Warum kleine Kinder so oft über Bauchschmerzen klagen - und wie Eltern ihnen helfen können

"Mama, Bauchweh!" Wenn dieser Satz fällt, beginnt meist das große Rätselraten: Ist es der Magen? Waren es die Gurken? Oder ist es noch der Zeh, den sich der Kleine gestern eingeklemmt hatte...? Mit den Bäuchlein ist es so kompliziert, "weil kleine Kinder noch nicht sagen können, was ihnen genau wehtut", erklärt der Kinder- und Jugendmediziner Christoph Johannsen in der neuen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN

"Für kleine Kinder ist der Bauch der zentrale Punkt, in den alles projiziert wird. Selbst Ohrenschmerzen können als Bauchweh wahrgenommen werden."

Johannsens Rat: "Dauern die Bauchschmerzen länger als einen Tag, sollte man zum Arzt. Er klärt, ob es eine organische Ursache gibt." Sofortige ärztliche Hilfe sei beispielsweise nötig, wenn das Kind nachts von den Schmerzen aufwacht, sich übergibt, blutigen oder himbeergeleeartigen Stuhl hat, der Bauch hart ist oder Fieber hinzukommt.

Liegen solche gravierenden Symptome nicht vor, handelt es sich oft um Stress- oder Angstbauchweh. Hier helfen die zuverlässige und beständige Zuwendung der Eltern, ruhige Stunden vor dem Zubettgehen und auch ein immer gleiches Gutenacht-Ritual.

Keine Lösung bei dieser Art von Bauchweh sind Schmerzmittel. Kinderpsychologin Dr. Sonja Marbach in ELTERN: "Für die Kinder ist es wichtig, zu lernen, dass sie die Schmerzen selbst bewältigen können." Sie empfiehlt deshalb, mit den Kleinen ein Spiel zu machen statt ihnen Tabletten oder Zäpfchen zu geben: das Bauchweh zu packen und es zum Beispiel in eine Schachtel zu sperren oder aus dem Fenster zu werfen. Dr. Marbach: "Das ist oft wirksamer als ein Zäpfchen. Und es ist eine Lektion fürs Leben: Ich kann selbst etwas bewirken!"

Quelle: ELTERN