Unbekannte Volkskrankheit: "Metabolische Syndrom"
Archivmeldung vom 19.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHaben Sie schon einmal vom Metabolischen Syndrom gehört? Vermutlich nicht, denn obwohl es sich dabei um eine Art Volkskrankheit handelt, die jedes Jahr viele Menschenleben kostet, ist der Name weitgehend unbekannt.
Ein "Risiko-Quartett" aus Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Blutfettwerten bedroht Millionen Menschen. Doch zu viele Ärzte ignorieren bis heute, dass diese vier Zivilisationsleiden in einem engen Zusammenhang stehen. "Es fehlt der Blick für das Ganze", bemängelt Professor Dr. Markolf Hanefeld aus Dresden in der "Apotheken Umschau". Er setzt sich dafür ein, dass die gefährliche Risikokonstellation unter dem Begriff "Metabolisches Syndrom" als Einheit gesehen wird. Heute verordneten Ärzte zum Beispiel oft bei Diabetes oder Bluthochdruck Medikamente, die dafür bekannt sind, dass sie das Gewicht erhöhen. "Sie sehen die Behandlung der Einzelerkrankung nicht im Zusammenhang mit dem Metabolischen Syndrom", fasst Hanefeld zusammen.
Um das zu ändern, haben nun die Deutsche Herzstiftung, die Deutsche Diabetes-Stiftung und die Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! eine gemeinsame Aufklärungs-Kampagne gestartet. Auch die Apotheken Umschau ist mit von der Partie. Vor allem wolle man den Menschen erklären, dass hinter dem metabolischen Syndrom vier verschiedene Risikofaktoren stecken, sagt Chefredakteur Hans Haltmeier:
"Das ist einmal Übergewicht, dann Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit und zu hohe Blutfettwerte. Das metabolische Syndrom betrifft immerhin rund ein Fünftel der Erwachsenen, ist also doch sehr weit verbreitet. Das Risiko, das damit verbunden ist, wirkt sich aus auf Herzinfarkt, Schlaganfall und auch Diabetes natürlich."
In gewisser Weise ist das metabolische Syndrom ein Luxusproblem, das vor allem in reichen Ländern wie zum Beispiel Deutschland auftaucht. Meist bringt es der Wohlstand mit sich, dass die Menschen sich ungesund ernähren und zu wenig bewegen:
"Die Folge ist, dass die Deutschen insgesamt zu dick sind. Nach aktuellen Studien ist mittlerweile jeder Fünfte fettleibig. Besonders kritisch ist dabei das Bauchfett, denn dadurch wird der Fettstoffwechsel insgesamt gestört und man wird dadurch auch anfälliger für die Zuckerkrankheit."
Gesund essen, viel Sport und nicht rauchen - das hilft am besten gegen die Gefahren des metabolischen Syndroms. Im Rahmen der Aufklärungs-Kampagne gibt es auch einen Test, mit dem man schnell und einfach sein eigenes Risiko feststellen kann:
"Wer jetzt den Verdacht hat, dass er schon ein metabolisches Syndrom entwickelt hat, der kann in der aktuellen Apotheken Umschau einen Risiko-Test machen, um sein persönliches Risiko festzustellen. Man kann aber natürlich auch in vielen Apotheken nachfragen, sich aufklären lassen, und sich dort den Bauchumfang, den Blutdruck und auch den Blutzucker messen lassen."
Quelle: Wort und Bild "Apotheken Umschau"