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Killer Kuscheltier! Schadstoffe im Kinderspielzeug

Archivmeldung vom 13.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Meltem M M / PIXELIO
Bild: Meltem M M / PIXELIO

Die Qualität unserer Kinderspielzeuge lässt zu wünschen übrig. Immer wieder fallen Spielzeuge bei Schadstoffüberprüfungen auf, weil sie giftige Weichmacher, verbotene Farbstoffe oder sogar Schwermetalle enthalten und somit die Gesundheit von Kindern gefährden können.

In der Datenbank Rapex, dem europäischen Schnellwarnsystem für gefährliche Konsumgüter, betrifft fast jeder vierte Rückruf ein Kinderspielzeug. Der Grund liegt oft darin, dass anlässlich von Stichproben oder manchmal auch gezielten Untersuchungen eine hohe Schadstoffbelastung entdeckt wurde. Meist geht es um unzulässig hohe Gehalte an Blei, Cadmium,  zinnorganischen Verbindungen und anderen Schwermetallen. Oft werden Phtalate, also Weichmacher, und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden. Letztere fallen oft schon durch den intensiven Geruch nach Kunststoff oder Gummi auf.

Unser Kinderspielzeug, Puppen, Badetiere, Bälle, Schwimmhilfen etc., besteht zudem oft aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). PVC ist nicht nur hinsichtlich der Herstellung und Entsorgung umweltschädlich, sondern es enthält zusätzlich ebenfalls auch zahlreiche Stoffe, die gesundheitlich bedenklich sind. PVC besteht
z. B. zu 50 % oder mehr aus Weichmachern, die langsam ausgasen.

Im Ökotest-Magazin 12/2008 wurden 68 verschiedene Spielzeuge untersucht.

Nicht nur Sicherheitsmängel stellten ein Problem dar. Fünf der untersuchten Spielzeuge hätten gar nicht am Markt sein dürfen, weil sie über die gesetzlichen Grenzwerte hinaus mit Schadstoffen belastet waren.

Grundsätzlich sollten Spielzeuge frei von Schadstoffen sein, auch von solchen Stoffen für die es zurzeit noch nicht ausreichende Daten zur Beurteilung gibt.

Beim Kauf von Kuscheltieren sollte man auf Produkte von Natur-Textilfirmen oder solche mit Öko- Tex-100-Siegel achten. Zudem sollten die Produkte vor Gebrauch gewaschen werden. Bei Plastikspielzeug, das häufig gefährliche Weichmacher enthält, sollte auf den Hinweis PVC-frei geachtet werden.

Auch und gerade bei den Kinderspielzeugen zeigt die Globalisierung ihre Auswirkungen: Mehr als die Hälfte der Spielzeugimporte kommt mittlerweile aus China, wo die Produktionsbedingungen für die Beschäftigten häufig keinerlei westlichen Ansprüchen an Arbeitsschutz und die Menschenrechte genügen und nicht selten  menschenverachtend sind. Zudem ist Umweltschutz in China meist ein Fremdwort.

Um gute und schadstofffreie Produkte zu bekommen, sollte man im Laden also immer nachfragen, woher das Spielzeug kommt und ob es auf Schadstoffe überprüft wurde. Im Zweifel sollte man dann lieber die teureren Produkte oder solche europäischer Herkunft bevorzugen.

Wer hat schon ein gutes Gefühl dabei, seinem Kind evtl. ein schadstoffhaltiges Spielzeug zu schenken, oder eines, das unter menschenunwürdigen oder umweltschädlichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde.

Als Erwachsener kann man mit seiner Kaufentscheidung durchaus Einfluss auf das Wohl der eigenen Kinder und auch auf die Entwicklungen des Spielzeugmarktes und die Globalisierung nehmen.

Der gemeinnützige Verein BIOLYSA e.V. bietet bundesweit baubiologische Beratungen auch zum Thema Schadstoffe in Spielzeugen und Kleidungsstücken an.

Quelle: BIOLYSA e.V.

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