauhäutig und für immer jung
Wissenschaftler der University of Maryland fanden heraus, dass Zellen mit dem Farbstoff Methylenblau verjüngt werden können.
Forscher behandelten einen Monat lang Hautfibroblasten gesunder Menschen unterschiedlichen Alters sowie von Progerie-Patienten mithilfe dieses Methylenblaus.
Es wurde festgestellt, dass diese Substanz den Gehalt der reaktiven Sauerstoffspezies in Mitochondrien wirksam reduziert. Methylenblau verlangsamte die Zellalterung, erhöhte die Dichte der Lederhaut und beschleunigte die Wundheilung.
In den Fibroblasten einer 80-jährigen Person reduzierte Methylenblau den Gehalt reaktiver Sauerstoffspezies auf Indikatoren, die für 30-jährige Menschen typisch sind."
Quelle: Sputnik (Deutschland)