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Kardiologin: Eltern von Kindern mit angeborenem Herzfehler sollten stärker in alle Prozesse eingebunden werden

Archivmeldung vom 13.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: iStockphoto/Orbon Alija
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: iStockphoto/Orbon Alija

Kinder mit angeborenem Herzfehler haben die Chance auf ein ganz normales Leben. Zwar können Herzoperationen, Maschinen und Medikamente wichtige Hilfe leisten, einen Herzfehler zu korrigieren. "Doch für die langfristige gesunde Entwicklung ist es wohl mindestens ebenso wichtig, die Eltern von Anfang an eng miteinzubeziehen", sagt Prof. Dr. Katharina Schmitt, Oberärztin an der Klinik für Angeborene Herzfehler - Kinderkardiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin, im Gespräch mit dem Apothekenmagazin "Baby und Familie".

Familienzentrierte Versorgung wirkt langfristig positiv

Mit dem Forschungsprojekt "Familienzentrierte Versorgung", das Katharina Schmitt im Deutschen Herzzentrum Berlin gemeinsam mit der Psychologin Dr. Hannah Ferentzi leitet, soll die Zufriedenheit der betroffenen Familien gesteigert werden. "Die Eltern nehmen an interdisziplinären Besprechungen mit allen Personen teil, die das Kind behandeln", erklärt die Kardiologin. "Das gibt den Eltern die Gelegenheit, Fragen zu stellen und ihre Einschätzung zum Zustand ihres Kindes mitzuteilen." Das Ziel: Die Eltern sollen möglichst viel zum Umgang mit der Krankheit ihres Kindes erfahren. Dazu beitragen soll unter anderem, dass Eltern während des gesamten Aufenthaltes eine Kontaktschwester als Ansprechpartnerin haben.

Dass eine derartige Versorgung langfristig positive Effekte zeigt, konnten Katharina Schmitt und ihre Kollegin im Rahmen einer bundesweiten Studie nachweisen: "Kinder mit Herzfehler erreichen im Schnitt das gleiche Bildungsniveau wie andere, wenn die Eltern gut informiert sind und sie entsprechend fördern. Viele Kinder mit angeborenem Herzfehler haben eine verzögerte Entwicklung - etwa in ihrer Sprache, Wahrnehmung und Motorik", sagt Schmitt.

Die meisten Kinder können normal Sport treiben

Ob die Kinder Einschränkungen in ihrer körperlichen Aktivität erleben, hängt von der Schwere des Herzfehlers ab. "Der Großteil unserer Kinder kann ebenso viel Sport treiben wie gesunde Kinder", so Herzspezialistin Katharina Schmitt. "Noch vor 20 Jahren hat man Kinder, die schwere Herzfehler hatten, in Watte gepackt. Doch diese Praxis gilt mittlerweile als überholt."

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)


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