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Schluss mit Rückenschmerzen

Archivmeldung vom 19.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

80 Prozent der Bundesbürger haben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen. Aufgrund der Anatomie sind Frauen häufiger betroffen als Männer. "Ein völlig normales und vorübergehendes Leiden," sagt Experte Prof. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln, der in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift VITAL mit sechs weit verbreiteten Irrtümern zum Thema Rückenschmerzen aufräumt.

Dazu gehört unter anderem die Neigung, den Schmerz immer mit den Bandscheiben in Verbindung zu bringen. Dabei wird das Leiden in 95 Prozent der Fälle durch schwache Muskeln, verkürzte unelastische Bänder oder Probleme mit den Wirbelgelenken verursacht. "Die beste Hilfe: bewegen, bewegen, bewegen," rät Froböse, der Beuge- und Streckübungen für fitte Bandscheiben und eine bewegliche Wirbelsäule empfiehlt.

Überhaupt käme es auf die richtige Bewegung an. "Es gibt hervorragend trainierte Rücken mit prachtvollen Muskeln, die dennoch schmerzen können," weiß der Experte. Die Erklärung: Die Stabilisierung des Rückens hängt wesentlich von der Tiefenmuskulatur ab. Diese lässt sich jedoch nicht mit Maschinen, sondern eher mit Yoga, Chi-Gong oder ähnlichen Bewegungsarten trainieren. Dass ergonomische Möbel gut für den Rücken sind, entlarvt Froböse ebenfalls als Mythos. "Der Rücken muss aktiv bleiben, auch beim Sitzen," fordert er und rät dazu, möglichst oft die Sitzposition zu wechseln. Bei Bürostühlen, die sich dem Rücken anpassten, bliebe dagegen die Muskulatur zu passiv. Laut dem Mediziner ist es auch nicht etwa das viele Sitzen, sondern vielmehr die Bewegungsarmut, die zu Rückenproblemen führt. "Schon 10 Minuten Gymnastik oder 30 Minuten Spaziergang reichen dem Rücken, um gesund zu bleiben," erklärt Froböse.

Schonung ist daher auch bei Beschwerden nicht angebracht, da die Muskulatur sonst weiter geschwächt wird und die Arthrose-Gefahr steigt. Stattdessen sollten Betroffene so schnell wie möglich aktiv in den Alltag zurückkehren - schließlich entstehen 80 Prozent der Rückenschmerzen durch Unterforderung und nicht durch Überforderung des Rückens. Grundsätzlich plädiert Prof. Ingo Froböse für einen entspannteren Umgang mit dem Leiden. "Rückenschmerz ist etwa so wie ein Schnupfen. Er gehört zum Leben - man sollte ihn aber nicht dramatisieren." Stattdessen empfiehlt er, die Beschwerden als Aufforderung für einen besseren, aktiveren Umgang mit dem eigenen Rücken zu nehmen.

Quelle: VITAL


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