Die wahre Ursache der Pocken: Dr. Oidtmann - Teil 10
Archivmeldung vom 12.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićTeil 10: Die aktuelle Affenpocken-Panikmache hat mich dazu veranlasst, einen kritischen Faktencheck zu dem Thema zu erarbeiten. Da es sich um eine Pockenvariante handeln soll, geht die Suche nach den Fakten also mit den "normalen" Pocken los. Dies berichtet der Medizinjournalist Hans U. P. Tolzin auf "Impfkritik.de".
Weiter berichtet Tolzin: "Die vorherigen Teile finden sie hier: Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9
[Zitat:]
Der geschichtliche Wendepunkt in der Pockensterblichkeit Schwedens im Jahre 1801
Auch in Schweden vollzog sich im Anfange unseres Jahrhunderts ein großes Sinken der Pockensterblichkeit und zwar um das Jahr 1801. Sie sank im Jahre 1801 von 5.100 Todesfällen des Jahres 1800 auf 2.500, im Jahre 1802 auf 600, im Jahre 1805 auf 450. Was erklärt uns hier dieses Zurückweichen der Pocken?
In Schweden liegen die Verhältnisse allerdings etwas anders als in den übrigen, von uns bereits besprochenen Ländern. Während in den letzteren die einheimische Schafzucht den Woll- und Häute-Bedarf deckte, bezog Schweden seinen Hauptbedarf an Wolle aus anderen Ländern und zwar meist über Danzig aus Podolien [heute Grenzgebiet Ukraine/Moldawien], einem Lande, in welchem die Schafpocken endemisch waren, und wo vor 1807 kein Verbot gegen die Verwertung und den Verkauf pockiger Schafswolle bestand.
In Schweden mussten daher die pockendämpfenden Einflüsse mehr in dem Wollhandel, auf dem Wollmarkte, als in der Wollzüchtung, mehr in Schwankungen der Wolleinfuhr, als in veterinärpolizeilichen Verordnungen gegen die Schafpocken gesucht werden. Das Rätsel des großen Pockensinkens in Schweden, 16 Jahre vor allgemeiner Einführung der Kuhpockenimpfung, löst sich wie folgt:
Dieses Sinken der Pockensterblichkeit war ein zu plötzliches und zu gewaltiges, als dass bloßer Zufall es erklären könnte. Ich sagte mir daher: Jenseits des Jahres 1801, in welchem das große Sinken der Pockensterblichkeit begann, müssen, wie in Preußen, Württemberg etc., so auch in Schwedens Kulturgeschichte genau bestimmbare Vorgänge liegen, welche diese auffallende Niederdrückung der Pockensterblichkeit als die Wirkung dieser Vorgänge erkennen lassen.
Ich glaube sie in der Einfuhr pockenverdächtiger Wolle gefunden zu haben. Die Handelsstatistik der Wolleinfuhr in Schweden beginnt leider erst von dem Jahre 1790. Im Jahre 1790 bezog Schweden 91.000 Pfund Rohwolle allein aus Danzig, dem Sammelpunkte für podolische Ausfuhrwolle. Die Pockensterblichkeit betrug damals 2.700 auf eine Million Einwohner.
1792 wurden nur noch 59.000 Pfund dieser verdächtigen Wolle eingeführt: Die Sterblichkeit an Pocken sinkt von 2.700 auf 900. Im Jahre 1793 wird Schweden von fremder, besonders Danziger, Schafswolle überschwemmt: 163.000 Pfund, darunter mehr als 151.000 Pfund aus Podolien, werden eingeführt, also fast das Dreifache gegen das Vorjahr.
Proportional zu dieser gesteigerten Einfuhr pockenverdächtiger Weichselwolle [die Wolle aus Podolien wurde offenbar über den Fluss Weichsel angeliefert] steigt die Zahl der Pockentodesfälle in Schweden von 900 auf 1.800, also um 100 Prozent.
Das Jahr 1794 bringt 180.000 Pfund Weichselwolle auf den schwedischen Markt, das Jahr 1795 sogar 229.000 Pfund. Dementsprechend sehen wir die Pockensterblichkeit im Jahre 1794 von 900 des Vorjahres auf 1.800, im Jahre 1795 auf 2.900 steigen.
Das Jahr 1799 und 1800 bilden den Höhepunkt der Einfuhr fremder Wolle mit 405.000 bzw. 417.000 Pfund, darunter über die Hälfte Weichsel-Wolle. Das Jahr 1800 ist aber auch zugleich der Höhepunkt der Pockensterblichkeit: 5.100 auf eine Million Einwohner.
Die Pockensterblichkeit ist, trotz Inokulation und beginnender Vakzination, parallel zur Einfuhr pockenverdächtiger Rohwolle, gegen die des Jahres 1789 um mehr als das Achtfache gestiegen.
Merkwürdig ist das Jahr 1801 in Schweden. Die Pockensterblichkeit sinkt von 5.100 auf 2.500. Es ist dies das Wunderjahr, von welchem alle Anhänger der Impfschutzlehre behaupten, dass damals die Kuhpockenimpfung allgemein eingeführt worden und darum die Sterblichkeit an Pocken plötzlich gesunken sei.
Sie haben zwar endlich erkannt und 1879 auf dem Ärztetag in Eisenach auch bekannt, dass an dieser Behauptung kein wahres Wort, also die ganze Lehre von dem Einflusse der Impfung auf das geschichtliche große Sinken der Pockensterblichkeit ein großer Irrtum war..
Aber dieses Sinken hielt an, so dass in den Jahren 1802, 1803, 1804 jährlich nur noch 600, im Jahre 1805 nur noch 450 pro Million Einwohner an den Pocken starben. Dieses Sinken konnte eben so wenig Zufall sein, wie vordem das Ansteigen der Pockenepidemien. Auch hierfür finden wir die Lösung in der Statistik des Wollverkehrs.
Die pockenverdächtige podolische Wolle hat im Jahre 1801 den schwedischen Markt beinahe plötzlich verlassen, ihre Einfuhr ist von 232.000 des Vorjahres auf 28.000, also auf ein Achtel, im Jahre 1802 auf 18.000, also auf kaum ein Zwölftel des Quantums vom Jahre 1800 gesunken.
Diesem Zurückweichen der pockenverdächtigen Wolle folgt das Sinken der Pockensterblichkeit auf dem Fuße – wiederum Ursache und Wirkung in schönster Aufeinanderfolge.
Im Jahr 1809 beherrscht die englische Wolle den schwedischen Markt. Auch diese ist von dem Verdachte, teilweise aus pockigen Schafherden zu stammen, nicht freizusprechen. 1808 wurden 94.000 und 1809 sogar 114.000 Pfund englischer Wolle eingeführt.
Da steigt sofort im Jahre 1809 die Pockensterblichkeit wieder zu einer ungewöhnlichen Höhe, nämlich von 750 auf 1.000 Todesfälle.
Im Jahre 1810 verschwindet die englische Wolle wieder vom Markte. Schweden bezieht seine Wolle aus Dänemark, wo die Fabrikwäsche zur Entschweißung der Wolle eingeführt ist: Die Pockensterblichkeit sinkt wieder um ein Sechstel, 1811 um die Hälfte des Vorjahres. Die Staffel ist folgende:
Jahr | Pocken-Todesfälle |
1809 |
1.000 |
1810 | 350 |
1811 | 300 |
1812 | 150 |
1874, als über 90 Prozent der Bevölkerung geimpft war, betrug die Pockensterblichkeit wieder 960 pro Million, in Stockholm sogar 7.920 auf 1 Million. [Zitatende]"
Quelle: Impfkritik