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Was stellt Vampirismus im menschlichen Körper an?

Archivmeldung vom 10.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Vicky Kletke, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Vicky Kletke, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Film- und TV-Industrie sorgt seit Jahren für mehr Interesse am Vampirismus. Dies kann gesundheitsgefährdende Situationen provozieren, da nur wenige wissen, ob und wie Menschen imstande sein können, wie Vampire zu leben - indem sie sich von Blut ernähren. Das Journal LiveScience berichtete über das Phänomen.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Der 19-jährige Lyle Bensley aus Texas brach 2011 ins Haus einer Frau ein und biss ihr in den Hals. Das war keine Liebesgeschichte. Bensley hält sich selbst für einen tausendjährigen Vampir und brauche darum frisches Blut, um weiter zu leben. Die Frau konnte sich befreien und rief die Polizei. Der „Vampir“ wurde wegen des tätlichen Angriffs festgenommen.

Doch ist es wirklich ungefährlich, Blut zu trinken? Die Antwort ist „Nein“. Ein Mensch kann Blut nur in einer äußerst kleinen Menge — nur ein paar Teelöffel — ohne Schaden für die Gesundheit einnehmen. Und das auch nur, wenn der „rote Saft“ frei von krankheitserregenden Elementen ist.

Die Ärzte erinnern: Blut wird toxisch, sobald es sich am falschen Ort befindet – beispielsweise nicht in Gefäßen und Kapillaren, sondern im Magen. Blut ist reich an Eisen, der Körper befreit sich gewöhnlich von Eisen-Überschuss, doch Tiere, zu deren „Speiseplan“ Blut gehört, sind jedes Mal dem Risiko einer Eisen-Überdosierung ausgesetzt.

Dieses Element ist für das Funktionieren des Körpers notwendig, doch in einer großen Menge kann es giftig werden und Hämochromatose auslösen, die mehrere andere Erkrankungen folgen lassen kann – wie Leberschaden, Flüssigkeitsansammlung in Lungen, Flüssigkeitsverlust, niedriger Blutdruck und Nervenstörungen.

Andererseits gibt es deutlich mehr Menschen, als man sich zunächst vorstellen kann, die regelmäßig Blut „einnehmen“. Laut dem US-Forscher John Edgar Browning trinken mehrere Tausend Menschen in den USA aus verschiedenen Gründen regelmäßig Blut. Einige behaupten, dass das darin enthaltene Eisen und Sauerstoff mehr Kraft bringen. Dabei hat keiner der „Vampire“ gesundheitliche Probleme, was davon zeugt, dass die zulässige Dosis nicht überschritten wird.

Im Unterschied zum menschlichen Körper sind Tierkörper imstande, mehr Blut zu verdauen. So brauchen beispielsweise Vampirfledermäuse viel Eisen, um ihr Hämoglobin auf einem normalen Niveau zu halten, ihr Verdauungssystem lässt einen Überschuss dieser Elemente nicht zu. Das getrunkene Blut durchläuft den Verdauungstrakt, der an die Extraktion von nützlichen Elementen angepasst ist. Zudem sind die Magenwände der Vampirfledermäuse mit einer besonderen Schleimhülle beschichtet, die das Tier vor einer Eisen-Überdosis schützt.

Der Mensch aber verfügt nicht über diese Vorteile: Übermäßiger Blut-Konsum kann ihn töten.

Falls Sie also beschlossen haben, Vampirismus zu praktizieren, vergewissern Sie sich, dass ein Arzt, der sicher nicht ihr Opfer wird, in der Nähe ist."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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