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diagnose:funk: Bundesamt für Strahlenschutz betreibt Kausalitätsbetrug bei Mobilfunkstudien

Archivmeldung vom 07.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
diagnose:funk: Bundesamt für Strahlenschutz betreibt Kausalitätsbetrug bei Mobilfunkstudien / Auseinandersetzung mit Positionen des Bundesamtes für Strahlenschutz veröffentlicht  Bild: "obs/diagnose:funk/Grafik: Benedikt Adler"
diagnose:funk: Bundesamt für Strahlenschutz betreibt Kausalitätsbetrug bei Mobilfunkstudien / Auseinandersetzung mit Positionen des Bundesamtes für Strahlenschutz veröffentlicht Bild: "obs/diagnose:funk/Grafik: Benedikt Adler"

Die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk veröffentlicht heute als "Brennpunkt" eine ausführliche Auseinandersetzung mit Positionen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zum Thema Mobilfunkstrahlung und Gesundheit, siehe Brennpunkt-Link*.

Darin zeigt diagnose:funk auf, wie das BfS unwissenschaftlich und einseitig zugunsten der Mobilfunkindustrie argumentiert und was dran ist an der Forderung des BfS nach Kausalität bei der Untersuchung von Gesundheitsschäden durch Mobilfunkstrahlung.

"Die Forderung nach Kausalität ist vorgeschoben, um keine Vorsorge- und Schutzpolitik einleiten zu müssen, sie legitimiert vielmehr wirtschaftliche Interessen", wirft Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk, dem Bundesamt für Strahlenschutz vor. "Dem BfS gehen die Argumente aus, seit die Studienlage zu Gesundheitsschäden durch Mobilfunkstrahlung immer klarer wird. Und den Entwarnungen aus dem BfS glauben nur noch 37 Prozent der Bürger, das zeigt die BfS-Umfrage 'Was denkt Deutschland über Strahlung?' von 2019. Das Bundesamt für Strahlenschutz muss sich von der Verharmlosungspolitik, die es mit der Kausalitätstheorie kaschiert, verabschieden und sich stattdessen auf seine Schutzaufgaben besinnen, also für Vorsorgepolitik eintreten - im Interesse des Schutzes der Bevölkerung."

Kausalität bedeutet: Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Die Kausalität ist erfüllt, wenn der Schädigungsmechanismus vollständig bekannt ist, von der biologischen Primärwirkung über veränderte Zellabläufe bis zum funktionellen Schaden. Ausnahmslos alle vorliegenden Studien, so begründet es das Bundesamt für Strahlenschutz, hätten bisher keinen kausalen Zusammenhang zwischen Strahlungseinwirkung und Zellschädigungen nachweisen können. Deshalb brauche es auch keine Schutzpolitik, Korrelationen oder Indizien reichten dafür nicht aus.

Doch auch bei allgemein anerkannten Schadstoffen wie PCB, Asbest oder Benzol ist der kausale Wirkmechanismus bis heute nicht vollständig wissenschaftlich erforscht. Nach der Kausalitätstheorie des BfS hätte es bei all diesen Stoffen keiner Schutz-, Vorsorge- und Verbotsmaßnahmen bedurft. Auch für viele Berufskrankheiten, für psychische Krankheiten wie Schizophrenie oder gar für alkoholinduzierte Kopfschmerzen ("Kater") gibt es bis heute keine vollständig erforschte Kausalkette.

Der neue Brennpunkt von diagnose:funk setzt sich damit auseinander, warum die BfS-Forderung nach Kausalität zunächst wissenschaftlich logisch erscheint und doch unwissenschaftlich ist. Die BfS-Forderung widerspricht dem Vorsorgeprinzip und rechtfertigt damit die Geschäftsmodelle der Mobilfunkindustrie statt den Gesundheitsschutz.

Die weltweite Studienlage gilt als gesichert zu Mobilfunkstrahlung und Auslösung von Krebs, Krebspromotion, Schädigung von Spermien und Embryos. Zu weiteren Gesundheitsschäden und zu Lernschwierigkeiten gibt es zudem starke wissenschaftliche Hinweise. Dazu liegen Reviews der Studienlage vor (siehe z.B. https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail?newsid=1508) sowie zahlreiche Besprechungen von Einzelstudien im ElektrosmogReport (siehe https://www.emfdata.org/de/elektrosmogreport).

*diagnose:funk Brennpunkt: https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1539

Quelle: diagnose:funk (ots)


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