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Universität Duisburg-Essen: Keine erhöhte Sterberate durch COVID-19 in Deutschland

Archivmeldung vom 25.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Krankenhaus (Symbolbild)
Krankenhaus (Symbolbild)

Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Eine Forschergruppe der Universität Duisburg-Essen hat die Übersterblichkeit im Jahr 2020 für Deutschland, Schweden und Spanien analysiert. Das Ergebnis: Im Corona-Jahr 2020 gab es in Deutschland – anders als in Schweden und Spanien – keine Übersterblichkeit. Bezieht man die Alterung der Gesellschaft mit ein, gab es sogar eine Untersterblichkeit. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Um herauszufinden, ob im Corona-Jahr 2020 mehr Menschen gestorben sind, als dies ohne das Auftreten des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 der Fall gewesen wäre, haben Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zusammen mit Kollegen die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Schweden und Spanien in den Jahren 2016 bis 2020 analysiert und im Fachmagazin Plos One veröffentlicht: Das Ergebnis der Studie: Auch wenn im Jahr 2020 etwa 34.000 Todesfälle auftraten, die mit COVID-19 assoziiert werden, gab es 2020 in Deutschland keine Übersterblichkeit.

Wie Bernd Kowall, einer der Studienautoren, erklärte, könne man durch den Fokus auf die Übersterblichkeit Probleme vermeiden, die sich sonst durch die beträchtlichen Unterschiede ergeben würden, die weltweit bei der Definition von COVID-19-Todesfällen gemacht werden. In Deutschland definiert das Statistische Bundesamt die Übersterblichkeit beispielsweise als absolute Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Durchschnitt der vier vorherigen Jahre. Wie der Epidemiologe erklärte, sind solche Definitionen jedoch unzureichend:

"Es reicht jedoch nicht aus, sich allein auf die Nettozahlen der Todesfälle zu stützen. Auch Veränderungen durch den demographischen Wandel sollten berücksichtigt werden, insbesondere die größere Zahl älterer Menschen und die gestiegene Lebenserwartung."

Wenn man die Alterung der Gesellschaft in der Studie berücksichtigt, könne man für Deutschland sogar eine Untersterblichkeit von 2,4 Prozent nachweisen. Verwunderlich ist dies allerdings nur auf den ersten Blick, da nicht nur Todesfälle im Zusammenhang mit Corona in die Statistik eingehen. So ist die Grippewelle in den letzten beiden Wintern bekanntlich ausgeblieben, auch andere Atemwegseffekte waren seltener. Bekannt ist auch, dass es während des ersten Lockdowns zu wesentlich weniger tödlichen Verkehrsunfällen kam.

Zudem betrug das mediane Sterbealter der mit oder an COVID-19 Verstorbenen über 80 Jahre, bei vielen von ihnen wurden zahlreiche Vorerkrankungen diagnostiziert. Statistisch gesehen haben gesundheitlich vorbelastete Menschen in einem hohen Alter auch ohne SARS-CoV-2-Infektion eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. In Deutschland gibt es zudem immer mehr ältere Menschen: So nahm die Zahl der Personen über 80 Jahren von 2016 bis 2020 um 20 Prozent zu, außerdem steigt die Lebenserwartung seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Daher gingen Verstorbene mit einem COVID-19-Befund, die das Jahr 2020 auch ohne Corona nicht überlebt hätten, in der Studie nicht in die Übersterblichkeit ein. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass Menschen aufgrund der staatlichen Einschränkungen gesundheitliche Schäden erleiden und sterben oder aus Angst nicht mehr zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen. So wurden in Deutschland im letzten Jahr wesentlich weniger Menschen wegen Herzerkrankungen oder Krebs behandelt, zumindest bisher hatte dies jedoch keinen Effekt auf die Übersterblichkeit gehabt.

Interessant an der Studie ist auch der Vergleich mit anderen Ländern wie Schweden oder Spanien. Für Schweden, das im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wesentlich weniger staatliche Einschränkungen hatte, ermittelten die Forscher eine Übersterblichkeit von drei Prozent. Als mögliche Ursache führen die Forscher die hohe Sterblichkeit in den Alten- und Pflegeheimen während der ersten Welle an. Die Übersterblichkeit für Spanien beträgt der Studie zufolge acht Prozent. Als mögliche Ursache hierfür führten die Wissenschaftler den Mangel an Ärzten und Pflegekräften, Tests und Schutzausrüstung, der in Spanien zu Beginn der Corona-Krise herrschte, an. Auch die hohe Reisetätigkeit zwischen Madrid und anderen Landesteilen könnte eine mögliche Ursache sein. In Bezug auf die Ergebnisse und die Feststellung, dass es in Deutschland im Jahr 2020 keine Übersterblichkeit gab, erklärte Kowall:

"Unser Ergebnis bedeutet nicht, dass das Coronavirus harmlos ist und es keine Corona-Toten gab. Es zeigt aber auch, dass man bei der Beurteilung maßhalten und keine Panik verbreiten sollte."

Quelle: RT DE

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