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Ständige Müdigkeit - Benjamin Börner verrät mögliche Ursachen, an die fast keiner denkt

Archivmeldung vom 07.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Benjamin Börner
Benjamin Börner

Bildrechte: Benjamin Börner Fotograf: Benjamin Börner

Benjamin Börner leitet das Börner Lebenswerk, ein Fachzentrum für integrative Medizin in Tübingen. Als Spezialist für biologische und integrative Medizin bietet er seinen Patienten ganzheitliche Ursachenforschung an, um Beschwerden auf den Grund zu gehen und sie gezielt zu therapieren.

Müdigkeit und Erschöpfung gehören für viele Menschen zum Alltag dazu. Besonders für Berufstätige kann dies jedoch problematisch werden. Besonders bekannt ist auch das sogenannte Nachmittagstief. "Natürlich kann die Ursache im Mittagessen gesucht und auf den schnellen Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels zurückgeführt werden, nicht immer steckt dahinter aber auch die tatsächliche Ursache", erklärt Benjamin Börner. Als Spezialist für biologische und integrative Medizin hat er sich mit seinem Börner Lebenswerk auf die ganzheitliche Ursachenforschung seiner Patienten fokussiert. Im Folgenden hat er verraten, warum sich Betroffene mit chronischer Müdigkeit untersuchen lassen sollte und welche Ursachen wirklich hinter der Erschöpfung stecken können.

Nachmittagstief ist nicht grundsätzlich eine Folge des Essens

Wer unter chronischer Müdigkeit und Erschöpfung leidet, erkennt meist die wirklichen Ursachen nicht. Die Nachmittagsmüdigkeit wird dabei allzu oft auf das Mittagessen geschoben. Schließlich steigt der Blutzuckerspiegel rasch an und fällt ebenso rasch wieder ab, was den Menschen letztlich müde macht. Dies sei jedoch nur die eine Seite der Medaille, gibt Benjamin Börner zu bedenken. Viel wichtiger hingegen sei die Hormon-Achse, also die Achse zwischen Hypothalamus und Hypophyse im Zusammenspiel mit der Nebenniere.

In dieser wird Cortisol produziert. Dabei zählt Cortisol ebenso wie Adrenalin und Noradrenalin zu den Stresshormonen. Der schlechte Ruf dieser Signal- und Stresshormone ist dabei unbegründet - schließlich wäre es der Menschheit vermutlich unmöglich gewesen, ohne diese Signale durch die Evolution zu kommen. "Erstaunlicherweise sind es also nicht diese Hormone, die chronifizierte Erkrankungen auslösen, sondern tatsächlich ihr Fehlen", erklärt Benjamin Börner. Das liege daran, dass der Organismus durch verschiedene Einflüsse nicht mehr genügend Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol bildet. Dadurch vermindert sich die Leistung erheblich.

Im Normalfall wird Cortisol pulsatil ausgeschüttet, also nach einem regelmäßigen zeitlichen Muster. Morgens ist der Cortisolwert damit am höchsten, mittags flacht er ab und abends sollte er so niedrig sein, dass es möglich ist, zur Ruhe zu kommen. Patienten, die zu Benjamin Börner kommen, weisen meist einen niedrigen Cortisolspiegel auf und befinden sich den ganzen Tag über in einer Dysbalance.

Mit Cortisolspiegel-Messung zur Ursachenerhebung

Es gibt verschiedene Ansätze, um diese Situation zu verbessern und den Cortisolspiegel wieder zu erhöhen. Zunächst muss das Cortisol jedoch gemessen werden. "In unserem Fachzentrum erfolgt die Messung vornehmlich im Speichel. Dabei erstellen wir ein Tagesprofil, das uns zeigt, ob der Patient noch einen pulsatilen Ausstoß von Cortisol aufweist", so der Experte. Eine einzelne Messung genüge nicht, vielmehr sind drei bis fünf Erhebungen über den Tag hinweg nötig. Zusätzlich müssen dabei andere Nebennierenrinden-Hormone gemessen werden - etwa das DHEA, eine Vorstufe für die Sexualhormone. Ist die Nebenniere geschwächt, betrifft das auch die Produktion der Sexualhormone, sodass die Patienten neben dem typischen Tief auch eine verminderte Libido aufweisen und insgesamt weniger agil sind als Personen mit einem guten Hormonspiegel. Es geht demnach nicht nur um die Hormone der Nebennierenrinde, sondern als Folgereaktion auch um den zu niedrigen Spiegel an Sexualhormonen.

Abwarten ist keine Option

So zeigt sich, dass die Thematik diffiziler und weitreichender ist als meist angenommen. Um der Müdigkeit und Erschöpfung den Kampf anzusagen, reicht es daher nicht, sein Essverhalten zu ändern. Stattdessen muss unbedingt die Ursache der Müdigkeit gesucht werden. Schließlich kann diese ein Signal dafür sein, dass biochemische Regelkreise, vor allem jene der Hormon- und Neurotransmitter-Achse, nicht mehr richtig funktionieren.

Dabei ist es wenig sinnvoll, so lange abzuwarten, bis gar nichts mehr geht. Das Zögern macht es umso schwieriger, eine Störung oder Erkrankung zu behandeln. Wenn Symptome über Tage oder Wochen anhalten, ist es sinnvoll, sich in ein Fachzentrum zu begeben und gründlich untersuchen zu lassen, welche Problematik den Beschwerden zugrunde liegt.

"Diese Vorgehensweise hat sich in unserem Zentrum bewährt und ist mit ein Grund, weshalb Patienten aus ganz Europa mit ihren chronischen Erkrankungen zu uns kommen", erklärt Benjamin Börner. Treten zusätzlich zu den Symptomen wie chronische Müdigkeit und Erschöpfung auch Schlafstörungen auf, mag das paradox erscheinen, ist aber nicht selten. "In diesen Fällen können wir definitiv davon ausgehen, dass es sich um eine Problematik mit der Nebennierenachse handelt", so der Spezialist für biologische und integrative Medizin. Ursache können hier bestimmte Entzündungsprozesse oder auch Intoxikationen, etwa durch Schwermetall, Leichtmetall, Umweltfaktoren oder Tätowierungen sein. Auch eingeatmete Substanzen im Büro oder Wohnraum sowie Nikotin können zu den Ursachen zählen.

Ein einfaches Blutbild beim Hausarzt genügt nicht

In der Regel kommen die Patienten nicht selbst auf die Ursache ihrer Beschwerden, zumal die Auslöser sehr unterschiedlich sein können. Daher ist es ratsam, nicht nur ein einfaches Blutbild beim Hausarzt machen zu lassen, denn selbst bei starken Symptomen sieht das Ergebnis oftmals normal aus. Stattdessen ist es sinnvoll, Ursachenforschung und Funktionsanalytik zu betreiben, um festzustellen, welches Problem vorliegt, um für eine nachhaltige Verbesserung zu sorgen.

Quelle: Benjamin Börner (ots)

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