Können wir uns Gesundheit in Zukunft noch leisten?
Archivmeldung vom 10.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf der gestrigen PR Club Hamburg-Veranstaltung diskutierten Wilfried Jacobs (Vorstandsvorsitzender AOK Rheinland/Hamburg), Dr. Frank Ulrich Montgomery (Vizepräsident der Bundesärztekammer), Herlinde Schneider (Leiterin Kommunikation Novartis Deutschland) und Sabine Seifert (Unitleitung Healthcare fischerAppelt Kommunikation) unter der Moderation von Frank Sarfeld (Vice President Media Relations, Corporate Communications Healthcare Sector Siemens AG) über eine der wichtigsten Zukunftsfragen, unser Gesundheitssystem.
Die Nachfrage an Gesundheitsleistungen steigt. An dieser Entwicklung wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn es gibt immer mehr Menschen auf der Erde, und die Menschen werden immer älter. Innovationen treiben einerseits die Medizin, andererseits die Kosten. Das Gesundheitssystem in Deutschland gilt als eines der besten auf der Welt. Doch wie verlässlich und zukunftsfähig ist die Patientenversorgung für "Jedermann" in unserem Land?
"Ein Medizinbetrieb, wie er heute ist, können wir uns nicht leisten. Es gibt zu viele Ebenen, die nicht aufeinander abgestimmt sind", so Wilfried Jacobs. Und auch der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, sieht eine Notwendigkeit in der Kombination von Gesundheitswirtschaft und Informationstechnologie, um am riesigen Umfang unseres Gesundheitssystems nicht noch mehr Geld zu verschwenden. Eine moderne und robuste Gesundheitsversorgung ist ohne den Ausbau von Kommunikation nicht vorstellbar. Zwischen technischer Optimierung und praktischem Nutzen für den Patienten klafft eine gewaltige Lücke, die es durch einen offenen und fairen Dialog über patientenorientierte Lösungen zu füllen gilt. "Dies bedeutet, dass sich Gesundheitskommunikation künftig in sehr viel stärkerem Maße am Individuum ausrichten muss", so Sabine Seifert.
Großer Aufklärungsbedarf besteht bei der öffentlichen Diskussion über Nutzen und Aufwand im Gesundheitssektor. Alle Gesprächspartner stimmen überein, dass es grundsätzlich nicht unethisch ist, mit Krankheit Geld zu verdienen. Innerhalb des Wettbewerbs zwischen den Leistungsanbietern muss der Patient jedoch umfangreich informiert werden. Herlinde Schneider appelliert, den Menschen einen umfassenden Zugang zu medizinischen Informationen zu geben, damit sie als mündige Bürger gesundheitsrelevante Entscheidungen auf der Basis von Fakten treffen können.
Quelle: PR Club Hamburg e.V.